Herne. Der SV Sodingen gerät mit angespannter Personallage unter Druck. Nur zwei Punkte nach vier Spielen - ein Härtetest für Trainer und Spieler.
Es ließ sich so vielversprechend an bei Fußball-Westfalenligist SV Sodingen. Damals, muss man sagen, im Sommer 2020. Nach fünf Spieltagen gelang der Mannschaft mit Saisonsieg Nummer vier der Sprung an die Tabellenspitze. Doch der SVS wurde ausgebremst, erst von Corona und dem Saisonabbruch, dann von kurzfristigen Abgängen und zahlreichen Ausfällen. Jetzt, ein Jahr nach Platz eins, steht der SVS vor einem Härtetest.
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Die aktuelle Situation im Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion ist alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Weder für Spieler, noch für Trainer oder Vereinsverantwortliche. Viel mehr als elf gesunde Spieler kann der SVS nicht mehr aufbieten. 0:4 in Obercastrop, 2:5 in Brünninghausen – eine fast logische Folge. Dazwischen ein 0:0 zu Hause gegen Hohenlimburg, welches sich schon wie ein Sieg anfühlte.
Spieler sind unzufrieden mit der Situation beim SV Sodingen
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„Wir reden ganz offen darüber, die Spieler sind unzufrieden mit der Situation“, erklärt Stefan Gosing, Sportlicher Leiter der Sodinger, mit großem Verständnis. Auch dem Trainergespann, Thomas Falkowski und Vehbija Hodzic, kann er aktuellen Missmut nicht verdenken. „Falke hat ja ganz andere Ambitionen, die werden natürlich aktuell brutal enttäuscht.“ Dennoch hoffe man darauf, dass man sich zusammenrauft. „Momentan macht er ja noch das Beste draus“, so Gosing.
Extern ist derzeit jedoch keine Besserung zu erwarten. Alle Optionen, die auch noch am Deadline Day bestanden hatten, am Tag vor Schließung des Transferfensters, zerschlugen sich. „Wir haben nichts Adäquates mehr bekommen. Wir können aber nun mal auch nicht zaubern und sind auch nicht bereit, Mondpreise zu bezahlen, die von manchem aufgerufen werden“, winkt Gosing ab, „nur weil du gerade unbedingt einen brauchst.“
Umut Arslan Kar und Bastian Kniza sind Optionen
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Umut Arslan Kar, ein Talent aus der Jugend des TuS Bövinghausen, ist immerhin eine neue Option und auch schon länger im Training dabei, aber erst ab dem 1. November für Sodingen spielberechtigt. Zudem versucht der Sportliche Leiter Bastian Kniza zum Aushelfen zu bewegen. Eventuell könne dieser sich sogar eine Hilfestellung vorstellen, berichtet Gosing, und sich im aktuellen Notfall auf die Bank setzen. Kniza war studienbedingt erst kurz vor der Saison als Abgang zu verbuchen. Alles Weitere bedeutet: Warten auf die Rekonvaleszenten.
Die Bank hat sich zum Kernproblem entwickelt. Denn die Sodinger können sich mit ständig neuen Umbaumaßnahmen in der Startelf aufgrund von Ausfällen durchaus arrangieren, sie meisterten gegen Hohenlimburg sogar die Situation, als alle drei Innenverteidiger gleichzeitig ausfielen mit Bravour. Thomas Falkowski kann aber im Spiel aktuell nicht personell nachlegen und muss sich deshalb allein auf taktische Finessen beschränken.
Falkowski findet den Schalter
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So fand der Coach bislang in jeder Halbzeitpause den Schalter und schickte seine Elf motiviert, auffällig angriffslustig, und mit manchem Überraschungsmanöver aufs Feld zurück. In Brünninghausen begehrte der SVS zuletzt in dieser Zeit mit gleich zwei Toren auf und setzte den Tabellenführer mit dem 2:3 nach 0:3 zuvor vorübergehend unter Druck. Das allein reicht aber nicht, um am Ende auch nach neunzig Minuten erfolgreich zu sein.
In absehbarer Zeit muss Sodingen aber punkten, um der Musik nicht hinterherzulaufen. Am Wochenende wartet das Derby gegen den DSC Wanne-Eickel, spätestens danach dann stehen Gegner auf dem Programm, die man nicht ziehen lassen sollte. Gegner wie Deuten, Gerlingen, Dröschede und Wickede. „Da muss dann gepunktet werden, da gibt es kein Vertun“, so Stefan Gosing - wohlwissend, dass der SVS vor einem Härtetest steht.