Herne/Wanne-Eickel. Die Temperaturen liegen unter dem Gefrierpunkt, die Straßen und Wege sind verschneit oder gefroren. Facharzt Mirko Kuhn gibt Tipps für Läufer.

Mirko Kuhn ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Chirurgischen Zentrum Wanne-Eickel und Sportmediziner. Er klärt auf, ob und wie Laufen bei schlechten Witterungsbedingungen am besten durchzuführen ist.

Herr Kuhn, steht für die Menschen aufgrund des Wetters eine generelle Sportpause an?

Nein, überhaupt nicht. Bis auf Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen, die bei diesem Wetter sowieso besonders gefährdet sind. Für alle anderen würde ich keine großen Einschränkungen für den Sport sehen, auch nicht bei Schnee. Es ist aus der Sicht von Sportmedizinern sogar besser, wenn keine einwöchige Trainingspause eingelegt wird. Allerdings müssen Läufer dabei einige Dinge beachten.

+++ Damit Sie keine Nachrichten aus Herne verpassen: Abonnieren Sie unseren WAZ-Newsletter. +++

Was wären dies für Vorkehrungen? Es gibt sicherlich genug Menschen, die auch bei Kälte und Schnee nicht auf Sport an der frischen Luft verzichten möchten.

Gerade normale Jogger müssen viel mehr als sonst auf den Untergrund achten. Egal, ob sie nun im Wald oder auf Asphalt laufen. Nicht jeder normale Laufschuh ist für winterliche Verhältnisse mit Schnee geeignet. Eine Alternative sind Trail-Schuhe, die mehr Profil aufweisen.

Generell sollte großer Wert auf die Kleidung gelegt werden. Funktionswäsche, die die Wärme am Körper hält und den Schweiß nach außen trägt, ist sehr wichtig. Handschuhe und eine Mütze sind Pflicht, um vor Abkühlung zu schützen. Denn gerade über die Extremitäten verliert der Körper viel Wärme.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert seine Laufrunde, sofern möglich, im Hellen zu absolvieren und zu verkürzen. Denn das Laufen im Schnee ist anstrengender. Ein niedrigeres Tempo ist auch ratsam, da sich die Atemwege erst an die Temperatur gewöhnen müssen.

Welchen anderen Risiken, neben eventuellem Umknicken oder Ausrutschen, müssen sich die Leute bewusst sein?

Da bei niedrigen Temperaturen das Durstgefühl nicht so ausgeprägt ist, vergessen viele ihren Flüssigkeitshaushalt nach dem Sport wieder aufzufüllen. Der Körper verliert auch im Winter an Flüssigkeit, die ersetzte werden muss.

Auch interessant

Außerdem ist es sinnvoll, das Stretching nach dem Lauf in die Wohnung oder einen beheizten Raum zu verlegen und dies nicht draußen zu machen.

Zur Facebook-Gruppe „Sport in Herne und Wanne-Eickel - die WAZ-Gruppe“ geht es hier

Mehr aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport hier