Meinerzhagen. Westfalia Herne hat das wichtige Oberliga-Duell beim RSV Meinerzhagen deutlich und verdient verloren. So ordnet Trainer Zajas die Pleite ein.

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Schiedsrichter Philip Roedig hatte die Partie gerade erst angepfiffen, da jubelte der RSV Meinerzhagen bereits. Nach wenigen Sekunden ging der Oberligist am frühen Samstagabend gegen Westfalia Herne in Führung. Es war ein Vorzeichen für das, was in den restlichen Spielminuten folgen sollte: Meinerzhagen siegte mit 4:2 (4:1) und ließ den Hernern keine Chance. Die bleiben siegloser Letzter.

„Nicht wach genug“ sei die Westfalia zu Beginn des Spiels gewesen, kritisierte Trainer David Zajas. Zumal das Gegentor aus seiner Sicht „mehr als vermeidbar“ gewesen war: Herne hatte die Überzahl im Strafraum, konnte den Ball allerdings nicht klären. Das Gegentor hinterließ auch Spuren in den Köpfen der Spieler. Es machte die Aufgabe für die „nicht vor Selbstvertrauen strotzende“ Mannschaft, so Zajas, nicht unbedingt leichter. So war der Druck schon vor der Partie groß. Meinerzhagen war vor dem Spiel Vorletzter, also Hernes Tabellennachbar.

Westfalia Herne: „Das müssen wir analysieren“

Mit dem Treffer im Rücken spielte der RSV befreit auf und legte bis zur 30. Minute zwei weitere Tore nach. Das Spiel war dann gefühlt schon entschieden. Da half den Hernern auch das 1:3 in der 35. Minute nicht weiter, denn Meinerzhagen konterte vor der Halbzeit mit dem 4:1. Dabei zeigte der SCW in der Vorwoche gegen das Topteam SC Paderborn II eine starke Leistung, hätte beim 1:2 mehr verdient gehabt. Die Frage drängt sich auf: Wieso schwanken die Leistungen der Westfalia derartig?

„Das müssen wir analysieren“, so Zajas. Kurz nach dem Spiel könne er noch keine Antwort auf diese Frage geben. Fest stand für ihn: „Einige Spieler sind nicht an ihre Leistungsgrenzen gegangen.“ Aus diesem Grund nahm der Trainer in der 38. Minute einen Doppelwechsel vor: Danilo Curaba kam für Kaan Terzi, Nick Jünemann für Dacain Baraza.

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Beide hätten ihre Aufgaben gut gelöst, so Zajas, insgesamt reichte das allerdings nicht: Meinerzhagen konnte die Führung in Halbzeit zwei entspannt verwalten. Hernes Treffer zum 2:4 durch Jünemann fiel in der 88. Minute zu spät, als dass der Sieg für den RSV ernsthaft in Gefahr geriet. „Wir müssen diese Niederlage einfach akzeptieren“, bilanzierte Zajas, „der Gegner war uns überlegen, wir hatten nicht mehr verdient.“

Westfalia Herne hat seit 26 Liga-Spielen nicht mehr gewonnen

Während die Hausherren ein echtes Erfolgserlebnis verbuchten, hat die Westfalia weiterhin nur zwei Punkte auf dem Konto und nun schon sechs Punkte Rückstand auf den Vorletzten. Mehr noch: In den vergangenen 26 Oberliga-Spielen, saisonübergreifend, gelang Herne kein Sieg. Die Chance, den Abstand zu verringern und die Sieglos-Serie zu beenden, bietet sich erst in zwei Wochen, beim Heimspiel gegen Westfalia Rhynern (5. Dezember, 15.15 Uhr). Herne hat am kommenden Wochenende spielfrei.

Gerne wären Zajas und seine Spieler mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gegangen, „aber das haben wir leider nicht geschafft“. Nach der Analyse des Meinerzhagen-Spiels steht am Mittwoch ein Test gegen den Niederrhein-Oberligisten FSV Duisburg an (19.30 Uhr). Am freien Wochenende wollen die Strünkeder dann versuchen, ihre Köpfe frei zu bekommen.