Herne. Westfalia Herne schlägt Schüren mit 3:0, es ist der erste Saisonsieg. Dass es so klar wurde, daran hatten die Gäste ihren ganz eigenen Anteil.
Schon zur Halbzeit grinsten sich auf der Tribüne einige zu: „Das haben wir ja schon lange nicht mehr gesehen.“ 2:0 führte der SC Westfalia Herne da im Spiel gegen den BSV Schüren.
Das Gefühl nahmen sie mit nach Hause. 3:0 (2:0) bezwingt Westfalia Herne den BSV Schüren – der erste Punktspielsieg seit dem 2:1 in der Oberliga-Absteigsrunde gegen den TuS Haltern am See von Anfang Mai.
Nach dem Spiel musste Dimitrios Kalpakidis, der Trainer der Schürener, erst mal den Kopf schütteln. Viele Torchancen hatte seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit vergeben, darunter echte Hochkaräter: „Da haben wir teilweise kläglich versagt.“ Seine Hoffnung: Dass sein Team dieses Unvermögen vor dem gegnerischen Tor schon komplett aufgebraucht hat.
Westfalia Herne: „Schön, wenn man sich für eine gute Leistung belohnt“
Sein Herner Kollege Patrick Knieps, der zuvor mit seinem Trainerteam und den Spielern auf dem Kunstrasen seinen Debüt-Punktspielsieg als Trainer von Westfalia Herne gefeiert hatte, pustete durch: „Es ist natürlich schön, wenn man sich für eine gute Leistung belohnt. Das 3:0 ist am Ende vielleicht ein bisschen zu hoch, da können wir uns beim Torwart, Latte und Pfosten bedanken.“
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Den ersten Saisonsieg am zweiten Spieltag brachten die Herner in den ersten 45 Minuten auf den Weg. In der Westfalia-Kabine wird es in der Halbzeit stressfreier zugegangen sein als in der Ecke der Polygonvatro-Arena, wo Dimitrios Kalpakidis mit seinen Schürener Spielern die zweite Halbzeit vorbereitete – zwischendurch sehr gestenreich.
Seine Spieler konnten auch einige neue Orientierung gebrauchen, denn nach der Trinkpause der ersten Hälfte war es die Westfalia, die auf eigenem Platz ihr Blatt besser ausgespielt hatte.
Das 2:0 nahmen die Herner verdientermaßen mit in die Pause. In der ausgeglichenen ersten Phase von Halbzeit eins hatten die Schürener den gefährlichsten Abschluss durch Michael Hines, aber Westfalia-Torhüter Daniel Kassen wehrte den Ball aus kurzer Distanz ab. Auch bei den Chancen durch zweimal Arif Et verpassten die Schürener die Führung.
Aker-Ali Arslan trifft zur Herner Führung
Die Westfalia zeigte bei den Schüssen von Fürkan Saritas und Fabian Kulpmann Zug zum Tor. Der wurde nach der Trinkpause stärker – mit Erfolg. Nach Freistoß von Orkun Koymali setzten die Herner nach, und Aker-Ali Arslan jagte den Ball schließlich ins Tor (38.).
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Nur sechs Minuten später dann spielte sich Simon Struck auf rechts durch, ließ schnell das 2:0 folgen. Anders als in Sodingen kamen die Herner diesmal hellwach aus der Kabine. Direkt mit dem ersten Abschluss setzte Boran Sezen ein gut hörbares Zeichen mit einem Pfostentreffer. Das reichte ihm aber nicht – in der 49. Minute setzte sich Sezen im Schürener Strafraum durch und traf zum 3:0.
Ein Zeichen, das auch die Tribüne dankbar aufnahm („Der SCW ist wieder da“).
Auch die Schürener wurden jetzt richtig wach, starteten zur Offensive – aber ihre Schüsse oder Schussversuche fanden ihr Ziel nicht, und zwischendurch legte Daniel Kassen mit zwei starken Taten hintereinander gegen Arif Et den Hauch des Unbezwingbaren an diesem Tag auf.
Die Schürener machten auch aus aussichtsreichsten Situationen nichts. Als Arif Et dann Kassen tatsächlich überwunden hatte, sprang der Ball von der Unterkante der Latte ins Feld zurück. Bei einem weiteren Alutreffer an den Pfosten konnten sich die Schürener schon gar nicht mehr richtig ärgern, zuckten nur noch mit den Schultern.
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Auf der anderen Seite erspielten sich die Herner noch Konterchancen unter anderem durch Boran Sezen und Max Maron, aber die Westfalia beließ es beim 3:0. Aber auch nach dem Abpfiff sagte so mancher: 3:0, das hat man hier schon lange nicht mehr gesehen.
Tore: 1:0 (38.) Arslan, 2:0 (44.) Struck, 3:0 (49.) Sezen.
Westfalia: Kassen; Kulpmann, Demler, Koymali (79. Gatzenmeier), Sossong (65. Sezen) – Jakobi, Brüggemann (13. Saritas) – Arslan (65. Maron), Struck, Yilmaz (65. Birli) – Sezen.