Essen/Herne. Der Herner EV gewinnt das Derby bei den Moskitos Essen. 4:2 führen die Gastgeber schon, aber der HEV reißt das Spiel und zwei Punkte noch an sich.
Auch die beiden Trainer hatten sich vom Derby mitreißen lassen. Danny Albrecht vom Herner EV, der gerade mit 5:4 in der Overtime gewonnen hatte, hatte zwischendurch „Run and Gun“ auf dem Eis gesehen. Essens Frank Petrozza sprach vom „Wild Wild West Hockey“.
Petrozza war am Ende mit einem Punkt zufrieden, „aber ich wollte die drei haben.“ Über die Schlussminuten der regulären Spielzeit und die Strafen gegen sein Team sagte er, dies sei hart an diesem Abend gewesen („It’s tough.“)
Danny Albrecht war vor allem vom Schlussdrittel angetan: „Im letzten Drittel haben wir es gut gemacht, uns mehr zurückgezogen. Am Ende haben wir eine gute Moral gezeigt.“
Wollte man vor diesem Derby eine Favoritenrolle vergeben, dann hätten fraglos die Miners den Zuschlag bekommen. Denn sie waren mit elf Punkten aus den Startblöcken geschnellt, während die Essener bis dahin noch keinen Sieg nach regulärer Spielzeit eingefahren hatten.
Was das vor einem Derby zu sagen hat, zeigten die Moskitos direkt in der dritten Spielminute. Robert Pelekis und Kevin Kunz hatten die Scheibe bei den ersten zwei schnellen Angriffen nicht über die Linie gebracht, aber die Essener nutzten die erste Konterchance.
Moskitos Essen nutzen gegen den Herner EV ihre erste Konterchance
Alexey Dmitrijev scheiterte bei seinem Solo noch an Björn Linda, aber zum Rebound war Enrico Saccomani mit dem Führungstreffer zur Stelle.
Die Herner, die bis auf den weiterhin fehlenden Nils Liesegang die „volle Kapelle“ aufgeboten hatten, suchten erst mit einem Schuss von Michel Ackers die schnelle Antwort, aber sie kramten sie dann zügig raus. Chris Seto spurtete alleine durch zum 1:1-Ausgleich (10.), und Braylon Shmyr legte in der 14. die Herner 2:1-Führung nach.
Aber es war ein Derbyabend am Westbahnhof vor 1164 Zuschauern, und noch in der selben Spielminute trommelte Kevin Bruijsten vor die Scheibe hinter dem Herner Tor - gerade hatte er die Scheibe zum 2:2-Ausgleich am starken HEV-Goalie Björn Linda vorbeigebracht.
Mit dem Remis ging es in die Pause, und die Trainer Frank Petrozza (Essen) und Danny Albrecht (Herne) werden ihren Teams noch den ein oder anderen Hinweis zur Abwehrarbeit mitgegeben haben.
Aaron McLeod schließt die Überzahl zum 3:2 der Moskitos ab
Dem zweiten Drittel fehlte zunächst die Hektik des ersten Durchgangs. Herne mit dem Spiel in der Hand, aber anfangs ohne Schussglück. Essen wartete auf seine Chancen, und eine kam in der 28. Minute, als Hernes Robert Peleikis in die Kühlbox musste. Die Überzahl schloss Aaron McLeod ab, traf zum 3:2 der Essener.
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Beide Mannschaften griffen wieder ihre Offensive der ersten 20 Minuten auf, aber die Torhüter Björn Linda (HEV) und Fabian Hegmann (Essen) ließen sich jeweils auch in eins-zu-eins-Situationen nicht überwinden – mit 14:9 Schüssen hatten die Herner mehr Abschlüsse gehabt in diesem Drittel.
Herne war gefragt, weiter für den Ausgleich Druck zu machen und nahm Anlauf Richtung Fabian Hegmann, aber die Essener kämpften sich immer wieder heraus und die Defensive hielt.
Es kam aber noch mal Pfeffer in dieses Derby, denn das Geduldsspiel der Essener zahlte sich zunächst aus: In der 54. Minute traf Mitch Bruijsten zum 4:2 der Moskitos. Die Herner bekamen noch die Überzahl, rannten weiter an, und Dennis Swinnen (58.) schoss mit dem 3:4 die Bahn frei für die Crunchtime mit Überlänge.
Michel Ackers trifft zu Hernes 4:4
Zwei Minuten noch, die Zeit schmolz für die Herner. Aber Björn Linda war längst draußen, und Herne schlug noch mal zu mit dem 4:4 durch Kapitän Michel Ackers aus dem Rückraum. Die halbe Rest-Minute tickte runter, es ging in die Overtime.
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Herne drückte weiter. Mit Erfolg: Braylon Shmyr schrie den Torjubel zum Derbysieg Richtung Westbahnhof rüber – das 5:4 im Sudden Victory für Herne, der zweite Overtime-Sieg in Folge für den Herner EV.
Tore: 1:0 (2:08), 1:1 (9:31) Seto (Ackers), 1:2 (13:05) Shmyr (Köhler/Peleikis), 2:2 (13:31), 3:2 (27:45, 5-4), 4:2 (54:40), 4:3 (57:26, 6-4) Swinnen (Ackers/Elten), 4:4 (59:29, 6-4) Cornett (Ackers/Seto) 4:5 (61:27) Shmyr (Swinnen/Hüfner).Strafminuten: Essen 10 – Herne 6.
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