Herne. Erst die hohe Schule auf Kufen, dann zittert der Herner EV noch beim 4:2 über Leipzig. Nachlese: Wie die Miners ihre Formation umstellten.

Der Herner EV behielt auch im Sonntagsspiel gegen Leipzig seine weiße Weste, doch beim 4:2 gegen die Icefighters mussten die Miners zum ersten Mal in dieser Saison um den Sieg zittern. Erst nach Marcus Marsalls Empty-Net-Goal war der fünfte Erfolg im fünften Spiel eingetütet.

Vergleich der Gerike-Brüder geht einmal mehr nach Herne

Damit ging das Bruderduell der Familie Gerike einmal mehr nach Herne. Während Lars, Co-Trainer beim HEV, jubeln durfte, blieben Sven, Chefcoach der Icefighters, am Ende nur die fairen Glückwünsche an den Sieger.

Der hatte es zuvor vor 1046 Zuschauern in der Hannibal-Arena unnötig spannend gemacht. Der Gegner bemühte sich zwar, früh zu stören und stand kompakt in der Abwehr, doch in der Offensive fanden die Gäste im ersten Drittel nicht statt. „Wir sind schlecht aus dem Bus gekommen, hatten keinen Zugriff und haben erst nach dem 0:2 mitgespielt“,  resümierte Sven Gerike, der auf mehrere verletzte Leistungsträger verzichten musste.

Swinnen und Wilenius mit der hohen Schule auf Kufen

Wirklich gefährlich wurde sein Team erst bei einer 5-3-Überzahl und kam auch zum Anschlusstreffer, doch der HEV stellte durch einen tollen Tanz von Dennis Swinnen den alten Abstand postwendend wieder her. Das war hohe Schule auf Kufen, genau wie das 2:0 von Tomi Wilenius, der sich auf engstem Raum durch die Schnittstelle geskatet und Leipzigs Goalie Eric Hoffmann keine Chance gelassen hatte.

40 Minuten lang hatten die Miners alles unter Kontrolle, doch das änderte sich im Schlussabschnitt. Der HEV ließ sich weit zurückdrängen und tat kaum noch etwas für ein viertes Tor, das die Fronten wohl endgültig geklärt hätte. Stattdessen trafen die Icefighters aus dem Hinterhalt zum 3:2 und jetzt wurden es enge Minuten für den Tabellenführer – bis Marsall ins verwaiste Leipziger Tor traf.

„Ein Topspiel auf läuferisch hohem Niveau“

„Es war ein hartes Stück Arbeit in einem Topspiel auf läuferisch hohem Niveau. Bis zum 2:0 haben wir gut gespielt, ehe uns im zweiten Drittel einige Strafen aus dem Konzept gebracht haben“, atmete HEV-Trainer Danny Albrecht hinterher durch.

Drittel: 2:0, 1:1, 1:1.

Tore: 1:0 (6:14) Marsall (Wilenius/Ackers), 2:0 (16:40) Wilenius (Peleikis/Liesegang), 2:1 (28:20, 5-3), 3:1 (30:20) Swinnen (Ackers/Orendorz), 3:2 (55:11), 4:2 (58:59, 5-6) Marsall (Mueller/Liesegang).

Strafminuten: Herne 10 – Leipzig 8.

Neues Line-up macht sich schon in Rostock bezahlt

An diesem Wochenende lief der HEV gegenüber den ersten drei Saisonspielen in veränderter Formation auf. Dabei hatte sich das neue Line-up bereits am Freitag in Rostock bezahlt gemacht.

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Christoph Ziolkowski rückte nach überstandener Knöchelverletzung zu Richie Mueller und Dennis Swinnen in den zweiten Sturm, Kevin Orendorz lief neben Artur Tegkaev und Denis Fominych in der dritten Reihe auf. „Die beiden Reihen waren bisher nicht durchschlagskräftig genug“, begründete Danny Albrecht seine Umstellungen, die er bereits im Vorfeld angedeutet hatte.

Der Erfolg gab ihm Recht. Vor dem 6:3 bei den Piranhas hatte der erste Block zehn von 13 Herner Toren erzielt, an der Ostsee trafen die beiden neu formierten Reihen dann insgesamt gleich fünfmal.

Alexander Komov spielt erstmals als Verteidiger

Die Umstellung der Defensive am Freitag war dagegen aus der Not geboren. Nachdem sich Nils Elten am Abend zuvor krank gemeldet hatte, standen nur noch fünf Verteidiger zur Verfügung und Danny Albrecht betraute Alexander Komov mit der ungewohnten Aufgabe. Der zweitjüngste Stürmer im Herner Kader verteidigte an der Ostsee an der Seite von Benjamin Hüfner in Reihe zwei, Kontingentspieler Sebastian Moberg gesellte sich dafür zu René Behrens in den dritten Block.

„Alex hat heute zum allerersten Mal als Verteidiger gespielt und das hat er super gemacht“, hatte Danny Albrecht hinterher ein Sonderlob für den 20-Jährigen parat. Am Sonntag übernahm dann der wiedergenesene Nils Elten Komovs Part im zweiten Block.

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