Herne. Der Herner EV triumphiert im ersten Pre-Playoff-Spiel in Rostock mit 12:4. Auch nach der weiten Auswärtsfahrt sind die Miners nicht zu bremsen.

Sollten es die Piranhas Rostock wirklich bewusst auf ein Pre-Playoff-Duell mit dem Herner EV angelegt haben, war es kein guter Schachzug. Die Miners triumphierten am Dienstag an der Ostsee klar mit 12:4 (2:0, 6:1, 4:3) und machten damit schon vor dem Rückspiel am Mittwoch den Einzug ins Achtelfinale so gut wie perfekt.

Zur weitesten Herner Auswärtsfahrt der Saison kam noch eine zusätzliche Wartezeit, nachdem sich einer der beiden Linienrichter beim Warmmachen verletzt hatte. Als der Ersatzmann aus Timmendorf eintraf, hatte der HEV bereits vorgelegt.

Tomi Wilenius wuchtete das Spielgerät nach nur 31 Sekunden aus der Drehung ins gegnerische Netz, und die Gäste blieben am Drücker.

Lukas Schaffrath, der ehemalige Herner im Rostocker Tor, wurde in der Anfangsphase mit Schüssen eingedeckt und war nach einem feinen Solo von Marcus Marsall zum zweiten Mal geschlagen.

Herner EV antwortet nach Rostocks Anschluss prompt

Die Piranhas mussten auf mehrere Leistungsträger verzichten und kamen vor 744 Zuschauern erst in den Schlussminuten des ersten Drittels zu einigen guten Szenen vor dem Tor von Björn Linda. Der HEV-Keeper zeigte sich aber gewohnt reaktionsschnell und hielt die Null bis zur Pause.

Nach Wiederbeginn nutzte Rostock seine erste Überzahl zum Anschlusstreffer, doch die Miners antworteten prompt und humorlos. Dennis Swinnen stellte nur 19 Sekunden später den alten Abstand wieder her, und weitere 21 Sekunden darauf traf Marsall erneut für den HEV – Schaffrath hatte am Puck vorbei gegriffen.

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Damit war sein Arbeitstag beendet, doch seinem Nachfolger Jascha Strobel erging es nicht besser. Schließlich ging es für die Miners an diesem Abend nicht um drei Punkte, sondern um die bestmögliche Ausgangsposition für das Rückspiel der Best-of-two-Serie 24 Stunden später – und der HEV hielt Druck und Tempo hoch.

Die Gysenberger nahmen nun auch immer wieder Schüsse aus der Distanz und schraubten das Ergebnis fast nach Belieben in die Höhe. Die beiden Verteidigerpaare der Piranhas hatten dem Herner Sturmlauf wenig entgegenzusetzen, und auch in der Offensive setzten die Gastgeber kaum noch Nadelstiche.

Mit sattem Sieben-Tore-Vorsprung ins Schlussdrittel

Mit einem satten Sieben-Tore-Vorsprung im Rücken leistete sich der HEV dann im Schlussdrittel außer leichten Konzentrationsschwächen noch die eine oder andere unnötige Strafzeit, doch zu einer Aufholjagd der Piranhas kam es nicht mehr.

Tomi Wilenius machte mit einem Shorthander das Ergebnis zweistellig, ehe Rostock seine Bilanz mit zwei Powerplay-Treffern vorübergehend etwas aufpolierte. Aber auch diesen späten Doppelschlag ließen die Grün-Weiß-Roten nicht unbeantwortet. „Wir wollten auch das letzte Drittel gewinnen“, so Danny Albrecht hinterher.

Heimreise im Doppeldeckerbus

Auf die Heimreise ging es ausnahmsweise in einem geräumigen Doppeldeckerbus. „Ein Bonus vom Chef, damit alle gut schlafen können“, erklärte der HEV-Trainer das üppige Platzangebot. Zur Ausgangslage vor dem Rückspiel hatte er nach dem Kantersieg nicht mehr viel zu sagen. Nur das noch: „Wenn wir diesen Vorsprung noch versauen, haben wir die Playoffs auch nicht verdient.“

Tore: 0:1 (0:31) Wilenius (Liesegang/Hüfner), 0:2 (9:38) Marsall, 1:2 (24:38, 5-4), 1:3 (24:57) Swinnen (Liesegang/Ackers), 1:4 (25:18) Marsall (Orendorz), 1:5 (29:52) Elten (Orendorz/Marsall), 1:6 (30:26) Swinnen (Hüfner/Liesegang), 1:7 (31:47) Orendorz (Tegkaev/Marsall), 1:8 (34:11) Marsall (PeleikisTegkaev), 2:8 (45:41), 2:9 (48:21) Ziolkowski (Krebietke/Bruns), 2:10 (51:24, 4-5) Wilenius (Elten), 3:10 (53:51, 5-3), 4:10 (54:33, 5-4), 4:11 (56:42) Wilenius (Liesegang/Ackers), 4:12 (59:58, 5-4) Swinnen (Liesegang/Marsall).

Strafminuten: Rostock 4 – Herne 10.

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