Herne. Liga lässt Spielerinnen regelmäßig auf Coronainfektionen überprüfen. Kommendes Heimspiel des Herner TC gegen XCYDE Angels findet aktuell statt.
Während das Gros des Herner Sports seine Spielgeräte im Spind verschlossen hält, vertreten immerhin die Basketball-Damen des Herner TC weiter tapfer die Farben ihrer Stadt. Doch die Situation ist auch in der DBBL alles andere als einfach. Jeden Tag warten auf die Verantwortlichen neue Überraschungen. Nachdem am Wochenende gerade einmal zwei der sechs Bundesliga-Begegnungen hatten stattfinden können, führte die Liga nun weitere Sicherheitsmaßnahmen ein.
„Am Montag hatten wir Videokonferenz in der Liga“, berichtet Hernes Vorsitzender Wolfgang Siebert, mit dem zentralen Ergebnis: „Wir werden jetzt in der Mannschaft regelmäßig eine Pool-Testung durchführen.“ Einmal pro Woche seien hierfür Abstriche bei allen Spielerinnen vorzunehmen. Alle Tests würden dann per Kurier verschickt und am Folgetag analysiert werden. So der Plan. „Ob das alles so funktioniert, ist natürlich abzuwarten“, meint Siebert.
Positiver Pool-Test würde weitere Einzeltests nach sich ziehen
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Angenommen, der Pool-Test fiele positiv aus, würden alle Spielerinnen daraufhin ein weiteres Mal einzeln getestet, um letztlich die Urheberin(nen) auszumachen. Das Unternehmen, das diesen Service bereitstellt sei übrigens ein privater Dienstleister, berichtet der HTC-Vorsitzende. „Damit werden also nicht Krankenhäusern Tests vorenthalten oder die Labore zusätzlich belastet. Diese Tests nutzt man auch schon zum Beispiel bei der Bundespolizei oder in der Frauen-Handball-Bundesliga.“
Neben der neuen Teststrategie gibt es weitere Einschränkungen im Trainingsbetrieb der Hernerinnen. Denn die beiden wöchentlichen Einheiten im Fitnessstudio fallen seit dieser Woche ebenfalls weg. Die Studios sind geschlossen. Siebert: „Wir sind deshalb auf der Suche nach Ersatzhallen im Vormittagsbereich. Aber dazu sind wir auch schon im intensiven Austausch mit dem Fachbereich Sport.“ Dass die Damen überhaupt noch in die Sporthalle dürfen, ist ein Privileg. Ansonsten darf nämlich auch im HTC niemand mehr trainieren. „Höchstens zu zweit joggen gehen“, erklärt Wolfgang Siebert.
Tabellenführer bereitet sich auf die nächste Aufgabe vor
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Während der Rest also in Zwangspause verharrt und sich individuell fit hält, bereiten sich die Bundesliga-Damen auf die nächste Aufgabe vor. Als Tabellenführer empfängt der amtierende Deutsche Meister am kommenden Samstag um 18 Uhr die XCYDE Angels aus Nördlingen in der H2K-Arena.
Zwar wird das Heimspiel ohne Zuschauer ausgetragen, dennoch will man sich fein herausputzen. „Wir werden trotzdem unser Parkett verlegen, denn das Spiel wird bei sporttotal.tv live übertragen“, so Wolfgang Siebert. Mit Blick auf Sponsoren, vor allem aber auf die Fans, möchte man so viel „Normalität“ erzeugen wie es eben geht. „Es ist wichtig, dass man wenigstens am Bildschirm dabei sein und sich ablenken kann“, so der Vorsitzende. Bei einem technischen Ausfall, wie zuletzt in Göttingen, will man auf facebook umschwenken.
Nördlingen hatte zuletzt einen Corona-positiv-Fall
Zwar hatte Nördlingen zuletzt einen Corona-Fall, dieser sei aber mittlerweile wieder negativ, wie Wolfgang Siebert zu berichten wusste. So geht man aktuell davon aus, dass am Samstag auch gespielt wird, und präpariert sich für den dritten Spieltag. Mit zusätzlichen Helfern, die für eine Lüftung der Halle sorgen, die Bälle desinfizieren und die Spielfläche wischen. „Es ist viel zu organisieren“, so Siebert.
Auf dem Spielfeld sorgt Headcoach Marek Piotrowski dafür, dass keine Nachlässigkeiten auftreten. Neben dem Feld hat das Team um Wolfgang Siebert ein Auge aufs Team: „Die Spielerinnen werden regelmäßig auf die Hygienemaßnahmen hingewiesen. Dass sie überall Maske tragen müssen und keine Partys machen dürfen“, erläutert der HTC-Chef, aber nicht ohne Bedauern: „Da kommen die Mädchen extra nach Good Old Germany und dann dürfen sie hier nichts machen. Sie tun mir fürchterlich leid.“
Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:
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