Herne. Der Gegner aus Gevelsberg-Silschede war am Ende eine Nummer zu groß. Doch was Westfalia in Hälfte eins zeigte, macht Lust und Hoffnung.
Als Aufsteiger ist der HC Westfalia Herne in der Verbandsliga angekommen. Das bleibt auf jeden Fall als Fazit nach dem ersten Duell gegen die von der gesamten Konkurrenz als absoluten Meisterschaftsfavoriten apostrophierte HSG Gevelsberg-Silschede festzuhalten.
Mindestens 40 Minuten lief die Begegnung auf gutem Verbandsliganiveau ab. Zwar setzten sich die Gäste vor stimmungsreicher Kulisse am Ende noch souverän und klar verdient mit 30:24 (13:14) durch, doch durfte nach den ersten 30 Minuten angesichts einer zwischenzeitlichen 13:10-Führung des Klassenneulings eine länger anhaltende Spannung erwartet werden.
Westfalia Herne spielt eine sehr starke erste Hälfte
Aber ein Spiel besteht nun mal aus zwei Halbzeiten. Und hier dominierte Gevelsberg zu schnell. Spätestens die drei Serientreffer zum 17:15 ließen nichts Gutes erwarten. Den Hernern fehlte nun in ihren Aktionen die Dynamik, die Fehlerquote wurde größer und das Tempo geringer. Der Gast hatte einfach den ausgeglicheneren Kader mit den effektiveren Schützen, insbesondere auf den Rückraumpositionen.
Im ersten Abschnitt aber lief die packende Partie auf Augenhöhe ab. Vom schnellen 0:2-Rückstand unbeeindruckt nahm der HCW das Heft des Handelns in die Hand, setzte die Gästeabwehr unter Druck und gewann nach den ersten drei Treffern des Neuzugangs Tim Krause an Sicherheit wie an Selbstvertrauen.
Westfalias Trainer Stephan Krebietke zeigt sich insgesamt zufrieden
Bis zum Pausenpfiff legte Krause noch zwei Tore nach, ging dann aber in den zweiten 30 Minuten weiter leer aus. Gevelsbergs Abwehrhünen standen kompakter, fischten aber auch einige ungenaue Pässe weg und kamen durch Gegenstöße leicht zu Toren.
„Ich bin trotz der nachlassenden Gegenwehr insgesamt mit dem Spiel zufrieden. Die erste Halbzeit war natürlich besonders gut. Schade, dass wir Gevelsberg nicht richtig nervös machen und den engen Spielstand nicht länger halten konnten. Unsere Fehler nutzte der Favorit eiskalt aus und nahm uns die Chance“, haderte Trainer Stephan Krebietke aber nicht mit seinen Jungs, die dem ausgeglichener besetzten Gast letztlich nicht entscheidend Paroli bieten konnten.
Körperliche Überlegenheit spielt eine Rolle
Fanden die Strünkeder in der Anfangsphase in ihrem Angriffsspiel gute Lösungen, so nahmen diese mit voranschreitender Spielzeit mehr und mehr ab. Die HSG-Abwehr ließ sich nicht mehr überlaufen und auch nicht aus dem Zentrum locken. Tim Krause konnte an seinen „Raketenstart“ zu Beginn des Spiels nicht mehr anknüpfen, so dass sich die Schwerpunkte zwangsläufig verlagern mussten.
HSG Gevelsberg/Silschede besiegt HC Westfalia mit 30-24
Hier stießen die körperlich unterlegenen Gastgeber vermehrt an ihre Grenzen. Rückkehrer Julian Ihnen hatte einen schweren Stand. Zu keinem Zeitpunkt aber gab Westfalia auf und steckte auch die erfolgloseren Aktionen gut weg. Die Herner Deckung erschwerte dem Gegner bis zur Halbzeit das Torewerfen durch aggressive Gegenwehr bei gegenseitiger Hilfe und war Torhüter Jörn Maiß eine gute Stütze. In der Endphase hatte dagegen das siegreiche Team manchmal zu leichtes Spiel.
Nach dem Auftaktmatch besteht für den HC Westfalia aber kein Grund, niedergeschlagen zu sein. Allen ist klar, dass die HSG Gevelsberg-Silschede in der neuen Spielklasse für den Aufsteiger nicht der Maßstab sein kann. Nervenstärke bewies einmal mehr Fabian Scheunemann, der sämtliche sieben Strafwürfe sicher versenkte.
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HC Westfalia: Maiß, Greger; Schumann (2), Eigenbrodt (3), Sibbel (4), Hodde, Schade, Ollesch, Ihnen (1), Scheunemann (9/2), N. Krebietke, Schwitalski, Kruse (5), Meier.
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