Herne. Das fünfte von bisher sechs Spielen in der Oberliga hat der SC Westfalia Herne verloren, 0:2 gegen RSV Meinerzhagen – trotz starker Leistung.
Da schleichen sie vom Platz. Was der SC Westfalia Herne gerade gespielt hat, wie die Heimmannschaft nach dem Treffer zum 0:2-Rückstand gegen den RSV Meinerzhagen aufgedreht hatte, war das bislang beste, was die Westfalia in den bisherigen Spielen dieser Saison angeboten hat. Herausgekommen ist dabei allerdings wieder kein Punkt.
- Oberliga: Wattenscheid setzt gegen Westfalia Herne Wirkungstreffer
- Oberliga: „Es ist schon verrückt“
- Oberliga: Hernes 1:3 in Münster
Das 0:2 (0:1) gegen das Team aus dem Sauerland ist die fünfte Niederlage im sechsten Spiel.
Westfalia Herne hat Chancen, diesmal auch reichlich
Was blieb Trainer Christian Knappmann hinterher, als kurz den Kopf zu schütteln: „Wir spielen hier eine Spitzenmannschaft der Liga teilweise an die Wand.“
Und doch verloren die Herner. Obwohl Chancen da waren, diesmal auch reichlich.
„Das ist ja schon fast Comedy“
War es am Donnerstag in Wattenscheid der Schuss von Enes Bilgin aus bester Position über das 09-Tor, so war es diesmal eine Szene, die Knappmann besonders im Gedächtnis geblieben war. Eric Gweth hatte RSV-Torhüter Johannes Focher den Ball abgeluchst, doch dann: „Wir spitzeln dem Torwart den Ball vom Fuß, stehen acht Meter frei vor dem Tor und schießen den Ball an den Pfosten. Das ist ja schon fast Comedy“, so Knappmann mit Galgenhumor.
Es war ein weiteres Spiel der bisherigen Saison, das auch anders hätte ausgehen können.
Peter Müllers Blaupause aus NRW-Liga-Zeiten
Einer, der aus Westfalia-Reihen vor dem Spiel ganz zuversichtlich gewesen war, war Peter Müller. Er hat wieder das Mikrophon als Stadionsprecher beim SC Westfalia Herne übernommen. Er hat schon genug Fußballspiele gesehen, um eine Wunsch-Blaupause für das Herner Spiel gegen den Favoriten Meinerzhagen zu finden.
In der NRW-Liga, so Müller, ist vor ein paar Jahren mal Viktoria Köln mit komplett weißer Weste aufgetaucht. „Wir haben damals früh das 1:0 gemacht und das bis zum Schluss auch gehalten“, erinnerte sich Müller.
Es war eine halbe Stunde vor dem Anpfiff, als Müller das sagte – ein Spielverlauf, mit dem die Gastgeber vor dem Spiel bestimmt sofort einverstanden gewesen wären.
Nach acht Minuten: Frühe Führung für Meinerzhagen
Den Anfang dieses Drehbuchs allerdings übernahmen die Meinerzhagener. Gerade mal acht Minuten waren gespielt, da bekamen sie den frühen Führungstreffer.
Durch einen hohen Seitenwechsel von Links nach Rechts war da die Herner Deckung ausgehebelt, Raphael Gräßer legte auf für Alessandro Tomasello, und der schloss sicher und überlegt zur Gäste-Führung ab.
Die Meinerzhagener hätten den Deckel für dieses Spiel schon früh ein gutes Stück Richtung luftdichter Verschluss schieben können, aber zweimal vergab Ron Berlinski, beide Male freistehend und aus kurzer Distanz.
Westfalia fordert vergeblich eine Rote Karte wegen Notbremse
Die Herner kamen danach langsam ins Rollen, aber nicht entscheidend in ihr vorderes Drittel – bei einem Angriff forderten sie zudem vergeblich Rot gegen Meinerzhagens Nils Buchwalder, der als letzter Mann Suat Bas foulte. Aber Schiedsrichter Benkhoff beließ es bei einer Gelben Karte.
Die auffälligsten Herner Torszenen: Kerem Sengün, für Tarik Baydemir nach 20 Minuten eingewechselt, verzog einen Schuss, ebenso Darius Stawski.
Schnelles 0:2 nach der Pause
In einer Schlussoffensive in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit legte Suat Bas von Rechts den Ball an RSV-Torhüter Focher vorbei – der Ball lief parallel zur Torlinie durch den Fünfer, einen Abnehmer fand er aber nicht.
SC Westfalia Herne verliert 0-2 gegen RSV Meinerzhagen
Nur neun Minuten nach Wiederanpfiff dauerte es, da schlug der Gast schon wieder zu, Nik Kunkel mit dem 0:2 (51.). Der RSV ließ den Hernern so zwar nicht die Chance, unmittelbar mit Beginn der zweiten Halbzeit Fahrt aufzunehmen.
Westfalia Herne nimmt Tempo auf nach dem zweiten Gegentreffer
Aber die Herner – im Sturm jetzt mit Dacain Baraza zentral und Eric Gweth auf Rechts – blieben dran, und RSV-Torhüter Johannes Focher erinnerte seine Vorderleute bei einem Eckball noch mal daran: „Die Punkte kriegen wir hier nicht geschenkt!“
Er behielt recht. Ikumi Yamashita mit einem Heber knapp übers Tor und Darius Stawski mit einem Schuss ans Außennetz sowie Eric Gweth mit seinem Pfostentreffer bewiesen: Westfalia wollte jetzt Tempo gehen.
Dacain Baraza tritt die Latte und verpasst einmal nur knapp
Die Momentaufnahme der Zeit nach dem 2:0 sah aus Sicht des RSV reichlich wackelig aus.
Dacain Baraza setzte noch einen Kopfball, der an der Latte landete, und verpasste eine Flanke nur knapp mit der Stirn.
Meinerzhagen suchte mit Kontern Entlastung, während sich die Gastgeber mit kämpferischer Westfalia-Herne-Haftigkeit in Richtung gegnerischer Strafraum und hinein stürzten und die Meinerzhagener bis zum Schluss bedrängten. Die Sauerländer hielten jedoch Stand – teilweise an die Wand gespielt. Aber die volle Punktausbeute ging an die Gäste.
Tore: 0:1 (8.) Tomasello, 0:2 (54.) Kunkel.
Westfalia: Königs; Klass (46. Gweth), Lübke, Baraza, Biebersdorf (55. Ginali)- Baydemir (20. Sengün), Jünemann, Eggert - Bas (55. Bilgin), Staski, Yamashita.
Meinerzhagen: Focher; Wurm, Kunkel, Berlinski, Beilfuß (63. Hombruch), Treude, Buchwalder (20. Sakar), Gräßer, Tomasello (89. Spais), Bauman, Sesay.
Schiedsrichter: Benkhoff (Recklinghausen).
Zuschauer: 266.
Herne/Wanne-Eickel- Fußball aktuell
Zu unseren aktuellen Artikeln zum Fußball in Herne und Wanne-Eickel geht es hier:
Oberliga Westfalen: Kampfspiel in Aplerbeck – Westfalia Herne verliert 1:3
Westfalenliga: Der erste Auswärtssieg des DSC Wanne-Eickel
Landesliga: Mahmud Siala schießt die SpVgg Horsthausen auf Tabellenplatz zwei
Mehr Bilder und Artikel aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport gibt es hier