Herne. Der Herner EV führt 2:0 in Leipzig, aber die Icefighters schlagen zurück – auch in der dann kurzen Verlängerung.

Im ersten Auswärtsspiel unter ihrem neuen Trainer Tobias Stolikowski mussten sich die Herner Miners knapp geschlagen geben. Die Gäste verloren am Sonntag bei den Icefighters Leipzig mit 3:4 (1:0, 1:2, 1:1) nach Verlängerung und rutschten in der Tabelle auf Platz sechs ab.

Mit leicht verändertem Line-Up ging der HEV die Aufgabe vor 1340 Zuschauern im „Kohlrabizirkus“ an. Emil Lessard-Aydin kehrte nach überstandener Gehirnerschütterung in den dritten Sturm zurück, dafür rückte Lars Stelzmann in die Verteidigung. Die Icefighters kamen stürmisch aus der Kabine, konnten aber auch eine frühe Überzahl nicht nutzen.

Die Miners brauchten einige Minuten, um sich zu befreien, aber dann wurde es sofort gefährlich. Dennis Swinnen scheiterte mit seinem Break noch an Leipzigs Keeper Eric Hoffmann, doch kurz darauf machte es Elvijs Biezais besser. Der Lette überlief die Verteidigung der Icefighters und diesmal war Hoffmann chancenlos – der HEV hatte Führung und Spielkontrolle übernommen.

Herner EV: Stürmer Leon Köhler nimmt den langen Pass auf zum2:0

Von den Gastgebern kamen bis zur ersten Pause nur noch vereinzelte Nadelstiche, weil die Miners früh störten und kaum noch einen geordneten Spielaufbau des Gegners zuließen.

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Leipzigs Coach Sven Gerike hatte viel Redebedarf in der Kabine, doch am Spielverlauf änderte sich zunächst nichts. HEV-Stürmer Leon Köhler nahm den langen Pass auf, erhöhte auf 2:0 – und Gerike zog die Auszeit.

Die zeigte Wirkung. Jetzt waren es die Icefighters, die den HEV früher angingen, und die Gäste machten Fehler. Ein missglückter Klärungsversuch bescherte Leipzig den Anschluss und eine Überzahl den Ausgleich – so stark die Gysenberger den Zwei-Tore-Vorsprung herausgespielt hatten, so leichtfertig gaben sie ihn wieder her.

Also alles wieder auf Anfang, und jetzt war es HEV-Trainer Tobias Stolikowski, der in der Pause einige Takte zu erzählen hatte. Es galt, das Momentum der Leipziger zu brechen, und die Gäste kamen zurück. Es gab Chancen, aber auch das zweite Herner Powerplay führte nicht zum Erfolg. Praktisch aus dem Nichts traf dafür der Gegner, der plötzlich viel Platz in der Herner Zone hatte und die fehlende Zuordnung der Miners-Abwehr konsequent bestrafte.

Verlängerung dauert nur 17 Sekunden

Der HEV lag erstmals zurück und kämpfte verbissen um den Ausgleich. Doch der letzte Pass kam oft nicht an, und den Herner Schüssen fehlte jetzt auch die Präzision. Aber die Miners hatten Nils Liesegang, und der hatte 80 Sekunden vor Schluss gesehen, dass sich Denis Fominych im Rücken seines Bewachers davongestohlen hatte. Die präzise Hereingabe kam und Fominych musste die Kelle nur noch reinhalten – es ging in die Verlängerung.

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Die dauerte nur 17 Sekunden. Victor Östling nahm rasant Geschwindigkeit auf und fuhr ungebremst zum 4:3 – Björn Linda war machtlos. Am Ende war es viel Aufwand für einen Punkt nach einem guten Oberligaspiel, wie Tobias Stolikowski fand: „Wir standen in den ersten zehn Minuten unter Druck, aber wir konnten uns befreien. Auch im zweiten Drittel habe ich uns zunächst besser gesehen. Respekt an die Mannschaft, wie sie dann im letzten Drittel zurückgekommen ist.“

Tore: 0:1 (11:21) Biezais (Swinnen), 0:2 (25:17) Köhler (Elten/Peleikis), 1:2 (33:32), 2:2 (39:58, 5-4), 3:2 (47:24), 3:3 (58:40) Fominych (Liesegang/Kunz), 4:3 (60:17).

Strafminuten: Leipzig 4 – Herne 4.