Herne. 0:7 verliert der SC Westfalia Herne das Testspiel, schon Donnerstag gegen Sinsen geht es weiter. Schonnebeck zeigt auf, woran es dem SCW mangelt.

Mit fünf hatten sie gerechnet, sieben sind es geworden, zehn hätten es sein können – aber im Großen und Ganzen lief das Testspiel des SC Westfalia Herne gegen die Spvg. Schonnebeck wie erwartet. 0:7 (0:4) endete die Partie zwischen dem personell komplett neu aufgestellten Westfalenligisten in der Findungsphase und dem Essener Oberliga-Topteam.

Natürlich hoffe und glaube man als Trainer immer daran, dass es anders ausgehe, meinte SCW-Trainer Patrick Knieps nachher, aber gegen Oberligist TSG Sprockhövel habe Schonnebeck 8:1 gewonnen – „wir wussten also, dass es deutlich werden könnte.“ Sein Fazit war trotzdem positiv: „Das sind einfach die Spiele, die wir brauchen, um uns zu verbessern.“ Was nicht heißt, dass ihm alles passte, was er sah.

Westfalia Herne lässt sich von Schonnebeck die Butter vom Brot nehmen

Denn individuelle Klasse hin oder her – besonders im Zentrum ließen sich die Herner die Butter vom Brot nehmen, kamen ganz oft erst am oder im eigenen Strafraum richtig in die Zweikämpfe, und selbst dann teilweise noch zu spät. Bereits nach drei Minuten hätte Schonnebeck so in Führung gehen können, Schonnebecks Marwin Studtrucker lupfte einen Foulelfmeter aber an die Latte statt ins Tor. Fünf Minuten später fiel dann doch nach einer Flanke das 0:1 durch Dustin Hoffmann, der vor einigen Jahren mal das Trikot des DSC Wanne-Eickel trug.

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In der 13. Minute dann das 0:2, das sinnbildlich war und die Kräfteverhältnisse ganz gut zusammenfasste: Schonnebeck ging vorne aggressiv drauf, überforderte die junge Herner Mannschaft damit. Die versuchte das Spiel hinten aus der Dreierkette aufzubauen, verlor aber immer wieder schon Bälle vor der Mittellinie, so auch vor diesem zweiten Tor.

Studtrucker und Hoffmann erhöhen noch vor der Pause auf 4:0

Auch in der Defensive hatte Herne Probleme, schaffte nicht, die Räume vor der Abwehr eng zu machen. Schonnebeck spielte schnell, aber einfach, das reichte. Per Doppelschlag vor der Pause erhöhten Hoffmann und Studtrucker auf 4:0 für die SVS, kochten die Herner Abwehr dabei ab, diese haute aber auch nicht dazwischen. Es war ein sichtbar großer Unterschied an Klasse und Erfahrung.

Patrick Knieps, Trainer des SC Westfalia Herne.
Patrick Knieps, Trainer des SC Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Nicht mehr auf dem Platz war da schon Ibrahim Touré, den Knieps nach einer guten halben Stunde vom Platz nahm. „Er hat nicht das gespielt, was er sollte“, stellte der Trainer nachher klar.

Westfalias Offensivaktionen hielten sich in Grenzen – die beste gab es nach einer guten halben Stunde, als die Herner es ihrerseits mal schafften, mit Offensivpressing den Ball schon am gegnerischen Strafraum zu erobern, Olcay Yilmaz scheiterte aber frei vom Essener Keeper. Bei der anschließenden Ecke bekam Moritz Brüggemann mit dem Kopf den Ball nicht voll Richtung Tor gelenkt.

Die Frage nach der Nummer eins beim SC Westfalia ist noch offen

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In Hälfte zwei durfte sich statt Daniel Kassen Florian Altmeyer im Tor zeigen. Er lud die Essener zwar auch ein-, zweimal ein, sorgte mit einem tollen Reflex aber auch für das Herner Highlight der zweiten Hälfte. Wer die Nummer eins im Auftaktspiel beim SV Sodingen ist, ist laut Trainer Knieps noch offen. Drei Tore kassierte Altmeyer, Max Maron vergab drei Minuten vor Schluss die Chance aufs Herner Ehrentor.

Die Niederlage ist kein Drama, aber sie zeigt, dass sich niemand vom Turniergewinn bei der Fußballwoche täuschen lassen sollte, als es gegen Kreis- und Bezirksligisten ging. Das tut auch Knieps nicht, der die Zügel nicht locker lässt und sein Team weiter vor hohe Prüfungen stellt. Bereits am Donnerstagabend (19 Uhr) geht es beim TuS 05 Sinsen aus der Westfalenliga-Parallelstaffel weiter. Samstag (13 Uhr) geht es zum Cronenberger SC, der nächste Niederrhein-Oberligist. Knieps will die Belastung unter den Spielern gleichmäßig verteilen.

SCW: Kassen (46. Altmeyer) - Koymali (52. Ölcek), Brüggemann, Demler (46. Jakobi)- Sossong (77. Mirzoyan), Touré (33. Struck), Di Mari, Yilmaz, Birli (52. Maron) - Kanapin, Sezen (77. Hatim).

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