Herne. Nach einer schwachen ersten Halbzeit gegen Verl legt der HC Westfalia Herne den Schalter um – und es gibt eine gelungene Premiere.
So ganz vergessen wollte Trainer Stephan Krebietke den schwachen Auftritt seines Teams in den ersten 30 Minuten gegen den TV Verl nicht, obwohl am Ende nach einer erheblichen Leistungssteigerung für den HC Westfalia Herne ein standesgemäßer 34:24 (14:11)-Erfolg heraussprang.
Nach dem Wiederanpfiff gab es nichts zu beanstanden: die vorher fehlende Aggressivität blieb bis zum Schluss, das Tempo wurde hochgehalten.
Ideenreiche Kombinationen mündeten vielfach bei blank stehenden Spielern, die mit variantenreichen Würfen dem bis zur Halbzeit mehrfach glänzend parierenden Gästetorwart kaum eine Abwehrmöglichkeit ließen.
Der in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte mühsam erkämpfte 14:11-Vorsprung wurde schnell kontinuierlich ausgebaut. Der HCW explodierte förmlich. Danach hatte der TV Verl keine Chance mehr.
HC Westfalia Herne: In der Halbzeit aus der Lethargie geholt
„Ich habe in der Halbzeitpause die Mannschaft aus ihrer Lethargie geholt. Der Auftritt fühlte sich für mich nach Freundschaftsspiel an. Mir hat die Konsequenz in allen Bereichen gefehlt. Da wir in der Abwehr keinen Zugriff insbesondere gegen Mittelmann und Kreisläufer bekommen haben, musste ich hier konkrete Verhaltensänderungen ansprechen. Die Mannschaft hat toll reagiert und den Schalter umgelegt“, zeigte sich Stephan Krebietke nach dem Abpfiff mehr als versöhnt.
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In der Tat kann auch gegen einen dezimierten Gegner, wie Verl es war, ein Spiel aus den Fugen geraten, wenn Kampfbereitschaft, Einsatzwille und Spielfreude nicht gesteigert werden können.
Und das Spiel wurde im zweiten Abschnitt nicht nur von einigen Leistungsträgern optimiert, sondern durch ein hervorragendes Zusammenspiel der gesamten Mannschaft. Insbesondere Richard Sibbel profitierte als erfolgreichster Torschütze mehrfach von der guten Vorarbeit seiner Mitspieler, die sich manchmal sogar trotz eigener guter Wurfposition für den Pass zum besser postierten Kreisläufer entschieden.
Hierfür erhielten unter anderem Jasper Meier und Maik Klamann Beifall von der Tribüne. Neben Oskar Kostuj war diesmal auch Julian Ihnen, der sich zum Glück einsatzbereit melden konnte, ein ständiger Unruheherd wie auch Vollstrecker.
Verlass war einmal mehr auch auf die abwehrstarken Vierfachtorschützen Noah Krebietke und Joshua Dudda. Anstelle von Florian Rohde bekam auf Rechtsaußen diesmal Maik Klamann mehr Spielanteile, die er solide nutzte.
Trainer Krebietke gönnte neben Rohde auch Luke Schumann und Alexander Schade größere Pausen. Der spielstarke Kader hat einmal mehr seine Ausgeglichenheit bestätigt.
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Auch der zwischenzeitlich eingeschobene Test mit sieben Feldspielern bewährte sich, obwohl ein Wurf vom gegnerischen Kreis einmal den Weg ins verwaiste Herner Tor fand. Hier lieferte übrigens der ehemalige A-Jugendliche Niklas Dröge in den letzten zehn Minuten eine solide Leistung ab. Bei einigen Paraden war ihm der Beifall seines Torwartkollegen Jörn Maiß und seiner Mitspieler sicher. Auch den Trainer beeindruckte seine Premiere.
HCW: Maiß, Dröge; Dudda (4), Schumann (1), Klamann (2), Rohde, Sibbel (9/1), Schade, Ihnen (3), Sauerland (1), N. Krebietke (4), Schwitalski (1), Kostuj (6), Krause (2), Meier (1).