Castrop-Rauxel/Wanne-Eickel. Der DSC Wanne-Eickel verpasst das Kreispokal-Finale nach Elferschießen. Vor dem Spiel in Iserlohn gibt es den nächsten längerfristigen Ausfall.

Da stapften sie mit hängenden Köpfen vom Platz. Nur wenige Blicke hatten die Spieler des DSC Wanne-Eickel übrig für den FC Castrop-Rauxel, der gerade das „Finale!“ feierte.

Mit 5:3 nach Elfmeterschießen hat sich der Bezirksligist gegen den Westfalenligisten durchgesetzt und steht damit im Endspiel um den Krombacher-Kreispokalwettbewerb gegen Firtinaspor Herne.

Im ersten Halbfinale war Torhüter Alexander Ruscher der Held für Firtinaspor im Elfmeterschießen bei den Sportfreunden Wanne-Eickel gewesen. Auf dem Merklinder Sportplatz am Fuchsweg war es kein einzelner Held, der die Begegnung entschied.

Die Castroper schickten den Ball viermal für DSC-Keeper Daniel Schultz unerreichbar in die Maschen, auf der Gegenseite verschossen Khaled Merhi und Nick Ruppert. Mit dem vierten verwandelten Strafstoß hatte der Bezirksligist um Trainer Michael Wurst die Partie gewonnen.

DSC Wanne-Eickel: Christoph van der Heusen fällt länger aus

Der Moment der Niederlage war das eine für den DSC Wanne-Eickel an diesem Abend. Eine andere Szene, gleich zu Beginn des Spiels aber, das war eine ganz andere Sache. Christoph van der Heusen hat sich schwer an der Schulter verletzt, hat sich offenbar das Schlüsselbein gebrochen, hieß es am Donnerstagabend.

Musste verletzt vom Platz: Christoph van der Heusen (re.), hier begleitet von seinem Teamkollegen Xhino Kadiu.
Musste verletzt vom Platz: Christoph van der Heusen (re.), hier begleitet von seinem Teamkollegen Xhino Kadiu. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Wanner erlebten direkt in der Anfangsphase diese Szene, die sie nicht nur in ihrer aktuellen personellen Situation nicht gebrauchen können – und kurz darauf einen Moment, den man sich als Favorit früh in so einem Spiel wünscht.

Bevor die Gäste ihre frühe Führung bejubeln konnten, gab’s vorher die Schrecksekunde. Christoph Van der Heusen fiel nach einem Zweikampf im Mittelfeld auf die Schulter, blieb verletzt liegen. Der Sechser musste schließlich vom Platz und in die Kabine, von dort aus ins Krankenhaus.

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Der fünfte Spieler für die Startelf, der nun ausfällt, stöhnte DSC-Fußballchef Torsten Biermann unterm Wellblechdach, auf das der Regen in der ersten Halbzeit in Merklinde prasselte.

Die bisherigen längerfristigen Ausfälle sind Davide Basile, Chris Matuszak, Johannes Engel und seit vorigem Sonntag Rasim Syuleyman.

Es war erst die dritte Spielminute. Aber der DSC Wanne-Eickel hielt sich direkt im Anschluss nicht lange damit auf, ins Spiel hineinzufinden, sondern machte gleich Druck und den schnellen Führungstreffer.

Nach einem Freistoß stieg Kai Strohmann am langen Pfosten hoch und köpfte unhaltbar ein zum 1:0 für die Wanner.

Der DSC behielt das Spiel im Griff, Deniz Batman hatte mit freier Schussbahn die beste Chance, auf 2:0 zu erhöhen, aber Nico Schaefer im Castroper Tor reagierte ganz stark, wehrte zur Ecke ab.

Der Bezirksligist fand sich aber nach und nach hinein in diese Begegnung. Zunächst ohne große Gefahr fürs Wanner Tor, aber kurz vor der Pause war Markus Scherff zur Stelle, hielt nach Hereingabe den Fuß hin zum 1:1-Halbzeitstand.

Halbzeit zwei begann mit offenem Spiel, aber der nächsten guten Gelegenheit für den Westfalenligisten. Aber nachdem Nick Ruppert zurückgelegt hatte auf Xhino Kadiou, bekamen die Castroper noch ein Abwehrbein dazwischen.

Auch Finalteilnehmer Nummer zwei wird im Elfmeterschießen ermittelt

Luca Robert schoss kurz darauf den Ball scharf von rechts in den Fünfer, und die Kugel rutschte durch zu Ruppert, der aber den Ball nicht am abgetauchten Schaefer im Castroper Tor vorbeibrachte – zu kurz war der Winkel.

Wanne blieb am Drücker, spielte überlegen, kam aber nicht mehr entscheidend in die Zone. Toni Petrovic verpasste knapp aus spitzem Winkel, Xhino Kadiu scheiterte noch einmal an Nico Schaefer. Wie im ersten Halbfinale zwischen den Sportfreunden Wanne-Eickel wurde auch Finalteilnehmer Nummer zwei von der Marke aus ermittelt.

Die Castroper leisteten sich keinen Fehlschuss. Für Wanne trafen Deniz Batman und David Sdzuy. Aber Khaled Merhi schoss übers Tor, Nick Ruppert an die Unterkante der Latte, von wo der Ball in den Fünfer vor die Torlinie tickte. Mario Djordic brachte für Castrop den entscheidenden Strafstoß unter. Danach war er nicht mehr zu sehen in der Traube der Castrop-Rauxeler, die ihn umtanzten.

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Nach ersten starken 20 Minuten hätte seine Mannschaft zunächst nachgelassen, sagte DSC-Trainer Sebastian Westerhoff, „in der zweiten Halbzeit war der Klassenunterschied dann zu erkennen. Aber wir nutzen unsere Chancen nicht.“ Das zog sich dann bis ins Elfmeterschießen: „Wenn du zwei verschießt, kannst du das auch nicht gewinnen.“

Weil mit Christoph van der Heusen seit Donnerstag und Rasim Syuleyman seit Sonntag zwei weitere Stammspieler für längere Zeit ausfallen, sagte Westerhoff: Am Sonntag (15 Uhr) im Auswärtsspiel beim FC Iserlohn müsse es den Wannern „irgendwie“ gelingen, die Siegesserie zu starten. Denn noch hat der DSC die besten Karten auf den zweiten Platz – müsse aber aufpassen, diese nicht aus der Hand zu geben.

Tore: 0:1 (5.) Strohmann, 1:1 (44.) Scherff; Elfmeterschießen – Castrop: Niebert, Yetimoglu, Flaczek, Djordic; Wanne: Batman, Sdzuy.

DSC Wanne: Schultz; Stohmann, van der Heusen (4. Dzinic), Piechottka (46. Kadiu), Sdzuy, Petrovic, Ruppert, Merhi, Robert (63. Anobian), Batman, Kampmann.