Herne. Nach kämpferisch starker Leistung kommt der Herner EV nur zu einem Punkt gegen die Tilburg Trappers, die mit 3:2 in der Overtime gewinnen.
41 Sekunden noch zeigte die Uhr, da schlugen die Tilburg Trappers doch noch zu. Diego Hofland traf für das Team aus den Niederlanden, das sich mit 3:2 den Sieg in der Overtime sicherte.
„Pretty good game today“, so Trappers-Trainer Dave Livingston nach dem Spiel.
Prall gefüllte Woche für den Herner EV
Für den Herner EV war es eine prall gefüllte Woche gewesen. Zum Wochenanfang sprach HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert nach dem Auftritt der Grün-Weiß-Roten im Spitzenspiel in Halle ein paar klare Worte, unmissverständlicher Tenor: Wer wie die Herner Spieler vor der Saison vom Aufstieg redet, der hat dann, wenn die Serie läuft, auch dafür zu malochen.
Am Donnerstag kam dann die Nachricht, dass Ex-Nationalspieler Richard Mueller in die DEL2 wechselt, er kehrt zurück zu den Lausitzer Füchsen nach Weißwasser.
Trappers hatten die Kufen für ihr Offensiv-Hockey geschliffen
Viel zu bereden hatten die Trainer Danny Albrecht und Lars Gerike überdies in dieser Woche mit ihren Spielern, um das Team nach den drei vorherigen schwachen Begegnungen auf die Partien gegen Tilburg und in Hamburg bei den Crocodiles am Sonntag (19 Uhr) vorzubereiten.
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An die Spielweise der Tilburger werden sie bei der Gelegenheit wohl nur noch kurz hingewiesen haben, denn das Team aus den Niederlanden ist für sein Offensiv-Hockey bekannt und hatte auch für den Auftritt in Herne die Kufen geschliffen.
Nach ausgeglichenen Anfangsminuten schlugen die Trappers vor 1120 Zuschauern dann auch früh zu, in der 7. Minute brachte Reno De Hondt die Scheibe an Björn Linda vorbei. Die Tür in der Herner Abwehr war nur einen minimalen Spalt auf für die Tilburger, die diesen Moment effektiv nutzten.
HEV hält dagegen – auch mit starker Körpersprache
Nach einer folgenlosen Unterzahl der Tilburger hatte Christoph Ziolkowski alleine durch schon viel mehr Platz, aber Ruud Leeuwenstijn im Trappers-Tor parierte, auch bei zwei weiteren starken Herner Szenen, beide von Viktor Buchner abgeschlossen.
Aber die Trappers waren reif, und der nächste Konter saß. Diesmal trieb Artur Tegkaev die Scheibe vor sich her und schoss ein zum 1:1 (16.).
Die Tilburger hatten zwar, wie bei ihren Auftritten gewohnt, mehr vom Spiel, aber die Herner hielten dagegen – auch mit einer ganz anderen Körpersprache als zuletzt.
Nach Artur Tegkaevs Ausgleich trifft Kevin Orendorz zur 2:1-Führung der Herner
Den Startschuss ins zweite Drittel gaben wieder die Herner ab, diesmal stand Leeuwensteijn unüberwindbar gegen Marcus Marsall. Danach bekamen erst mal wieder die Trappers, die ohne ihren zweiten Topscorer Brett Bulmer angetreten waren, das spielerische Übergewicht. Aber bei zwei Zeitstrafen kurz hintereinander gegen Rene Behrens und danach gegen Michel Ackers verteidigten die Grün-Weiß-Roten über insgesamt sechs Minuten die Gäste-Überzahl weg.
Die Herner hingegen kamen in der 30. Minute durch, und das im Fünf-gegen-Fünf. Björn Linda und Marcus Marsall zogen die Scheibe durch zwei Drittel in den Lauf von Kevin Orendorz – ganz sicherer Abschluss zur 2:1-Führung des HEV. Die nahmen die Gastgeber auch dank des starken Björn Linda im Tor mit in die zweite Drittelpause.
Trappers gleichen in Unterzahl aus
In den dritten Abschnitt kamen die Niederländer mit mehr Druck, aber die Herner warfen sich in die Defensivarbeit. Bis zur Hälfte des Schlussdrittels blieben die klaren Möglichkeiten auf beiden Seiten aus.
Bis die Trappers in Unterzahl waren, ausgerechnet. Die Herner verloren zweimal die Scheibe im eigenen Drittel, das zweite Mal war zu viel. Diego Hofland (52.) traf in den Winkel zum 2:2-Ausgleich.
Herne zum Schluss in Überzahl – und zu Beginn der Verlängerung
Auftakt in eine enge Schlussphase, in der klar war: Tilburg ist bis zur allerletzten Sekunde für den entscheidenden Treffer gut.
Aber die Herner bekamen noch einmal die allerletzte Chance. Strafzeit gegen Tilburg, und die Miners bekamen elf Restsekunden der regulären Spielzeit in Überzahl. Kevin Orendorz aber verpasste mit seinem Schuss die letzte Chance der 60 Minuten.
Nils Liesegang und Robert Peleikis waren in der Verlängerung frei, trafen aber nicht. Tilburg komplett, noch zweieinhalb Minuten zu gehen, die Schlussminute Drei gegen Drei – und mit dem 3:2-Punch für Tilburg 41 Sekunden vor Schluss.
Danny Albrechts Bilanz: „Wir haben uns heute einen Punkt erkämpft. Wenn der Schuss Sekunden vor Schluss reingeht, gewinnen wir, so mussten wir in die Verlängerung.“
Drittel: 1:1, 1:0, 0:1.
Tore: 0:1 (6:04), 1:1 (15:53) Tegkaev (Komov/Ziolkowski), 2:1 (29:47) Orendorz (Marsall/Linda), 2:2 (51:25, 4-5), 2:3 (64:19).
Strafminuten: Herne 8 – Tilburg 8.
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