Herne. Nur zwei Wochen nach dem klaren 89:49 trifft der Herner TC wieder auf Freiburg – im ersten Playoff-Spiel ist mehr Widerstand zu erwarten.

Jetzt gilt's. Mit dem Start in die Playoffs beginnt an diesem Wochenende die zweite, die heiße Phase der Saison, an deren Ende der Deutsche Meister im Damenbasketball gekürt sein wird. Acht Teams sind noch im Rennen, darunter der Herner TC, der nach dem Abbruch der Saison 19/20 als letzter offiziell ermittelter Meister den Titel verteidigen möchte.

Erste Hürde für den Hauptrunden-Zweiten sind die Eisvögel USC Freiburg, die am Sonntag um 16 Uhr zum ersten Vergleich in der H2K-Arena aufkreuzen. Das Rückspiel findet am Samstag, 3. April, um 19.30 Uhr in Freiburg statt. Sollten beide Mannschaft jeweils einmal gewinnen, entscheidet ein drittes Spiel am Ostermontag in Herne, wer ins Halbfinale einzieht.

Herner TC: Ungewiss ist, wann der neue Titelträger feststeht

Wer dem Herner TC als Meister nachfolgt, ob sich Topfavorit Keltern, die als ärgste Rivalinnen gehandelten HTC-Frauen, Wasserburg oder vielleicht auch ein Außenseiter durchsetzt, ist völlig offen. Ebenso ungewiss ist auch, wann der neue Titelträger feststeht. Wenn es das Schicksal so will, werden die Playoffs abgebrochen, noch ehe der erste Korb erzielt wurde. Denn in dieser schwierigen Spielzeit haben alle Mannschaften einen gemeinsamen, mächtigen Gegner: Ein kleines Virus.

Mangels besserer Alternativen haben sich die Vereine mit der DBBL-Leitung darauf verständigt, die Saison zu beenden, sobald in einem der Teams eine durch PCR-Test bestätigte Covid-Infektion vorliegt. In diesem Fall würde den Rutronik Stars Keltern als Hauptrunden-Sieger der DM-Titel zuerkannt, der HTC wäre Vizemeister.

Im Playoff-Zeitplan ist keine Luft für längere Pausen

Wünschenswert ist das nicht, aber keineswegs unwahrscheinlich. Immer wieder mussten einzelne Teams im Saisonverlauf in Quarantäne, so dass Spiele abgesagt und nachgeholt werden mussten. Im eng getakteten Zeitplan der Playoffs aber steckt keinerlei Luft für längere Pausen, der sofortige Abbruch der Saison wäre wohl die vernünftigste Lösung. Und die dritte Welle rollt.

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Von Stephan Falk, Nadia Al-Massalmeh

Diese Problematik löst auch bei Marek Piotrowski ambivalente Gefühle aus. Einerseits muss Hernes Headcoach sein Team gezielt auf den nächsten Gegner vorbereiten, andererseits weiß er, dass diese Arbeit schon im nächsten Augenblick für die Katz gewesen sein kann. Auch deshalb zieht er schon jetzt, nach Abschluss der Hauptrunde, ein kleines Zwischenfazit.

„Aus meiner Sicht haben wir eine sehr gute Saison gespielt“

„Aus meiner Sicht haben wir eine sehr gute Saison gespielt. Zu Beginn hatten wir viel Verletzungspech, haben darauf aber schnell reagiert und alles wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Ich denke, wir haben ordentlichen Basketball gespielt“, blickt Piotrowski zufrieden zurück. Besonders freue ihn die Entwicklung der deutschen Spielerinnen. „Zolper und Polleros sind jetzt feste Bestandteile unserer Rotation. Das macht uns sehr froh.“

Schnell aber wendet sich der 62-Jährige wieder der Gegenwart zu. Dass der HTC die Eisvögel noch vor zwei Wochen mit einer 40-Punkte-Packung aus der Halle fegte, ist für Piotrowski kein Maßstab. Im Gegenteil. „Damals ist Freiburg ohne Provo, seine mit Abstand beste Scorerin, angetreten, und hat das Spiel laufen lassen. Das wird diesmal nicht passieren“, ist Hernes Coach sicher.

Freiburg hatte zwei Wochen Vorbereitungszeit

Während die HTC-Damen anschließend noch Nachholspiele in Nördlingen und in Heidelberg bestreiten mussten, hatte Freiburgs Trainerin Isabel Fernandez zwei Wochen Zeit, ihre Mannschaft gezielt auf die Playoffs vorzubereiten. „Das werden wir am Sonntag zu spüren kriegen“, glaubt Piotrowski. „Freiburg wird uns mit vielen verschiedenen Varianten in der Verteidigung zu ärgern versuchen.“

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Ob das gelingt, oder ob es beim Versuch bleibt, hängt wesentlich von der Verfassung des HTC-Teams ab. Nicht alle Hernerinnen haben das hart umkämpfte Spiel in Heidelberg ohne Blessuren überstanden. Sollte die eine oder andere am Sonntag fehlen, könnte es eng werden. „Dann ist Freiburg für uns eine richtige Hausnummer“, warnt Piotrowski. Zu viele Gedanken möchte er sich darüber aber nicht machen. Sie könnten schnell obsolet sein.

Die Viertelfinalpaarungen: BC Pharmaserv Marburg - flippo Baskets BG 74 Göttingen (Sa., 27. März, 19 Uhr); TSV 1880 Wasserburg - GiroLive Panthers Osnabrück (So., 28. März, 15 Uhr); Rutronik Stars Keltern - GISA Lions Halle; Herner TC - Eisvögel USC Freiburg (beide So. 28. März, 16 Uhr).

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