Herne. Eine Spielerin überragt beim 75:69-Erfolg des Herner TC über die GiroLive Panthers Osnabrück. Das Team zieht ins Pokal-Final-Four ein.
Der Herner TC hat zum fünften Mal das Final Four um den DBBL-Pokal erreicht. In einem spielerisch nicht hochklassigen, aber ultraspannenden Viertelfinale mit vielen Führungswechseln bezwangen Hernes Basketballerinnen die GiroLive Panthers Osnabrück mit 75:69 (39:45) und kämpfen am 19./20. März mit den Rheinland Lions, TK Hannover und RS Keltern um den deutschen Pokal. Auf die Rutronik Stars Keltern treffen die Hernerinnen in der Liga bereits an diesem Sonntag (16 Uhr, Sporthalle Wanne-Süd).
Herner TC hofft auf das dritte Pokal-Event in heimischer Halle
Vielleicht holt der HTC dieses schöne Pokal-Event auch zum dritten Mal nach Herne. Seine Bereitschaft hat Vorsitzender Wolfgang Siebert dem Verband gegenüber bereits angedeutet, vor einer offiziellen Bewerbung aber sind noch einige Fragen zu klären.
Nach 40 Minuten reiner Spielzeit, in denen sie rannten und rackerten, selten brillierten und mitunter mehr gegen sich selbst als gegen die Panthers kämpften, nach diesen 40 hochintensiven Minuten hatten die Herner Spielerinnen gerade noch die Kraft zu einem kleinen Freudentänzchen. Sie haben ein erstes Saisonziel erreicht, und das ist einen dicken Glückwunsch wert.
„24 Gegenpunkte in der zweiten Halbzeit, das ist das Level, das wir zu Hause wollen“
Fand auch Marek Piotrowski. Hernes Headcoach freute sich über den wichtigen Sieg und den Einzug ins Halbfinale, ordnete die Leistung aber richtig ein. „Das Spiel war typisch für uns. Wir haben gut angefangen, haben uns eine Führung erspielt – und sie wieder verspielt“, haderte er mit der Phase von der 13. Minute bis zur Halbzeit.
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Binnen sieben Minuten wurde aus einer verdienten 34:25-Führung ein nicht minder verdienter 39:45-Rückstand. „Das geht gar nicht, 45 Punkte in einer Hälfte zuzulassen“, analysierte Piotrowski. „Wir haben das in der Pause sachlich angesprochen und danach besser gemacht. 24 Gegenpunkte in der zweiten Halbzeit, das ist das Level, das wir zu Hause wollen“, machte er seine Ansprüche klar.
Dass Herne die Partie nach dem Seitenwechsel langsam, aber stetig umbog, war vor allem das Verdienst der in diesem Spiel nicht allein wegen ihrer 27 Punkte überragenden Nicole Enabosi. Nachdem sie schon vor der Pause das Centerduell gegen Sam Fuehring dominiert und selbst 13 Punkte aufgelegt hatte, besorgte sie auch gleich die ersten drei Herner Körbe der zweiten Hälfte und brachte den HTC auf 45:47 (24.) heran. Das löste auch bei anderen die Verunsicherung.
Laura Zolper versenkt eiskalt die Freiwürfe in der Schlussphase
So traf Sarah Polleros zum Ausgleich und legte später noch einen wichtigen Dreier zum 61:58 (34.) nach. Als die unermüdliche Kristina Topuzovic nach zwei weiteren Enabosi-Körben ebenfalls per Dreier auf 68:60 (35.) stellte, schienen die Gäste geschlagen. Doch sie versenkten sechs Freiwürfe in Folge und waren beim 68:66 (38.) wieder dran.
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Mit starker Einzelaktion baute Topuzovic die Herner Führung aus, dann wurde die überzeugende Laura Zolper beim Dreier gefoult und versenkte eiskalt alle drei Freiwürfe zum 73:66. 80 Sekunden blieben den Gästen noch, sie mussten sich sputen. Tayler Mingo erkannte das, stahl ihnen den Ball und verwandelte ihren 1:0-Korbleger. Das war’s. Auch Eva Rupniks dritter Dreier konnte den Panthers nicht mehr helfen.
HTC: Enabosi (27/1, 7 Rebounds), Topuzovic (14/1, 8 Reb.), Zolper (12/1), Mingo (9/1), Trzeciak (6), Polleros (5/1, 8 Reb.), Vucetic (2), Pelander, Köhne, Reich, Groll.