Herne. Die A-Jugend des HC Westfalia Herne ist Verbandsligameister geworden. Warum der Verein im Nachwuchsbereich aber vor schwierigen Aufgaben steht.

Die souverän errungene Verbandsligameisterschaft der A-Jugendhandballer des HC Westfalia Herne bringt in vielerlei Hinsicht Veränderungen mit sich, mit denen sich die Verantwortlichen des HCW nun schwerpunktmäßig beschäftigen müssen.

Der fast komplette Übergang des „Altjahrgangs 2003“ in den Seniorenbereich erweitert in der Zweitvertretung künftig die personellen Möglichkeiten erheblich.

Schon in der laufenden Saison profitierte das Kreisligateam mehrfach von den mit Doppelspielrecht ausgestatteten A-Jugendlichen, die am Gruppensieg ihren Anteil hatten. Noch ist vom Kreisverband Industrie zwar der Aufstieg in die Bezirksliga noch nicht ausdrücklich beschlossen, doch geht der HC Westfalia davon aus.

Das Meisterteam des bisherigen A-Jugendtrainers Alexander Rödiger wurde in der Entwicklung gleichermaßen von der recht intensiven Trainingszusammenarbeit mit den Senioren positiv beeinflusst.

HC Westfalia Herne hat einen langfristigen Unterbau auch für die erste Mannschaft

Rödiger übergibt eine intakte Mannschaft als langfristigen Unterbau auch für die Erstvertretung: „Es hat sich in den Punktspielen ausgezahlt, dass sich die Jugendlichen im Training immer mit starken Konkurrenten messen konnten. Wir haben die Liga dominiert und nur gegen SuS Oberaden eine knappe Niederlage einstecken müssen. Gerne hätten sich die Jungs im Abschlussspiel revanchiert, das aber coronabedingt nicht mehr ausgetragen wurde“.

Die Meisterschaft verlief aufgrund vieler Spielverlegungen und einiger Ausfälle nicht komplikationslos. Dass die Herner überhaupt ihre Spiele durchziehen konnten, schreibt Alexander Rödiger dem professionellen Verhalten seiner Jungs zu: „Sie haben ihr Verhalten im privaten wie sportlichen Bereich voll den Gegebenheiten der Pandemie angepasst und für den Titel viele Nachteile in Kauf genommen. Am Ende konnten sie sich zurecht über den verdienten Titelgewinn freuen.“

Das Meisterteam des HC Westfalia Herne in der A-Jugend-Verbandsliga – unten von links: Nick Teixeira, Alanus Böttcher, Phil Specka, Max von Luckowitz, Mohamed El Khattabi; oben von links: Christopher Schade, Stephan Scherbina, Max Breil, Nicklas Droege, Jaron Meyer. Nicht im Bild: Max Wolff und Lasse Ruppio.
Das Meisterteam des HC Westfalia Herne in der A-Jugend-Verbandsliga – unten von links: Nick Teixeira, Alanus Böttcher, Phil Specka, Max von Luckowitz, Mohamed El Khattabi; oben von links: Christopher Schade, Stephan Scherbina, Max Breil, Nicklas Droege, Jaron Meyer. Nicht im Bild: Max Wolff und Lasse Ruppio. © HC Westfalia Herne

Rasmus Storkebaum löst Robertas Czerniauskas als Trainer der Zweiten ab

Beim (hoffentlich) künftigen Bezirksligateam wird Robertas Czerniauskas aus privaten Gründen seine erfolgreiche Arbeit als Trainer nicht fortsetzen. Als Nachfolger steht mit dem bisherigen Co-Trainer Rasmus Storkebaum kein Unbekannter parat. Storkebaum ist sehr engagiert und kann zusätzlich auch auf Erfahrungen als Co-Trainer von Stephan Krebietke zu A-Jugend-Bundesligazeiten zurückblicken.

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Er kennt die jungen wie die älteren Spieler, wird von allen anerkannt und akzeptiert und freut sich auf die Übernahme der Verantwortung: „Wir werden einen super Mix aus jungen, hoch motivierten sowie höherklassig erfahrenen Akteuren haben. Wir sind also breiter aufgestellt und werden eine gute Rolle spielen“, ist sich Rasmus Storkebaum sicher.

Und mittelfristig kann sich vielleicht auch Stephan Krebietke auf den einen oder anderen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs freuen, wobei der Sprung von Jugend zu Verbands- bzw. Oberliga sehr groß ist. Der erfahrene HCW-Coach wird aber die Talente im Auge behalten.

Schwierige Übergangsphase für die Jugend

Die Seniorenabteilung freut sich über den Spielerzugang aus der Jugend. Er führt dort allerdings zu einer schwierigen Übergangsphase. Der Sportliche Leiter Dirk Wiesner sieht mittelfristig eine schwierige Aufgabe auf den Verein zukommen, da in der zweijährigen „Coronazeit“ der Jugendhandball stark gelitten hat und Mitgliederzahlen zurückgegangen sind.

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In der neuen Saison kann Westfalia beispielsweise keine A-Jugend stellen. Mit den verschiedensten Aktionen sollen neue Handballinteressierte gewonnen werden. Beim HC Westfalia gibt es viele Pläne, die teilweise aber auch mit der Stadt abgestimmt werden müssen.

Unter anderem sind Angebote für hier angekommene Kinder aus dem Handballland Ukraine, aber auch allgemeine Wochenend- und Trainingscamps sowie eine engere Zusammenarbeit mit den Schulen angedacht. „Wir müssen auf allen Ebenen aktiv werden und möglichst viele Unterstützer finden. Ein Verein lebt nun mal von einer guten Jugendarbeit, die jetzt wieder neu aufgebaut werden muss. Die aktuellen Erfolge bei den Senioren haben viel mit dem starken Engagement in der jüngeren Vergangenheit zu tun“, stellt Dirk Wiesner fest und gibt den Weg für die Zukunft vor.