Herne. Der Herner EV hat das Team neu formiert, vieles soll sich ändern: Wie die Miners die neue Saison angehen. Freitag kommt Halle zum Heimauftakt.

Es soll sich vieles ändern beim Herner EV in der neuen Saison.

Die neuformierte Mannschaft will die Herzen der Fans in erster Linie durch ihre Spielfreude gewinnen – vom reinen Ergebnisdenken wird sich der Anhang der Miners künftig verabschieden müssen.

Dass sich dabei womöglich nicht jeder mitnehmen lässt, zeigten einige abfällige Kommentare bei Facebook nach den letzten Testspielniederlagen in Essen und gegen Tilburg.

Herner EV: „Wir spielen laufintensives Eishockey“

HEV-Trainer Danny Albrecht waren die Ergebnisse jedoch egal, und sie kamen für ihn auch nicht überraschend: „Wir spielen laufintensives Eishockey und hatten eine harte Trainingswoche hinter uns. Natürlich sind wir schludrig mit unseren Chancen umgegangen, auch die Powerplayformationen waren noch nicht gefunden, aber wir haben auch eine völlig neue Mannschaft.“

Auf geht’s in die neue Saison: Danny Albrecht, vorn links, Trainer der Herner EV Miners – hier beim öffentlichen Training.
Auf geht’s in die neue Saison: Danny Albrecht, vorn links, Trainer der Herner EV Miners – hier beim öffentlichen Training. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Dass da nach nur fünf Wochen Vorbereitung noch nicht alles rund laufen kann, müsste jedem klar sein und Danny Albrecht gibt nicht ohne Grund kein festes Saisonziel vor.

Kontinuierlich verbessern

Zumindest nennt er keins, das sich am Tabellenplatz bemisst, denn für den Chefcoach steht in diesem Jahr die Weiterentwicklung der vielen jungen Spieler im Vordergrund: „Natürlich wollen wir unser bestes Eishockey spielen. Dafür müssen wir uns aber kontinuierlich verbessern, die richtigen Schlüsse aus Niederlagen ziehen und alles immer wieder analysieren.“

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Auch die Jagd auf den dritten Importspieler hat der HEV nicht mitgemacht. Während viele Konkurrenten nach der einjährigen Ausnahmeregelung für die Oberliga freudig zugegriffen haben, hält man in Herne davon nichts, auch aus finanziellen Gründen.

Die Energiekrise wird gerade von der energieintensiven Sportart Eishockey ihren Tribut fordern, dazu bleibt auch Corona ein Thema, obwohl das nach Danny Albrechts Meinung speziell in Deutschland längst viel zu hochgekocht wird.

Wer den schnellen Erfolg sucht, ist also künftig falsch am Gysenberg. Den geduldigen und verständigen Rest auf den Rängen wollen Mannschaft und Verantwortliche auf ihrem neuen Weg gerne mitnehmen und zugleich in der Sportart neue Freunde gewinnen.

Herner EV startet großangelegte Freikartenaktion

Unter anderem soll eine großangelegte Freikartenaktion für die Krankenhäuser in Herne und Umgebung zum Saisonstart gegen die Saale Bulls Halle (Fr. 20 Uhr) für eine gut gefüllte Hannibal-Arena sorgen, zumal die Partie die erste am Gysenberg seit zweieinhalb Jahren ohne Zugangsbeschränkungen ist.

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Der amtierende Meister der Oberliga Nord hatte schon vor Saisonbeginn mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen, wobei nicht nur Schlüsselspieler wie Patrick Schmid und Sören Sturm länger ausfallen. Nachdem Trainer Marius Riedel beim Test in Hannover nur noch 14 Spieler zur Verfügung standen, wurde das Rückspiel gegen die Indians kurzerhand abgesagt.

„Unsere Mission ist die Titelverteidigung. Der Fokus liegt auf den Punktspielen der Meisterrunde“, so Halles sportlicher Leiter Kai Schmitz. Beim HEV dürfte am Wochenende nur Verteidiger Niklas Hane fehlen.

Erster Auswärtsgegner der Miners sind die Hannover Indians (So. 19 Uhr). Die haben eine eher durchwachsene Vorbereitung absolviert, doch Danny Albrecht warnt: „Sie haben viel Qualität, den Kader zusammengehalten und wir spielen gegen eine volle Hütte. Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden.“ Und eines will er zum Ende des Gesprächs unbedingt noch loswerden: „Ich möchte endlich nicht mehr über finanzielle Dinge reden. Ab jetzt geht es um Eishockey, und ich freue mich drauf.“

Den Fans dürfte er damit aus der Seele gesprochen haben.