Herne. Die Pflichtaufgabe in der Eishockey-Oberliga gegen Eisbären Hamm haben die HEV Miners erledigt. Jetzt wartet das absolute Topspiel in Halle.
Pflichtaufgabe gelöst – mehr nicht. Mit einem 7:3 (1:0, 3:2, 3:1)-Sieg über die Hammer Eisbären gelang dem Herner EV zumindest ergebnismäßig die Wiedergutmachung für die Derbypleite gegen Essen, doch wie eine Oberliga-Spitzenmannschaft traten die Miners am Freitagabend nicht auf.
Der HEV nutzte zwar vor 942 Zuschauern in der Hannibal-Arena gleich die erste Überzahl zur frühen Führung, doch der Rest des ersten Drittels wirkte wie eine Kopie des Anfangsabschnitts gegen die Moskitos. Körperlos und ohne Zug zum Tor präsentierte sich der Favorit, wobei wenigstens der 18-jährige Goalie Finn Becker in seinem ersten Oberligaspiel für die Gysenberger einen soliden Auftritt ablieferte.
Herner EV Miners nutzen die Strafen gegen die Gäste
Ohne nennenswerte Höhepunkte ging es ins nächste Drittel und wieder profitierten die Gastgeber von einer frühen Strafe gegen die Eisbären. Die verkürzten schnell, ehe der HEV auch sein drittes Powerplay nutzte. Vorübergehend schien es, als hätte das 3:1 den Miners die Bremse gelockert, doch die Gäste löschten das Herner Strohfeuer mit dem erneuten Anschlusstreffer schnell – es war das erste Tor des Abends, das nicht bei Überzahl fiel.
Hamm war dran und das flaue Gefühl in der Magengrube der Herner Fans wollte nicht so recht weichen. Obwohl auch ohne den gesperrten Kapitän Michel Ackers nach hinten besser gearbeitet wurde als am letzten Sonntag, erinnerte doch vieles an die Derbyniederlage und erst Tomi Wilenius‘ zweiter Treffer kurz vor Drittelende glättete zumindest die gröbsten Sorgenfalten beim Anhang der Grün-Weiß-Roten.
Die kamen besser aus der zweiten Pause und sorgten mit einem schnellen Doppelschlag endlich für die ersehnte Befreiung auf den Rängen. Erst jetzt waren Spiel und Gegner wirklich unter Kontrolle und auch HEV-Trainer Danny Albrecht war besänftigt. „Solala“ fand er den Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 40 Minuten „und erst im letzten Drittel haben wir es etwas besser gemacht.“
In Halle steigt am Sonntag nun das absolute Topspiel
Im Bemühen, das Positive des Abends zusammenzukratzen, hob der Herner Chefcoach außer Finn Beckers Leistung auch die ersten Saisontreffer von Sebastian Moberg und Christoph Ziolkowski hervor. Für einen dauerhaften Verbleib im Konzert der ganz Großen der Oberliga Nord wird sich der HEV in den nächsten Spielen allerdings deutlich steigern müssen.
Immerhin zogen die Miners in der Tabelle wieder an den Hannover Scorpions vorbei, die gegen die Icefighters Leipzig ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten und auf Platz drei zurückfielen. Ganz oben standen nach den Freitagsspielen die Saale Bulls Halle, womit die Sonntagspartie des HEV in Sachsen-Anhalt zum absoluten Topspiel wurde.
Herne gegen Hamm – die Statistik
Tore: 1:0 (2:52, 5-4) Fominych (Orendorz/Hüfner), 2:0 (22:53, 5-4) Moberg (Marsall/Wilenius), 2:1 (24:11, 5-4), 3:1 (26:19, 5-4) Wilenius (Marsall/Liesegang), 3:2 (30:28), 4:2 (37:58) Wilenius (Liesegang/Peleikis), 5:2 (41:41) Fominych (Orendorz/Behrens), 6:2 (42:38) Wilenius (Liesegang/Peleikis), 6:3 (49:35), 7:3 (59:39) Ziolkowski (Marsall/Bruns).
Strafminuten: Herne 4 – Hamm 12.