Herne. Die Ergebnisse der Konkurrenz und der Spielplan machen dem HEV den Weg frei in der Eishockey-Oberliga – jetzt muss er in Erfurt zuschlagen.
Sieger nach Punkten? Nicht in dieser Saison! Weil relativ früh klar war, dass nicht alle Corona-bedingt ausgefallenen Spiele nachgeholt werden können, werden die Playoff-Plätze in der Eishockey-Oberliga außer auf dem Eis auch mit dem Taschenrechner verteilt.
Der dürfte in diesen Tagen bei den Vereinen heißlaufen. Nachdem der Deutsche Eishockey-Bund die Quotientenregel nachträglich in seine Durchführungsbestimmungen aufgenommen hat, ergibt sich die Rangfolge nicht nach absoluter Punktezahl, sondern anhand der erzielten Punkte geteilt durch die Anzahl absolvierter Spiele, gerundet auf die zweite Stelle nach dem Komma. Bei Gleichstand entscheidet der Quotient der Tordifferenz.
Herner EV profitiert vom Ergebnis am Dienstag – Konkurrenz schaut nur noch zu
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Hochrechnungen sind schwierig, weil sich der Spielplan immer noch täglich ändern kann. Mit jeder Quarantäne, Absage und Neuansetzung variieren die Voraussetzungen der beteiligten Vereine und ihrer Tabellennachbarn und die Coronafälle haben sich in der Oberliga Nord in den letzten Wochen gehäuft.
Nachdem der Herforder EV wieder im Spielbetrieb ist, pausieren derzeit die Crocodiles Hamburg und die Tilburg Trappers bis einschließlich Ostermontag und können damit erst in den Playoffs wieder eingreifen. Auch der Krefelder EV meldete am Dienstag einen positiven Schnelltest. Der U23 der Seidenstädter droht jetzt das vorzeitige Saison-Aus.
Für den Herner EV hat sich die Ausgangssituation nach dem 4:1-Sieg in Leipzig, der Erfurter 1:3-Niederlage im Nachholspiel bei den Hannover Indians am Dienstag und der Zwangspause von Tilburg und Hamburg deutlich verbessert. Selbst der fast schon abgeschriebene vierte Platz und damit das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde ist wieder möglich und das sogar aus eigener Kraft.
Bis auf die zweite Nachkommastelle ist es knapp
Während die ersten drei Plätze an die Scorpions, Tilburg und Halle vergeben sind, geht es dahinter um wenige hundertstel Prozentpunkte. Dabei ist die Rechnung für den HEV einfach: Um die Indians und die Icefighters Leipzig im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation zu distanzieren, benötigen die Gysenberger aus den letzten drei Spielen vier Punkte. Die Absage der Partie in Tilburg am kommenden Samstag und die Neuansetzung des Heimspiels gegen Herford ist da sicher kein schlechter Tausch.
Wenn der HEV den Tabellenvierten Hamburg noch abfangen will, sind allerdings sechs Zähler Pflicht. Gleichzeitig dürfen die Black Dragons Erfurt am letzten und langen Hauptrundenwochenende nicht mehr als sieben Punkte holen und auch an dieser Schraube können die Grün-Weiß-Roten selbst drehen.
Mindestens zwei Punkte in Erfurt sind Pflicht für den HEV
Nämlich indem sie an diesem Donnerstag in der Erfurter Kartoffelhalle mindestens zwei Punkte holen (Beginn 20 Uhr), ansonsten wären sie auf eine Erfurter Niederlage an einem der beiden letzten Spieltage angewiesen. Gute Erinnerungen an die Black Dragons hat der HEV nicht. Die Thüringer sind die einzige Mannschaft, gegen die man in dieser Saison bisher nicht gewinnen konnte, erst vor knapp zwei Wochen gab es auf eigenem Eis eine 4:5-Niederlage.
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Personell gibt es im Herner Lager keine Änderungen. Richie Mueller trainiert zwar, wird aber erst nach Ostern wieder spielen. Für Colton Kehler ist die Saison beendet, Nils Elten und Aaron Krebietke bleiben in Iserlohn.
Auch die taktische Marschroute von HEV-Trainer Danny Albrecht klingt nicht neu: „Wir müssen in Erfurt 60 Minuten hellwach sein, dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen von der Strafbank wegbleiben.“ Die Kampfansage gibt’s obendrauf: „Wir wollen Platz vier und damit das Heimrecht im Viertelfinale.“