Herne. Westfalia Herne feiert das 3:0 über den BSV Schüren. Wie Daniel Kassen nicht nur während der 90 Minuten im Tor zum Erfolg beitragen will.
Alle Spieler in den roten Trikots von Westfalia Herne und alle, die bis dahin auf der Bank gesessen hatten, stürmten über den Kunstrasen der Polygonvatro-Arena, gratulierten sich gegenseitig, klatschten sich ab.
Aber einer stand an diesem Sonntagnachmittag besonders im Blickpunkt und bekam von so ziemlich jedem noch mal einen aufmunternden Klaps extra.
Es war keiner der drei Torschützen Aker-Ali Arslan, Simon Struck oder Boran Sezen. Der größte Dank des Nachmittags galt Torhüter Daniel Kassen, einem der vielen Neuzugänge im Herner Team.
Westfalia Herne: Konstanz über 90 Minuten ist gefragt
Dimitrios Kalpakidis, der Trainer des BSV Schüren, hatte während der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft viele Szenen durchlitten, in denen seine Spieler auch aus besten Möglichkeiten nichts machten – oder auch gar nichts machen konnten, weil mal wieder Daniel Kassen mit einer Parade zur Stelle war.
„Es wäre spannend gewesen zu sehen, was passiert, wenn wir in der zweiten Halbzeit zum Anschlusstreffer kommen“, so Kalpakidis.
Und wie das Spiel erst gelaufen wäre, wenn Daniel Kassen nicht schon in der ersten Halbzeit mit einer klasse Parade gegen den Schürener Michael Hines reagiert hätte. Schon das war eine starke Tat von Daniel Kassen, der in der zweiten Halbzeit noch weitere folgten ließ und zweimal auch Glück bei Schürener Treffern an die Latte und den Pfosten hatte.
Daniel Kassen: „Die Jungs haben das gut gemacht“
Da führten die Herner schon mit 3:0 durch die Tore von Arslan (38.), Struck (44.) und Sezen (49.). Aber Westfalia-Trainer Patrick Knieps stellte nach dem Spiel bei aller Freude über den Sieg auch fest: „Wir arbeiten weiter Woche für Woche daran, uns zu verbessern. Vor allem müssen wir unsere Leistung konstant über die gesamten neunzig Minuten bringen.“
Fußball-Highlights von Sonntag
Ein Faktor aber hatte in dieser Begegnung schon mal gestimmt, und das war auch der Unterschied gegenüber der 1:4-Niederlage der Vorwoche beim SV Sodingen: „Wir haben heute den Kampf angenommen, das war der Unterschied“, sagte Daniel Kassen mit Blick auf die zweiten Herner 45 Minuten im Derby am ersten Spieltag.
Sagte der Mann, der vor dem Spiel gut hörbar seine Mitspieler im Mannschaftskreis eingeschworen hatte. „Ich habe vor dem Spiel versucht, die Jungs noch mal zu pushen. Mit fast 39 sehe das auch als meine Aufgabe als Führungsspieler.“
Die Komplimente, die er selbst nach dem Spiel bekam, gab er zurück an seine Teamkollegen: „Die Jungs haben das gut gemacht.“
Dass es wichtig war, dass sein Kasten sauber blieb, sagte auch Kassen nach dem Spiel: „Bekommen wir doch das erste Gegentor, dann kann das natürlich alles nach hinten losgehen.“
Westfalia Herne, DSC Wanne-Eickel, SV Sodingen: Die Spiele
- So gelingt Westfalia der klare erste Saisonsieg
- DSC Wanne gewinnt auch sein drittes Pflichtspiel
- Sodingen feiert „italienischen“ Sieg
Ging es nicht. Franko Pepe, sein Trainer bei seinem vorherigen Verein SV Wanne 11, hatte Daniel Kassen schon in der Rückrunde der vorigen Saison bescheinigt, den „dritten Frühling“ als Torhüter zu erleben. Und der geht bisher für Kassen auch bei seinem neuen Verein Westfalia Herne weiter.
Denn so fest war er nicht als Nummer eins geplant, sollte auch Heribert Lachmann beim Torhütertraining unterstützen. Nun aber steht er in den Spielen zwischen den Pfosten, Florian Altmeyer ist der Ersatzmann der Westfalia: „Florian ist ein guter Torhüter, aber jetzt habe ich mich erst mal durchgesetzt.“
Daniel Kassen hat den Konkurrenzkampf angenommen, könnte man sagen.
Was er schon im Trikot des SV Wanne 11 gesagt hatte, das bleibt für Daniel Kassen auch bei Westfalia Herne so: Immer das Ziel zu haben, jedes Spiel zu gewinnen. „Da setze ich mich auch selbst schon unter Druck.“
Dem Rest des Sonntags konnte er dann entspannt entgegensehen. Die Offensivreihe des BSV Schüren wird diesen Nachmittag auch dank Daniel Kassen etwas anders in Erinnerung behalten.
Letztes 3:0 der Westfalia im Oktober 2019
Der letzte 3:0-Sieg von Westfalia Herne datiert vom 25. Oktober 2019. Wobei Corona den Spielplan der vorigen Jahre durcheinander gebracht beziehungsweise gestoppt hat. Die damalige Mannschaft um Trainer Christian Knappmann gewann in der Oberliga Westfalen bei der TSG Sprockhövel in dieser Höhe.
In der vorigen Abstiegssaison in der Oberliga gelangen den Hernern nur zwei Siege: Mit 2:0 über Rhynern (Trainer David Zajas) und 2:1 über den TuS Haltern (Trainer Danny Voß).