Herne. Das neue Trainerteam um Patrick Knieps und Marc Duic stellt sich vor. Wie sie bei Westfalia Herne zusammen den Neustart gestalten wollen.

Es könnte nicht deutlicher werden, in was für einem „Dazwischen“ sich Westfalia Herne in diesen Wochen befindet, als an diesem Sonntag, 1. Mai zur Mittagszeit in der Polygonvatro-Arena.

Das Oberligateam um Trainer Danny Voß macht sich gerade im Bus auf den Weg nach Vreden, wo das Schlusslicht sein fünftes Auswärtsspiel in Folge bestreiten muss. Aber auf der Terrasse neben dem VIP-Container geht es (neben dem Bochumer Sieg beim BVB vom Vortag) schon um die Zukunft der ersten Mannschaft.

An diesem Sonntag treffen sich einige Westfalia-Fans, und als Gäste sind nicht nur Vorstandsmitglieder um den Vorsitzenden Ingo Brüggemann dabei, sondern auch das neue Trainerteam.

Westfalia Hernes Co: „Patrick ist der Cheftrainer, ich unterstütze ihn“

Heribert Lachmann, der als neuer Torwarttrainer von der SpVgg Horsthausen ans Schloss wechselt, hat sich entschuldigen lassen. Aber der neue Trainer Patrick Knieps ist da, der neue Co-Trainer Marc Duic, und Daniel Kassen, Neuzugang vom SV Wanne 11. Er kommt als Torhüter und wird sich zusammen mit Heribert Lachmann um die Torhüter aus den Seniorenteams und dem U19-Bereich kümmern.

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Um die Bereiche vor der eigenen Torlinie kümmern sich aber Patrick Knieps und Marc Duic. Wie beide als Tandem arbeiten wollen? Die Antwort übernimmt Marc Duic, B-Lizenz-Inhaber und noch Trainer beim Bezirksligisten Germania Wuppertal: „Patrick ist der Cheftrainer, ich unterstütze ihn. Aber es wichtig, dass wir beide Input reinbringen.“

Dass hier unterschiedliche Sichtweisen zusammenkommen, liegt auch an der aktiven Vergangenheit der beiden Trainer. Patrick Knieps war Torhüter, Marc Duic offensiver Mittelfeldspieler. Sie werden auf einen Kader von gut 25 Spielern blicken: „Da wäre es für einen alleine nicht leicht, wirklich alles im Fokus zu behalten“, so Duic.

Auf jeden Fall Ballbesitzfußball – schnell, mit Spaß, flach

In welche Richtung sie fußballerisch denken, beschreibt Patrick Knieps: „Schnell, mit Spaß, flach, mit hoher Intensität, 90 Minuten gegen den Ball. Auf jeden Fall Ballbesitzfußball...“, und Marc Duic ergänzt direkt: „Ja. Mit Selbstbewusstsein. Als Fußballer willst du doch immer selbst das Spiel machen.“

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In der Vorbereitung wollen die beiden daran arbeiten, eine Einheit zu schaffen, aber von Beginn an auch an der Gruppentaktik, an der Struktur im Team und dem Spielerischen arbeiten.

An der geplanten Spielweise hätte sich auch im Falle Oberliga Westfalen nichts geändert, sagt Patrick Knieps. Die Herner starten ihren für die erste Mannschaft umfassenden Neuanfang aber in der Westfalenliga.

In den letzten Wochen habe es viel Arbeit gegeben, sagt Patrick Knieps. Aber die Herner konnten in ihren Gesprächen mit Spielern im nicht-sportlichen Bereich punkten: Unter anderem mit dem Stadion und dem eigenen Fitnessraum, oder auch dem eigenen Wäscheservice des Vereins.

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„Hier wird dir der komplette Alltag erleichtert, und du kannst dich als Spieler ganz auf den Fußball konzentrieren“, so Marc Duic. Ob dieses umfangreiche Gepudere für den ein oder anderen vielleicht ein bisschen zu viel des Guten sein könnte? Patrick Knieps muss kurz grinsen bei der Frage, er sagt: „Das wird man sehen.“ Aber andererseits, nimmt Marc Duic den Faden auf: „Dann gibt es ja auch keine Ausreden.“

Zu diesem Wochenende steht fest, dass mit Yasim Birli ein weiterer Spieler aus der eigenen A-Jugend in den Oberliga-Kader aufrückt. Vier, fünf Gespräche stünden in dieser Woche außerdem noch aus, sagt Westfalia-Sportvorstand Michele Di Bari. Bis Ende kommender Woche will der SCW dann mit der Planung für die neue Saison fertig sein. Noch sechs Spiele nach dem Vreden-Spiel dieses Sonntags, dann ist auch das „Dazwischen“ der Oberliga-Abstiegsrunde für die Westfalia beendet.