Herne/Wanne-Eickel. Volker Bärwald ist nicht mehr Trainer der Wanne-Eickel-Reserve. Er spricht von einem „Teufelskreis“. Die Sportfreunde II dagegen berappeln sich.

Erst fünf Spieltage jung war die neue Saison in der Fußball-Kreisliga A und schon wurde eine erste Reißleine gezogen. Volker Bärwald legte in der Vorwoche sein Amt beim Liga-Letzten DSC Wanne-Eickel II mit sofortiger Wirkung nieder, das teilte der Coach nun mit. Bereits am Wochenende hatte der spielende Co-Trainer Besim Mehmeti das Ruder als neuer Cheftrainer übernommen und zeichnete so für das jüngste 3:9-Debakel in Ickern verantwortlich.

„Am letzten Mittwoch bin ich auf den Verein zugegangen und habe mitgeteilt, dass ich nicht mehr weitermachen möchte“, erklärte Volker Bärwald. Zwar hatte der B-Lizenz-Inhaber eine von Geduld geprägte Marschroute zum Saisonstart klar formuliert, doch die Unruhe während der ersten Spieltage hatte offenbar rasant zugenommen. „Wenn sich dann kein sportlicher Erfolg einstellt, wird das ein Teufelskreis“, so Bärwald.

Bislang alle sechs Saisonspiele verloren

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Erfolg wollte sich nach nun sechs gespielten Partien noch keiner einstellen. Alle sechs Spiele gingen verloren, die Null der Wanne-Eickeler scheint bislang in die Bilanz zementiert. 26 Gegentore sprechen eine zudem deutliche Sprache.

Ursprünglich hatte der Trainer angesichts der 18 Neuzugänge etwas Zeit erbeten. „Die Qualität ist schon da“, hatte Bärwald formuliert, was er heute auch bestätigt. „Wir haben zudem regelmäßig fünfzehn bis siebzehn Spieler beim Training. Perspektivisch glaube ich, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann.“ Den offenbar erwarteten ganz schnellen Erfolg konnte der Trainer jedoch nicht garantieren, deshalb verabschiedete er sich vorzeitig.

Bärwald schlägt Mehmeti als Nachfolger vor

„Vielleicht hat ein anderer Trainer ja mehr Glück“, hofft Bärwald und meinte damit Besim Mehmeti, den er dem Vorstand selbst als Nachfolgelösung vorgeschlagen habe. Neben der Misserfolgsserie samt Trainerwechsel funkten den Wanne-Eickelern aktuell aber auch Verletzungen dazwischen. Im Derby gegen Wanne 11 hatte es mit Torben Schröer einen Pfeiler im Team getroffen, als er bei einem Kopfball unterlaufen wurde und sich nach dem Aufprall schwer verletzte. Der Rucksack für die U23 des DSC wird also nicht leichter. Volker Bärwald drückt die Daumen: „Ich hoffe natürlich, dass sie drin bleiben.“

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Noch hält der Spielplan ausreichend Gelegenheit bereit, um die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte einzufahren. Schließlich wird nach dem ETuS-Rückzug zunächst nur noch ein weiterer Absteiger gesucht. Neben dem DSC II hat bis dato auch die SG SF Victoria Habinghorst/Dingen (14.) noch keinen Zähler eingefahren. Aufsteiger DJK Falkenhorst wartet mit zwei Punkten als Tabellen-13. ebenfalls noch auf den ersten Sieg in der Kreisliga A.

Sportfreunde im Rennen der Reserveteams wieder vorn

Die Sportfreunde Wanne-Eickel haben es unterdessen geschafft, sich mit zwei Siegen hintereinander aus dem hinteren Tabellenfeld zu lösen. Mit ihrem Satz hinauf bis auf Platz sieben hat die Jantowski/Reis-Elf auch die Verhältnisse im Rennen der Reserveteams wieder zurechtrücken können. Im letzten Jahr feierten die Sportfreunde es, die beste Zweitvertretung im Kreis zu sein.

Die Sportfreunde Wanne-Eickel II, hier Kapitän Nicolai Steiner am Ball, sind wieder die beste Reservemannschaft im Fußballkreis Herne.
Die Sportfreunde Wanne-Eickel II, hier Kapitän Nicolai Steiner am Ball, sind wieder die beste Reservemannschaft im Fußballkreis Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Aktuell sind sie es wieder, nachdem der SV Wanne 11 II (9.) gegen den BV Herne-Süd mit 1:6 unter die Räder gekommen war. Der FC Frohlinde II ist Tabellen-12 und der DSC Wanne-Eickel II ist, wie geschildert, am Tabellenende zu finden.

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Dass die Liga in diesem Jahr insgesamt als deutlich ausgeglichener gilt, scheint sich zu bewahrheiten. Gleich vier Mannschaften liegen punktgleich an der Tabellenspitze. FC Marokko, SV Holsterhausen, Arminia Ickern und VFB Habinghorst weisen jeweils 13 Punkte aus. VfB Börnig (12) und BV Herne-Süd (11) rangieren nur knapp dahinter. Spannung ist also garantiert – und den ersten Trainerwechsel hat die Liga auch bereits hinter sich.

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