Herne. Der Herner EV schlägt den amtierenden Nord-Meister Halle mit 5:4. Wie sich die Miners den Sieg verdienen – mit Link zur Fotostrecke.

„Ohne Mannschaft geh’n wir nicht nach Haus“, natürlich nicht. Den Applaus hatten sich die Spieler des Herner EV verdient. Mit 5:4 (1:2, 2:0, 2:2) schlugen sie den Nord-Meister Saale Bulls Halle vor 1648 Zuschauern.

„Wir sind nervös gestartet, aber haben im zweiten Drittel die Räume besser zugemacht. Kompliment an die Jungs, wie sie im dritten Drittel die Schüsse geblockt haben, der Wille war da“, so Danny Albrecht. „In diesem Jahr wollen wir immer hundertzwanzig Prozent geben.“

Wird Zeit, dass es wieder losgeht, so war HEV-Trainer Danny Albrecht schon vor dem ersten Wochenende in der Eishockey-Oberliga Nord zu verstehen gewesen.

Was er sagte, galt ab den ersten Sekunden der neuen Saison nicht nur für seine Mannschaft, sondern auch für den Nord-Meister der vorigen Saison.

Herner EV Miners spielen gegen Saale Bulls Halle

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© FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
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Herner EV und Halle machen viel Tempo

Herner und Hallenser lieferten sich von Beginn an eine Partie mit viel Tempo. Dass bei den Gästen einige Spieler fehlen, war auf dem Eis nicht zu sehen.

Die Herner aber erspielten und ersprinteten sich zunächst Vorteile, auch die erste klarere Chance durch Braylon Shmyr, bei dessen Solo-Lauf Bulls-Goalie Timo Herden aber sein Tor verrammelte.

Wie die Herner spielen wollen in dieser Saison, war zu erkennen: Mit Tempo, auf jedem Quadratzentimeter der Eisfläche nachsetzend.

Braylon Shmyr füllt Hernes Lohntüte

Der HEV füllte für seine Arbeit in den Anfangsminuten schnell die Lohntüte, Braylon Shmyr schloss in der 7. Spielminute zur Führung ab.

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Aber die Hallenser blieben im Spiel, warteten auf die Lücken in der Herner Defensive. Die fanden sie zunächst bei einem Lattentreffer, dann beim Ausgleich durch Dennis Gulda (14.).

Die Gäste waren weiter in Lauerstellung, nutzten ihre erste Überzahl zur Führung (18./Mathieu Tousignant). Herne bekam auch noch die Chance zum Powerplay – ging mit mehr (14:11) und gefährlicheren Torschüssen, aber ohne den Ausgleichstreffer in die Kabine.

Nils Elten gleicht im Powerplay zum 2:2 aus

Aber die Herner nahmen das Powerplay mit hinein in den zweiten Abschnitt. Nils Liesegang brachte die Scheibe zunächst nicht an Timo Herden vorbei, aber dann kreiselte der HEV sich durch bis zu Nils Elten, der zum 2:2 ausglich (22.).

Alles schnell wieder offen zwischen den jungen Hernern und einer Hallenser Mannschaft, der man ihre weitgehende Eingespieltheit aus den vergangenen Spielzeiten anmerkte.

HEV knackt die Bulls-Deckung zwei Sekunden vor Drittelende

Aber die Herner hatten für diesen Abend mit dem Meister Giftgrün-Weiß-Rot aufgetragen und kurvten reihenweise Richtung Timo Herden. Ein Durchkommen fanden sie aber zunächst nicht, trotz vieler guter Szenen und Chancen vor dem Hallenser Tor.

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Die Uhr war schon runtergetickt, nur noch zwei Sekunden zu spielen, dann hatten die Herner die Bulls geknackt. Den Pass von hinter dem Tor nahm Denis Fominych auf, verwandelte zum 3:2 (40.).

Ein verdienter Lohn für eine starke Leistung nach einer Steigerung gegenüber dem Anfangsdrittel.

Die spielerische Linie der Herner auch für das Schlussdrittel war nach diesen zweiten 20 Minuten ins Eis geschnitzt.

Das Tempo blieb, die Taktung der Torschüsse allerdings war nicht mehr so eng wie in den Abschnitten zuvor – und in Unterzahl musste HEV-Torhüter Björn Linda einmal mit seiner ganzen Klasse zugreifen.

Dennis Swinnen mit dem Empty-Net-Goal

Halle hatte mit seinem geduldigen Spiel dann aber für kurze Zeit Erfolg. Die 54. Minute, Gestocher vor dem Herner Tor, und Tousignant glich zum 3:3 aus. Für 63 Sekunden. Grün-Weiß-Rot antwortete 63 Sekunden darauf direkt, mit dem 4:3 durch Denis Fominych (55.).

Und als Herne zu wackeln drohte, in Unterzahl, spielten sich die Gastgeber nach Scheibengewinn nach vorne, Dennis Swinnen schoss beim vier gegen sechs Los, vollstreckte das Empty-Net-Goal zum 5:3.

Halle nimmt die Herausforderung noch mal an mit dem 4:5 durch Thore Weyrauch (59.), aber es sind die Herner, die die ersten drei Punkte nach Hause bringen – im grün-weiß-rot jubelnden Pulk.

Tore: 1:0 (6:11) Shmyr (Köhler/Kunz), 1:1 (13:40), 1:2 (17:57, 5-4), 2:2 (21:02, 5--4), Elten (Fominych/Seto), 3:2 (39:57) Fominych (Peleikis/Liesegang), 3:3 (53:31), 4:3 (54:34) Fominych (Liesegang/Seto), 5:3 (58:13, 4-6) Swinnen, 5:4 (58:44, 5-4).

Strafminuten: Herne 8 - Halle 10.