Herne. Mit 0:4 verliert der SC Westfalia Herne in Rheine. Für Trainer Christian Knappmann ist der Zeitpunkt gekommen, „die Köpfe zusammenzustecken“.
Die elffache Körpersprache der Spieler in Blau-Weiß beim Abpfiff erzählte einstimmig die Geschichte des Auswärtsauftritts des SC Westfalia Herne beim FC Eintracht Rheine.
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Nachdem Schiedsrichter Philipp Dräger zur Pfeife gegriffen hatte, blieben die Herner jeweils auf der Stelle stehen, schauten konsterniert vor sich hin, der ein oder andere mit gesenktem Kopf. 0:4 beim FC Eintracht Rheine – eine Niederlage, an der es diesmal aber auch gar nichts zu rütteln gab.
Westfalia Herne: Sechste Niederlage im siebten Spiel
Dieses 0:4, die sechste Niederlage im siebten Spiel der Herner, hat eine Marke gesetzt. Auch, was die Leistung der Westfalia in den bisherigen Spielen angeht.
Jetzt, so Trainer Christian Knappmann, sei der Zeitpunkt gekommen, mal richtig die Köpfe zusammenzustecken: „Wir haben heute alles vermissen lassen, was man vermissen lassen kann.“
Herner Ausfälle: Es fehlte eine Menge Mentalität
Denn neben dem schon länger verletzten Jamal El Mansoury und erneut auch Robert Mainka fehlten in diesem Spiel in Rheine Nick Jünemann und Suat Bas und damit eine Menge Mentalität, so Knappmann.
Der Trainer sagt: „Wir hatten ja Leute auf dem Platz, die schnicken können.“
Aber was die Mentalität in diesem Rheine-Spiel angeht: „Heute hatten wir nicht die Qualität, nicht die Spieler, die in der Lage waren, in diese Lücken zu stoßen“, so der Westfalia-Trainer nach der Begegnung.
Mitgliederversammlung war wegen der aktuellen Corona-Zahlen ausgefallen
Auch im Umfeld wollten die Herner eigentlich schon ein Stück weiter sein nach diesem Wochenende. Aber die Außerordentliche Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen, die am Freitagabend stattfinden sollte, war wegen der gestiegenen Corona-Fallzahlen in Herne abgesagt worden.
Sportlich und in der Liga ist die Westfalia an diesem Wochenende auch nicht weitergekommen, sondern klebt mit nur einem Punkt weiter im Tabellenkeller.
Kämpferisch in Rheine zu wenig entgegengesetzt
Die Westfalia wollte in Rhein eigentlich wieder „Westfalia-Fußball“, also kämpferisch, spielen, wie in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Meinerzhagen.
Aber davon, den Gastgebern auch kämpferisch genug entgegenzusetzen, waren die Herner in Rheine von Beginn an ein weites Stück entfernt.
Mal in Führung zu gehen, durch einen 1:0-Treffer sicher und mit Selbstvertrauen das Spiel aufziehen zu können, das ist der Wunsch der Herner jeweils nach den verlorenen Spielen gewesen, die dem 0:0 bei der SG Finnentrop/Bamenohl gefolgt sind.
Nach 19 Minuten kippt die „Null“ schon um
Aber auch in Rheine dauerte es nicht lang, knapp 20 Minuten, da kippte die „Null“ mal wieder frühzeitig um. Schon zur Halbzeit sahen sich die Herner einem 0:3-Rückstand gegenüber, auf den die Gastgeber nach der Pause den vierten Treffer drauf packten.
Zunächst zweimal in kurzer Folge, beide Male nach einer Ecke, musste der nach seiner Rot-Sperre wieder ins Herner Tor zurückgekehrte Jan Fauseweh hinter sich greifen.
Zunächst war in der 18. Minute Timo Scherping zum 1:0 für Rheine zur Stelle, in der 25. Minute legte Luca Meyer das 2:0 per Kopf wieder nach einem Eckball nach, und in der 38. Minute dann schoss Luca Eher den Ball zum 3:0 für Rheine in den Winkel des Herner Tores.
Rheine zündet nach der Pause kurz den Turbo
Mund abwischen und weitermachen, könnte das Pausenmotto der Herner gewesen sein. Rheine aber zündete nach dem Wiederanpfiff mal kurz den Turbo.
Gerade aus der Pause gekommen, legte die Eintracht durch Luca Meyer schon das 4:0 drauf, nach 47 Minuten.
Ehe sich die Herner in die zweite Halbzeit hinein berappeln konnten, hatten die Gastgeber den Tabellenvorletzten schon wieder zurück in den Staub geschickt.
Hernes bisher vier Treffer sind die schwächste Torausbeute der Liga
Mit vier Treffern aus vorher sechs Spielen war der Herner Angriff vorher schon der erfolgloseste der Oberliga Westfalen gewesen. Er bleibt es auch nach dem Gastspiel in Rheine.
Die Eintracht hingegen hatte zuvor schon 22 gegnerische Treffer hinnehmen müssen und ging nach dem Gastspiel der Westfalia mit dem guten Gefühl vom Platz, zu Null gespielt zu haben.
Enes Yilmaz war in der Schlussphase mit einem Freistoß mal dran, der Eintracht Gegentreffer Nummer 23 zuzufügen, doch sein Freistoß traf nur den Außenpfosten.
Auch diesmal, wie schon in den zweiten 45 Minuten gegen Meinerzhagen, ging Innenverteidiger Dacain Baraza in der zweiten Halbzeit in die Spitze, diesmal allerdings blieben die gefährlichen Torszenen seitens der Herner aus.
Zeit, die Köpfe zusammenzustecken
Zuletzt hatten die Herner immer die Ruhe bewahrt, Trainer Christian Knappmann hatte auch an den Saisonstart in der vorletzten Saison erinnert, als die Herner mit sechs Punkten aus 14 Spielen in die Saison hineingekrochen sind und dann eine starke Rückrunde folgen ließen.
Nach einem Punkt aus sieben Spielen der Saison 2020/21 aber ist der Zeitpunkt gekommen, die Köpfe zusammenzustecken.
Tore: 1:0 (18.) Scherping, 2:0 (25.) Luca Meyer, 3:0 (40.) Luca Ehler, 4:0 (47.) Meyer.
Rheine: Watta; Fraundörfer, Hölscher, van den Berg (86. Frank), Ehler (73. Rosum), Braininger (90. Bügener), Roß (66. Petruschka), Scherping, Knüver, Janning, Meyer.
Westfalia: Fauseweh; Sengün, Lübke, Baraza, Stawski - Terzi (46. Gweth), Eggert - Bilgin (60. Koc), Gilani (52. Yilmaz), Yamashita - Baydemir (46. Klass).
Schiedsrichter: Dräger.
Zuschauer: 300.
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