Herne. Mit dem 52:66 gegen Osnabrück legt der Herner TC einen klassischen Fehlstart hin. Warum auch das erste Heimspiel der neuen Saison verloren geht.

Die Basketball-Damen des Herner TC legten in der Bundesliga einen klassischen Fehlstart hin. Nach der Niederlage am Freitag bei den „Löwen“ aus dem Rheinland zeigten am Sonntagnachmittag die „Panther“ aus Osnabrück ihre Krallen und gewannen in der H2K-Arena verdient mit 66:52 (33:28)-Punkten.

HTC-Chef Wolfgang Siebert hatte vor dem Doppelspieltag zum Start der Saison 2022/23 von einer Standortbestimmung gesprochen und die rhetorische Frage gestellt, „wie dieses Team zusammengewachsen ist“.

Die Antwort nach vier Halbzeiten: leider (noch) nicht!

Herner TC: „Das war nicht das, was wir wollten“

Dies sah auch Hernes Co-Trainer Predrag Stanojcic so, der gegen die GiroLive Panthers das HTC-Team coachte. Cheftrainer Marek Piotrowski saß zwar neben ihm hinter der Bande, hielt sich aber mit Anweisungen zurück.

Lianna Tillman (li.) steuerte vier Punkte bei für den Herner TC.
Lianna Tillman (li.) steuerte vier Punkte bei für den Herner TC. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

„Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Das gesamte Team hielt sich nicht an die Taktik“, ärgerte sich Stanojcic.

Bereits nach sechs Minuten hatte er eine Auszeit genommen, um sein Team auf Spur zu bringen. Half aber nichts, denn die quirlige Jenny Strozyk, gegen ihren Heimatverein immer besonders motiviert, entpuppte sich als Schlüsselspielerin.

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Und gerade sie wollten wir in ihren Offensivaktionen ausschalten“, hatte sich Predrag Stanojcic gegen den Point Guard der Gäste etwas überlegt. Das stand aber nur auf der Taktiktafel – nicht auf dem Parkett. 15 Punkte erzielte die 22-Jährige, damit war sie die erfolgreichste Werferin.

„Es braucht Zeit, ein Team aufzubauen“, hatte der Co-Trainer vor dem Doppelspieltag gesagt. Diese Zeit gaben die homogener wirkenden Gäste dem HTC nicht. Es wurde viel geredet, auch viel gezeigt, doch noch fehlt die Abstimmung über Laufwege in der Offensive. Zwar flutschte gleich der erste Wurf des Spieles, ein „Dreier“ von Laura Zolper, durch die Reuse, doch dann machten die „Panther“ ihrem Namen alle Ehre.

Flink, beweglich und geschmeidig zogen sie ihre Angriffe auf und führten nach dem ersten Viertel mit 21:14, obwohl auch sie viele freie Würfe vergaben.

„Panther“ machen Beute von der Dreierlinie

Hoffnung keimte auf, als der HTC im 2. Viertel mit einem 8:0-Run in Führung ging (22:21, 15.) und auch in der Defensive konsequent störte.

Doch es war erneut Jenny Strozyk, die die Aufholjagd stoppte und mit Einzelaktionen ihr Team zur Halbzeit in Führung brachte (33:28).

Drei „Dreier“ in Serie sorgten zu Beginn der 2. Hälfte für die Vorentscheidung. Der 28:42-Rückstand war ein zu schwerer Rucksack, näher als sieben Punkte rückte der HTC nicht mehr heran. Ein Grund: Osnabrück traf fast jeden zweiten Wurf von der Dreierlinie, Herne nur fünf von 22.

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Herner TC – GiroLive Panthers Osnabrück 52:66 (28:33).
Viertel: 14:21, 14:12, 13:16, 11:17.
HTC: Tillman (4), Zolper (5/1 Dreier), Arsenic, Groll, Topuzovic (11/1), Halilbasic, Mingo (5/3), Reich, Trzeciak (6/1), Szajtauer (2), Polleros (13/2), Davis-Stewart (6).
Osnabrück: Waters (14/2), Driessen, Poros (3/1), Tarkovicova (1/3), Eichmeyer (7/1), Strozyk (15/1), Reichert (10), Harding (14/3), Brennecke.
Statistik (Herne - Osnabrück): Freiwürfe 68 % - 75 %; 2 Punkte: 34 % (13/38) - 33 % (12/36); 3 Punkte: 22 % (5/22) - 42 % (9/21).