Herne. Ein Trainertausch soll den Negativ-Trend umkehren und den Verbleib in der Bezirksliga sicherstellen. Auch wie es weitergeht, ist längst klar.

Geplant war der Trainerwechsel an der Vödestraße längst. Die SG Herne 70 hatte für die kommende Spielzeit das Comeback von Aufstiegscoach Sebastian Saitner eingestielt, als Nachfolger für Michele Di Bari. Der insgesamt doch maue Verlauf des Fußballjahrs 2022 provozierte jedoch eine Zwischenlösung. Für die letzten vier Saisonspiele übernimmt Karl-Heinz „Kalla“ Timmler das Kommando.

Timmler ist kein Fremder bei der SG 70. Von 2013 bis 2015 stand der Ex-Profi schon einmal zwei Jahre lang an der Seitenlinie der Siebziger, damals noch in der Kreisliga A. Der gute Kontakt zum Verein ist seither nicht abgerissen. Zum Vorsitzenden Rainer Simon nicht, aber auch zu André Krämer nicht. „Ich selbst war zweimal Spieler unter Kalla, ich weiß dass er ein guter Trainer ist“, so der Sportliche Leiter der SG. „Er wird den Jungs nochmal das Richtige mit auf den Weg geben.“

SG Herne 70: Guter Kontakt war nicht abgerissen

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Entsprechend schnell sei man sich einig geworden, als Krämer zunächst mit Michele Di Bari nach dem 4:6 bei Phönix Bochum zusammengesessen und beraten hatte, wie man in der Endphase der Saison für einen Impuls sorgen könnte. „Vier Spieltage vor Schluss kannst du ja am Kader nichts mehr machen“, erklärt Krämer die Beweggründe, und so habe man sich auf den Schritt geeinigt, dass Di Bari seinen Platz vorzeitig räumt. „Wir hatten ergebnistechnisch in der Rückrunde einen negativen Trend. Jetzt wollten wir es mit Kalla nochmal alles auf Null stellen“, so Krämer.

Hinrunden-Polster schmilzt zusammen

Michele Di Bari, Ex-Trainer der SG Herne 70.
Michele Di Bari, Ex-Trainer der SG Herne 70. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Die SG Herne 70 hatte sich nach einer starken Hinserie ein Zwölf-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge aufgebaut gehabt. Dieses ist in den letzten Wochen jedoch bis auf fünf Punkte zusammengeschmolzen. Zwar wähnt man sich deshalb nicht gleich in Gefahr, ganz wohl ist man sich mit 36 Punkten auf der Habenseite aber auch nicht.

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„Der Start mit Kalla war ja auch schon ganz gut. Mit dem 0:0 haben wir zumindest Günnigfeld hinter uns gehalten“, rechnet André Krämer vor.

Am kommenden Sonntag könnte die Mannschaft nun alles klar machen. Denn die SG 70 fährt zu TuS Hattingen, der mit 31 Zählern den ersten Abstiegsplatz belegt. Ein Herner Sieg würde also alle Fragen klären. Krämer: „Nach Möglichkeit wollen wir natürlich dort alles klar machen, dann wäre man durch.“ Aber selbst wenn der Schritt noch nicht gelänge, glaubt der Sportliche Leiter, würde man eventuell noch fehlende Punkte in den Folgespielen gegen die bereits abgestiegenen Adler Riemke und TuS Kaltehardt sicher noch holen. „Wir bleiben drin“, legt sich Krämer deshalb letztlich fest.

Timmler bleibt für 70 eine Interimslösung

Klar ist unterdessen auch, dass Karl-Heinz Timmler, der seit einigen Jahren kein Traineramt mehr ausübt, eine Interimslösung bei der SG 70 bleibt. Hattingen, Riemke und Kaltehardt heißen seine ultimativen Meilensteine. Krämer lacht und versichert: „Auch wenn er jetzt noch drei Siege feiern sollte, danach übernimmt Sebastian Saitner.“ Ob sich Timmler zwischenzeitlich wieder vom Kabinenleben infizieren lassen wird, und sich nach Saisonende für eine neue Aufgabe interessiert, das bleibt abzuwarten.

Der Routinier war immer für eine Überraschung gut, weiß auch sein ehemaliger Schützling. „Bei Kalla weißt du nie“, sagt André Krämer. Mit dem Comeback bei der SG 70 war ja auch nicht zu rechnen.

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