Herne. American-Football-Landesligist Herne Black Barons schlägt die Iserlohn Titans klar mit 27:6. Ein Spektakel findet auch abseits des Platzes statt.
Da hatte sich Westfalia Herne am Freitagabend schon gefreut, dass beim Derby gegen SG Wattenscheid knapp 1100 Zuschauer den Weg in die Polygonvatro-Arena am Westring gefunden hatten. Doch den Zuschauerrekord in Herne an diesem Wochenende sollte eine andere Mannschaft aufstellen.
1852 Zuschauer versammelten sich im Horststadion, um die Heimpremiere der Herne Black Barons am zweiten Spieltag der Landesliga Ost gegen die Iserlohn Titans zu sehen. Es wurde ein rundum gelungener Tag. Auf und neben dem Platz.
Herne Black Barons: „Wir sind sehr zufrieden“
„Wir sind sehr zufrieden“, sagte Headcoach Kai-Uwe Weitz mit noch leicht lädierter Stimme einen Tag später. Damit meinte er sowohl die Spielweise seiner Mannschaft als auch das große Drumherum. Denn das war es, was die Heimspiele der Black Barons auch in Zukunft auszeichnen soll. Ein Familienfest.
Mit 27:6 (6:6) schickten die Herner Footballer die Gäste wieder zurück nach Iserlohn. Besonders eine starke zweite Halbzeit und eine geschlossene Mannschaftsleistung sorgten für den ersten Heimsieg der Saison.
„Sie konnten uns in den letzten beiden Vierteln nichts mehr entgegensetzen“, ordnete Weitz das Geschehen ein. „Wenn man mit 30 Leuten anreist und doppelt spielen lässt, ist es normal, dass hinten raus die Kraft fehlt.“
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Das konnte den Hernern nicht passieren. Vollbesetzt konnten sie immer wieder frische Spieler bringen und so den Spielfluss am Leben erhalten. Die Fehler aus dem Minden-Spiel wurden abgestellt.
War es in der Vergangenheit oft die Defense, die die Spiele der Barons zu ihren Gunsten entschied, konnte dieses Mal die Offensive brillieren.
Vier Touchdowns für die Herner
Die vier Touchdowns fielen dabei nicht nur durch die stark besetzte Runningback-Position. Rückkehrer Rene Piecha steuerte ebenso einen Touchdown bei wie Eigengewächs Maximilian Weitz, der die ersten sechs Punkte in der neuen Heimat aufs Scoreboard brachte. Auch die Defense konnte durch Jan Wesolek mit einem Pick Six zum Sieg beitragen.
Eine bewusste taktische Herangehensweise. „Wir haben ganz klar konservativ, also mit vielen Läufen, gespielt“, erklärt Weitz. Die Gründe dafür lagen nicht nur in der Stärke der Barons in diesem Spielstil, sondern auch an der Kulisse.
Offiziell 1852 Zuschauer
Zwar waren offiziell 1852 Zuschauer zugegen, doch die Zahl der Menschen auf dem Gelände des Horststadions dürfte sich wohl eher auf knapp 2200 belaufen haben. Alleine die BTC Claws hatten zur Unterstützung 50 Cheerleader mitgebracht. „Die kamen mit ihren Großmüttern, Eltern und Freunden an und waren alleine schon mal 150 Leute“, lacht Weitz.
Das Interesse an dem Spiel war ungebrochen. Auf dem Instagram-Kanal der Barons kamen die Verantwortlichen kaum nach, all die Glückwünsche und Eindrücke wiederzugeben, die sie von Zuschauern zugesandt bekamen.
Verein hat sein erstes Ehrenmitglied
Das reichte von Mitgliedern der verschiedenen Musikacts, über das Kinder und Jugendparlament bis zu den Prominenten, die sich unter die Massen begeben hatten. Einige traten dabei aus ihrer stillen Beobachterrolle hinaus, wie sie HTC-Bundesligaspielerin Sarah Polleros eingenommen hatte.
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Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering führte den Münzwurf vor dem Spiel aus. Der Landesverbandsvorsitzende Peter Springwald gab sich ebenso die Ehre wie Kai Gera, der für sein Engagement um den Verein mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet wurde und bislang bei beinahe jedem Heimspiel zu Gast war. „Eine Idee, die aus der Mannschaft kam“, erläutert Weitz.
Alle durften nach dem vierten Viertel dem neuen Tabellenführer der Landesliga Ost zujubeln. Eine knappe Tabellenführung, aber sie hat Bestand und soll im nächsten Spiel bei den Rheine Raptors (18. September, 15 Uhr, Jahnstadion Rhein) verteidigt werden. Nur eine Woche später folgt das Highlight und Spitzenspiel gegen die Minden Wolves (26. September, 15 Uhr) vor heimischer Kulisse. Und auch das soll wieder eines werden: ein familiäres Footballfest.
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