Herne. Hayrettin „Henry“ Celik war der Trainer von Westfalia Herne beim 2:1 über Meinerzhagen. Wie es vorerst weitergeht beim Fußball-Westfalenligisten.

Die Devise dieses achten Spieltags in der Fußball-Westfalenliga sei „malochen, malochen, malochen“ gewesen, hatte Sportvorstand Michele Di Bari gesagt nach dem 2:1-Sieg über den RSV Meinerzhagen.

Wie sehr, verdeutlicht wohl eine Szene nach dem Spiel: Orkun Koymali, berichtete Di Bari, sei so platt gewesen, dass er sich eine Sitzgelegenheit mit unter die Dusche nahm.

Von einem „Sprung“ in der Tabelle kann man nicht reden. Westfalia hat sich durch diesen Erfolg vom vorletzten auf den drittletzten Platz vorgeschoben. Aber der Sieg habe gut getan, so Di Bari.

Westfalia Herne riegelt die Mitte ab

Simon Struck, der bisher eine starke Saison gespielt hat, saß zunächst auf der Bank. Die Herner riegelten mit Orkun Koymali und Olcay Yilmaz als Sechser die Mitte ab, unterstützt auch von Lokman Erdogan.

Zurück bei Westfalia Herne: Hayrettin „Henry“ Celik – hier als Co-Trainer der Herner beim Oberliga-Spiel im Oktoeber 2020 bei der SG Wattenscheid 09. Rechts Bektas Derdiok, verdeckt Robert Mainka.
Zurück bei Westfalia Herne: Hayrettin „Henry“ Celik – hier als Co-Trainer der Herner beim Oberliga-Spiel im Oktoeber 2020 bei der SG Wattenscheid 09. Rechts Bektas Derdiok, verdeckt Robert Mainka. © Thorsten Tillmann

Daran arbeiteten die Herner schon seit der Vorbereitung. Die Mitte dichtzumachen. Und auch in der Offensive ging die Rechnung auf, aus Schnelligkeit zu setzen von Aker-Ali Arslan – wie gezeigt beim Treffer zum 1:0 nach 18 Minuten und auch Enrique Kanapin, der gute Gelegenheiten hatte, aber vergab.

Der zweite Sieg gelang aber, weil Lokman Edogan aus der Distanz getroffen hatte, zum 2:1 nach 39 Minuten.

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Übers Fußballerische wollte Michele Di Bari aber nicht mehr viel reden, sondern er übergab an Henry Celik, der feststellte: „Die Formkurve hat bestimmt für Meinerzhagen gesprochen. Aber wir haben das heute als Mannschaft gut gelöst.“

Celik hatte sich, als Co-Trainer im damaligen Trainerteam von Christian Knappmann, zuletzt eine Auszeit genommen. „Er war nur noch Fan von Westfalia Herne“, hatte Michele Di Bari am Dienstag nach dem Kreispokalspiel der Westfalia beim VfB Börnig gesagt.

Nun ist er zum zweiten Mal nach 2020 ans Schloss zurückgekommen.

Nach seiner Zeit als Jugendtrainer bei Westfalia Herne war er von 2016 bis 2020 im Nachwuchsleistungszentrum von Rot-Weiß Oberhausen, arbeitete dabei auch mit Mike Terranova und dem Oberhausener Regionalliga-Team zusammen.

Westfalia Hernes „größter Fan“ mit A-Lizenz

Zuletzt, in seiner Auszeit, sei er lediglich der „größte Fan“ des Herner Vereins gewesen, sagt er – aber dann ist er immerhin der größte Fan mit A-Lizenz gewesen.

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Wie dauerhaft diese jetzige Lösung sein wird? Das sei offen, sagen sowohl Michele Di Bari als auch Henry Celik, der aber auch erklärt: „Ich könnte mir das schon vorstellen.“ Er wäre jedenfalls bereit, wolle auch „Ideen einbringen“.

Aber für die Westfalia kommt es erst mal auf die Ergebnisse an. Nicht zuletzt die kürzliche Trennung des Vereins von den Trainern Patrick Knieps/Marc Duic hat das gezeigt. Das nächste Spiel bestreiten die Herner beim SC Obersprockhövel. Auch der hat sieben Punkte und am Sonntag (3:2 bei der DJK TuS Hordel) seinen zweiten Saisonsieg geschafft.