Herne. Der Herner EV gewinnt bei den Scorpions 6:4. Wie die Miners den Spitzenreiter auf dessen eigenem Eis bezwingen. Erste Infos zu Setos Verletzung.

Erneut hat der Herner EV die Heimserie eines Topteams beendet. Nach dem Sieg in Hamburg gelang den Miners auch bei den Hannover Scorpions ein Coup – erstmals in dieser Saison musste sich der Tabellenführer auf eigenem Eis geschlagen geben.

Mit 6:4 (1:0, 2:2, 3:2) entzauberten die Gysenberger am Freitag das Topteam der Oberliga Nord und lieferten dem Favoriten ein Achterbahn-Match. Vor 878 Zuschauern hatten die Scorpions die ersten Großchancen, doch der HEV ordnete seine Abwehr schnell.

Und er hatte seine „special teams“. Gleich die erste Überzahl nutzten die Miners, die zweite auch und die Fans des sieggewohnten Spitzenreiters machten lange Gesichter – erst recht, als die dritte Herner Reihe auch noch einen Bilderbuchkonter zum 0:3 fuhr.

Herner EV: Stürmer Chris Seto humpelt verletzt vom Eis

Aber die Konzentration der Herner Defensive schwand unter dem wachsenden Druck des Gegners. Vor dem 1:3 misslang der Befreiungsversuch, dann schaufelte HEV-Goalie Björn Linda dem Gegner die Scheibe vor die Füße – der Tabellenführer war wieder dran und er ging mit Schwung ins letzte Drittel.

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Zu diesem Zeitpunkt war Chris Seto nicht mehr dabei. Nach dem dritten Tor war der Herner Topscorer verletzt vom Eis gehumpelt – eine Schwächung für die Gäste, aber nicht die spielentscheidende.

Die Scorpions drängten auf den Ausgleich, doch der HEV setzte durch Braylon Shmyr das 2:4 dagegen – jetzt wurde es vogelwild in der Wedemark. In zweieinhalb Minuten fielen vier weitere Tore, weil keine Mannschaft mehr in der Lage war, das Geschehen in der eigenen Zone zu beruhigen, doch im Abschluss blieben die Gäste das effektivere Team.

Näher als auf zwei Treffer kamen die Niedersachsen nicht mehr heran, weil auch die Schlussoffensive mit dem sechsten Feldspieler verpuffte. Björn Linda machte seinen Fehler vom 2:3 um ein Vielfaches wieder gut und Hannovers kanadischer Topsturm traf zu spät, um den Miners den achten Auswärtssieg noch zu entreißen.

HEV-Trainer Danny Albrecht sieht Licht und Schatten

HEV-Trainer Danny Albrecht hatte bei allem Licht auch Schatten gesehen: „Wir hatten sofort zwei Chancen gegen uns, aber unsere ‚special teams‘ waren hervorragend. Im zweiten Drittel haben wir viele Scheiben vertändelt und sie nicht rausgekriegt, aber dann haben wir uns weiter zurückgezogen und in den letzten vier Minuten alles geblockt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner jungen Mannschaft.“

Wie der HEV mitteilte, hat sich Chris Seto am Knie verletzt und fällt für das Heimspiel am Sonntag gegen die TecArt Black Dragons Erfurt aus. Genaueres werden Spieler und Verein erst nach der MRT-Untersuchung wissen. „Wir müssen abwarten. Laut des Physiotherapeuten der Scorpions waren zumindest die Bänder im Knie in Ordnung“, so HEV-Trainer Danny Albrecht.

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Tore: 0:1 (9:12, 5-4) Ackers (Liesegang/Seto), 0:2 (23:44, 5-4) Fominych (Seto/Liesegang), 0:3 (31:36) Stelzmann (Elten/Kunz), 1:3 (32:12), 2:3 (34:59), 2:4 (45:38) Shmyr (Biezais), 2:5 (48:38) Biezais (Hüfner/Swinnen), 3:5 (49:13), 3:6 (50:34) Peleikis (Ackers/Kunz), 4:6 (51:13).

Strafminuten: Hannover 9 – Herne 7.