Herne. Westfalia Herne erkämpft sich den zweiten Saisonsieg, schlägt Meinerzhagen 2:1. Wie der Westfalenligist die Rollen auf der Bank neu verteilt hat.

Westfalia Herne gelingt in der Westfalenliga der zweite Saisonsieg. In der Liga hat das Team wie erhofft ein „anderes Gesicht“ gezeigt als in der Vorwoche beim 0:4 in Neheim.

Westfalia Herne - RSV Meinerzhagen 2:1 (2:1). Fünf Minuten Nachspielzeit sind rum, der letzte Distanzschuss des RSV Meinerzhagen fliegt am Herner Tor vorbei, und dann ist es geschafft.

Westfalia Herne schafft mit diesem 2:1 über den RSV Meinerzhagen den zweiten Saisonsieg, hat nun sieben Punkte.

Westfalia Herne mit Interimstrainerteam Hayrettin Celik/Michel Di Bari

Spieler Orkun Koymali war sich am Dienstag nach dem 6:1-Sieg im Kreispokalspiel beim A-Ligisten VfB Börnig sicher gewesen: Die Mannschaft werde ein „anderes Gesicht“ als noch beim 0:4 in Neheim zeigen. Es war das Spiel, nach dem sich der SCW von den Trainern Patrick Knieps und Marc Duic getrennt hatte.

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In der Startformation, die das Interimstrainerteam Hayrettin Celik/Michele Di Bari wählte, bot sich ein weitgehend vertrautes Bild.

Außer, dass Max Maron, der Dienstag noch auf der rechten Seite in der Offensive mitkombiniert und auch getroffen hatte, gegen Meinerzhagen hinten rechts in der Kette Anlauf nehmen sollte, um sich in die Offensive einzuschalten – und neben Orkun Koymali spielte Olcay Yilmaz auf der Sechs. Simon Struck blieb diesmal zunächst draußen.

Ob es das angekündigte „andere Gesicht“ war, das die Gäste aus dem Sauerland beeindruckte, oder ob sie sich von den Hernern nach deren Trainerwechsel nur ja nicht überraschen lassen wollten: Der Tabellendritte konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken, sondern Herne lieferte dem RSV ein ausgeglichenes Spiel. Als Heimmannschaft kam die Westfalia auch zu ihren Möglichkeiten.

Lokman Erdogan kombiniert Ballgefühl und „Auge“

Olcay Yilmaz scheiterte mit seinem Schuss noch an Meinerzhagens Torhüter Souhail Loukili, doch die Herner kamen zeitig zu ihrem Führungstreffer. Aker-Ali Arslan machte wie erhofft Druck über die linke Seite, und er machte dem Vorletzten früh Hoffnung, als er auf seiner Seite anzog und zum 1:0 traf (18.). Die Herner blieben dran, Enrique Kanapin unter anderem zog ab, aber übers Tor.

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Nicht mal vom zwischenzeitlichen Ausgleich ließen sich die Herner in dieser ersten Halbzeit aus der Spur bringen. Nik Kunkel traf zum 1:1 für Meinerzhagen (38.), doch direkt im Anschluss kombinierte Lokman Erdogan Ballgefühl und „Auge“. Der Schuss von Hernes Kapitän und Zehner landete im Winkel, tickte von der Unterkante der Latte herunter, und der Ball hatte die Linie überquert. Die sehenswerte erneute Herner Führung (2:1/40.).

Es blieb ein enges, ausgeglichenes Spiel in den zweiten 45 Minuten. Meinerzhagen war für den erneuten Ausgleich gefordert, traf – wie schon Ende der ersten Halbzeit – noch zwei weitere Male, wurde aber in allen drei Fällen wegen Abseits zurückgepfiffen.

Die gefährlichste Szene außer diesen nicht gegebenen Toren war ein Schuss von Mohammed El Gattass, den Daniel Kassen aber zum Eckball beiseite wischte. Enrique Kanapin hatte die besten Chancen nach Kontern für die Herner, aber er brachte den Ball einmal nicht an Loukili vorbei, verzog das nächste Mal knapp. Es blieb eng, aber Hernes Führung hielt.

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Michele Di Bari, Sportvorstand, zog dieses Fazit, in dem er das simple Erfolgsrezept dieses Tages verriet: „Das tut uns gut, das tut den Jungs gut. Das waren drei Punkte, die wir wollten, und dafür hieß es malochen, malochen, malochen.“ Die Trainernachfolge von Knieps/Duic hat vorerst ein Team angetreten – Di Bari und Hayrettin „Henry“ Celik. Der frühere Co-Trainer und A-Lizenzinhaber Celik war im Spielbericht als Trainer eingetragen – und dokumentierte diese Rollenverteilung nach dem Spiel mit der Stimme, die deutlich heiserer als die von Di Bari: „Es war ein verdienter Sieg.“.

Tore: 1:0 (18.) Arslan, 1:1 (38.) Kunkel, 2:1.
Westfalia: Kassen; Maron, Demler, Brüggemann, Ölcek - Koymali, Yilmaz - Kanapin, Erdogan (90.+3 Gatzenmeier), Arslan (71. Struck) - Sezen (75. Hatim).