Herne. Hörbar erleichtert bestätigt Jürgen Schubert vom Herner EV: auch für die Eishockey-Drittligisten gibt es „Corona-Hilfen Profisport“.

Die Eishockey-Oberligisten können fürs Erste aufatmen.

Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel am Dienstag bekannt gab, wird auch die dritthöchste deutsche Spielklasse in das Förderprogramm „Corona-Hilfen Profisport“ einbezogen.

Die betroffenen Vereine wie auch der Deutsche Eishockey-Bund hatten in den letzten Wochen in teils dramatischen Appellen an die Politik auf die prekäre finanzielle Situation in den beiden Oberligen aufmerksam gemacht.

Meldung vom Dienstagabend wurde bestätigt

„Wir haben nach der dpa-Meldung vom Dienstagabend natürlich sofort nachgehakt. Die Entscheidung wurde uns dann bestätigt“, erklärte ein hörbar erleichterter HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert am Donnerstag.

Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV
Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Zuvor durften nur Vereine der beiden höchsten deutschen Sportligen mit Ausnahme der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga der Männer sowie die dritte Fußball-Liga Leistungen aus dem 200-Millionenpaket des Bundes beantragen.

Vereine können Mittel für entgangene Ticketeinnahmen beanspruchen

Nach der jüngsten Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages können nun auch die Eishockey-Oberligisten Mittel für entgangene Ticketeinnahmen beanspruchen, in einem ersten Schritt zunächst für die Monate April bis August 2020.

Für die weiteren Zeiträume September/Oktober und November/Dezember müssten neue Anträge gestellt werden. Bei dieser sogenannten Billigkeitsleistung des Bundes handelt es sich um Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Obergrenze von 800.000 Euro pro Antragsteller

Für den einzelnen Antragsteller gilt eine Obergrenze von 800.000 Euro, die ein Eishockey-Oberligist aber kaum erreichen dürfte.

Erstattet werden Einnahmeausfälle beim Ticketverkauf in einer Höhe von 80 Prozent. Berechnet werden die Zuschüsse für die einzelnen Vereine auf Grundlage der Zahlen des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Für den Herner EV bedeutet das, dass er auch noch einen Nachschlag für die vorzeitig beendete letzte Saison bekommen könnte.

Planungssicherheit mindestens bis Jahresende für den Herner EV

Berechnungsgrundlage sind dabei die Zuschauereinnahmen aus den beiden Playoff-Heimspielen gegen Tilburg im April 2019.

Der HEV hat damit mindestens bis zum Jahresende und wohl auch ein Stück weit darüber hinaus Planungssicherheit. „Bei einem Zuschauerschnitt von 1500 im Vorjahr reden wir schließlich nicht über Kleingeld“, so Jürgen Schubert.

Obergrenze von 300 Zuschauern bleibt vorerst

Die auf der Strecke bleibende Atmosphäre bei den Spielen könne dieses Geld natürlich nicht ersetzen. An der Obergrenze von 300 Zuschauern in Nordrhein-Westfalen ändert sich vorerst nichts. „Wir wollen aber allen, die nicht in die Halle können, zumindest einen Live-Stream anbieten“, kündigt Jürgen Schubert an.

Auch mit den Reparaturarbeiten am durch den Ammoniakaustritt in der letzten Woche beschädigten Kühlsystem der Hannibal-Arena liege man im Plan: „Die Termine sind bestätigt, der für die TÜV-Abnahme auch.“

Ob die Oberliga-Saison wie geplant am 16. Oktober beginnen kann, soll am nächsten Dienstag in einer Videokonferenz der Vereine mit dem Deutschen-Eishockey Bund endgültig beschlossen werden.

Mehr Bilder und Artikel aus dem Herner und Wanne-Eickeler Sport gibt es hier