Herne. Westfalia Herne verpasst den zweiten Saisonsieg, in der Nachspielzeit trifft Iserlohn zum 2:2. Das 1:1 fällt durch zwei Herner Geniestreiche.
Ein bisschen unschlüssig gingen die Spieler von Westfalia Herne erst mal über den Kunstrasen.
2:2 gegen den FC Iserlohn, war das jetzt nach vorher drei Punkten aus fünf Spielen ein gewonnener Punkt – oder nach diesem Spielverlauf zwei verlorene Zähler? Die Antwort dürfte ziemlich genau in der Mitte liegen.
Maximilian Borchmann, der Trainer des FC Iserlohn, dampfte das Entscheidende der vorherigen 90 Minuten plus Nachspielzeit treffend ein: „Herne hat in der zweiten Halbzeit das 3:1 verpasst, und wir bekommen noch einmal den Abschluss. Am Ende ist es dann für uns ein glücklicher Punkt.“
Westfalia Herne: „Die Jungs haben alles rausgehauen“
Der Sieg war möglich gewesen für die Westfalia, Trainer Patrick Knieps fand auch, er wäre verdient gewesen. Aber nach diesem Spiel stellte er auch fest: „Ich bin extrem zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Die Jungs haben alles rausgehauen.“
Dabei lief es zunächst einmal wie schon häufiger in dieser Saison: Gegen die Herner.
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Als hätte es für sie in den ersten fünf Spielen dieser Saison in der Fußball-Westfalenliga noch nicht genug Nacken- oder Rückschläge gegeben, mussten die Herner erst mal einem frühen Rückstand hinterherlaufen.
Iserlohn kam ganz simpel durch einen Standard zu seiner 1:0-Führung. Die Ecke von rechts trat Antonio Porello an den langen Pfosten, wo Vincenzo Porello hochstieg und einköpfte (7.). Bis zur Pause nahmen die Herner vergeblich Anlauf Richtung Ausgleich, die gefährlichste Szene vor dem Iserlohner Tor hatte Boran Sezen erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit.
Nach einigem Herner/Iserlohner Geflipper im Mittelfeld hatte sich Boran Sezen den Ball auf der rechten Seite erobert und hineingeflankt. Sezen legte sich quer in die Luft zum Seitfallschuss, traf aber weit am Winkel vorbei. Anders als in der zuletzt kritisierten ersten Halbzeit beim 2:4 bei YEG Hassel hatten sich die Herner von Beginn an rein in diese Partie reingewühlt.
Westfalia Herne: Ein Spielzug mit zwei Geniestreichen
Kapitän Lokman Erdogan etwa setzte immer wieder nach, in zwei weiteren Szenen verloren Frederik Jakobi und Moritz Brüggemann jeweils den Ball und holten ihn sich direkt zurück. In ihrer Defensive aber ließen die Iserlohner wenig bis nichts zu, schon die Zone vor dem eigenen Sechzehner war von den Gästen luftdicht verpackt.
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Die Korridore in die Iserlohner Gefahrenzone hinein blieben auch in der zweiten Halbzeit erst einmal verschlossen, aber die Herner rannten weiterhin an – und sie hatten den Kopf frei für einen Spielzug mit zwei Geniestreichen.
Der Pass von Lokman Erdogan gegen die Lauf- und Denkrichtung der Iserlohner in den Laufweg hinein von Olcay Yilmaz war schon eine Klasse für sich. Yilmaz‘ Abschluss nahm Erdogans Feinfüßigkeit auf.
Hernes Offensivmann hob den Ball direkt über den herausgeeilten Iserlohner Torhüter Daniel Dreesen als Bogenlampe ins Netz. Das war der sehenswerte Ausgleich nach einer guten Stunde – und Westfalia wollte mehr, machte Druck. Aker-Ali Arslan und Max Maron scheiterten jeweils aus aussichtsreicher Position, ein Freistoß von Simon Struck landete am Lattenkreuz.
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Die Herner waren auf dem Weg zum zweiten Dreier dieser Saison und wurden doch noch ausgebremst. Eigentlich hatte Enrique Kanapin schon geklärt in dieser zweiten Minute der Nachspielzeit, den Ball zum Einwurf für den FC ins Seitenaus geschossen. Aber Iserlohn wollte auch noch seine Chance und bekam sie direkt nach diesem Einwurf. Erneut Vincenzo Porello traf zum Ausgleich. Auf den letzten Drücker hatten auch die Gäste noch mal alles rausgehauen.
Tore: 0:1 (7.) V. Porello, 1:1 (61.) Yilmaz, 2:1 (76.) Brüggemann, 2:2 (90.+2) V. Porello.
Westfalia: Kassen; Demler, Gatzenmeier, Ölcek – Kulpmann (46. Birli), Brüggemann – Erdogan (88. Hatim), Jakobi (71. Maron), Yilmaz (80. Kanapin) – Struck, Sezen.
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