Herne. Der Herner American-Football-Verbandsligist startet Sonntag in die Rückrunde – nicht nur die Überschneidung mit der Kirmes ist herausfordernd.

Das ganz große Spektakel wird sich am Sonntag ein paar Kilometer weit vom Horststadion entfernt abspielen. So viel steht jetzt schon fest. „Es ist etwas unglücklich für uns, dass wir am ersten Kirmes-Sonntag spielen“, meint Kai-Uwe Weitz, Headcoach der Herne Black Barons. „Aber aus diesem Fehler werden wir lernen“, schiebt er lachend hinterher.

Diese terminliche Überlappung trübt die Vorfreude auf den Rückrundenstart des Football-Verbandsligisten nur wenig. Zwar kommt mit den Lippstadt Eagles alles andere als Laufkundschaft nach Herne, „chancenlos“ sind sie gegen den derzeitigen Tabellenzweiten aber in keinem Fall.

Herne Black Barons: „Wir dürfen nicht überheblich werden“

„Wir dürfen einfach nicht überheblich werden und durchgehend konzentriert und konsequent spielen“, gibt Weitz die mentale Taktik vor. „Lippstadt ist eine gefährliche Mannschaft, die sich aus vielen Situationen immer wieder gut befreien kann.“

Umso wichtiger für Weitz und sein Trainer-Team, dass er wohl mit einem breiten, 40 Mann starken Kader planen kann. „Wir sind gut aufgestellt, auch wenn sich erst am Spieltag entscheiden wird, wer schlussendlich wirklich da ist.“

Kicker Malte Gerlach ist wieder dabei

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Malte Gerlach wird dazugehören. Nachdem der Kicker einen Großteil der Hinrunde ausfiel, zeigte er zuletzt in einem Video, dass er wieder für 50-Yard-Fieldgoals gut sein kann. „Das ist ein wichtiger Faktor. Die Extrapunkte und Fieldgoals haben in den ersten Spielen nicht gut geklappt“, erklärt Weitz. Dabei hat er auch das unglückliche 6:6-Unentschieden gegen die Hamm Aces im Kopf, bei dem ein verschossenes Fieldgoal kurz vor Schluss den Sieg kostete.

Diese vergleichsweise sicheren und einfachen Punkte standen auf der To-do-Liste der Vorbereitung ziemlich weit oben. Wobei Weitz und seine Trainerkollegen oftmals experimentieren mussten. „Durch die Urlaubszeit war es oft eine Herausforderung ein ansprechendes Training zu gestalten“, berichtet Weitz. Die Barons verlegten sich auf spezielle Spielsituationen, die auch in Minimal-Besetzung zu trainieren sind. Etwa die Red-Zone-Defense, oder eben die Special Teams.

Saison-Aus für Runningback Piecha

Durch das Saison-Aus von Runningback Rene Piecha herrschte aber auch in der Offense Handlungsbedarf. Aus dem Läufer-Trio ist ein Duo geworden. „Die kraftvollen Lauf-Spielzüge von Rene werden jetzt die Fullbacks übernehmen“, lässt Weitz ins Playbook blicken.

Runningback Rene Piecha(44) wird den Herne Black Barons in der Rückrunde fehlen.
Runningback Rene Piecha(44) wird den Herne Black Barons in der Rückrunde fehlen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Das Laufspiel der verbliebenen Runningbacks Maximilian Weitz und Manuel Krafzik ist nun mehr auf deren Stärken ausgelegt. Das heißt, Beweglichkeit anstatt purer Kraft. Der Ausfall von Piecha wiegt dennoch schwer. „Er hat ja auch in der Defense ausgeholfen oder beim Kick-Return“, sagt Weitz. Die Barons werden Piecha ersetzen können, den Verlust aufzufangen wird schwer. „Wir kriegen das schon hin", gibt sich der Headcoach optimistisch.

Dieses „Wir-kriegen-das-schon-hin“ dürfte das Motto für die Rückrunde der Black Barons sein. Von den Top-Platzierungen spricht im Verein niemand mehr. Der Klassenerhalt ist das Ziel. Dafür wäre ein Sieg gegen Lippstadt Gold wert.

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