Aachen. Oberligist Westfalia Herne zeigt einen mutigen Test-Auftritt, bereitet Aachen Probleme. Nach einem Traumstart war sogar noch mehr drin für Herne.

Wenn die ersten Minuten des ersten Testspiels einen Vorgeschmack auf die komplette Spielzeitgeben sollte, dann kriegt der SC Westfalia Herne in diesem Jahr viel Spaß – und Alemannia Aachen Stress: Auch dank eines Treffers nach wenigen Sekunden schaffte Oberligist Herne ein 1:1 beim Regionalligisten, bei dem erstmals Stefan Vollmershausen an der Linie stand..

Das Anlaufen müsse „extrem gut“ funktionieren, hatte Herne-Trainer Knappmann vorher gesagt – sonst komme man bei einem Top-Regionalligisten wie Alemannia schnell unter die Räder. Es funktionierte nicht nur extrem gut, sondern direkt perfekt.

Alemannia Aachen verliert den Ball: Stawski trifft nach wenigen Sekunden

Vom Anstoß weg spielte Alemannia den Ball zum Spielaufbau nach hinten, die Blauen liefen direkt an. Aachen bekam den Ball unter Druck nicht weg, Darius Stawski bekam den Ball an der Sechzehnerkante, schloss ins lange Eck ab – 1:0, erste Minute.

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Die 300 Zuschauer, die sich auf der Tribüne des Tivolis verteilten, sahen, wie die Herner der Alemannia richtig Probleme bereiteten. Das Knappmann-Team lief bis zur Grundlinie an, schnürte vor allem immer wieder die Rückpasswege zum Torwart ab. Wenn Aachen es mit langen Bällen versuchte, landeten die bei Dacain Baraza.

Die Konsequenz: Mehrfach wussten oder konnten die Aachener im Spielaufbau es nicht besser, als den Ball lang ins Seitenaus zu schlagen. Oft gelangen Westfalia Ballgewinne noch in der Aachener Hälfte.

Yamashita trifft den Innenpfosten, Falaye nur nach Handspiel

So hätte Westfalia erhöhen können: Jamal El Mansoury eroberte den Ball, setzte sich stark durch, seine Vorlage konnte Ikumi Yamashita, der auf dem anderen Flügel stürmte, aber nicht verarbeiten (12.). Erkan Aydin schoss knapp über die Latte (16.).

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Die beste Chance der starken Herner: Yamashita erkämpfte sich den Ball und ging alleine los, drehte Aachens Heinze einmal um die eigene Achse, hatte dann freie Bahn zum Tor, schoss aber nur an den Innenpfosten (35.). Zum Ende der ersten Hälfte hatte Aachen auch Chancen. Oluwabori Falaye hatte gegen Hernes Baydemir und Baraza aber einen schweren Stand – und als Falaye das Tor dann traf, hatte er vorher die Hand zur Hilfe genommen. Es blieb beim 0:1 zur Pause.

Die Freundschaft zwischen den Trainern Knappmann und Vollmershausen hatte den Test auf dem Tivoli möglich gemacht, ein lasches „Freundschafts-Spiel“ war es auf dem Rasen deshalb nicht. „Ihr beide, was da los?“, ermahnte der Schiedsrichter nach einer guten Stunde Aydin und Falaye, die aneinander geraten waren – der Aachener Angreifer hatte inzwischen die Seite gewechselt.

Bösing trifft – Alemannia gleicht verdient aus

Auch wenn Alemannia die zweite Hälfte klar dominierte, hielt der SCW dagegen, blieb vorne frech und hinten giftig. Stawski und Bas hätten in einer Szene für Herne einen Elfmeter bekommen können, für Aachen vergab Boesen die Riesenchance zum Ausgleich.

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Wiederum nach einem Ballgewinn spielten Bas und El Mansoury eine aussichtsreiche Kontersituation nicht gut aus. Im Gegenzug hielt Aachens Bösing einfach drauf – und traf zum Ausgleich ins lange Eck (68.).

Bei Herne musste Aydin dann verletzt raus, die Kräfte gingen der Westfalia aus, auch die Wechsel taten dem Spiel nicht gut. Der starke Baraza und Keeper Fauseweh verhinderten zehn Minuten vor Schluss aber ein zweites Aachen Tor durch Arifi, aber auch Herne hatte noch eine gute Chance: Nach einem frühen Ballgewinn schickte Lampka El mansoury steil, dessen Ablage konnte Yilmaz aber nicht verwerten – es blieb beim 1:1.

So haben sie gespielt:

Aachen: Zelic - Baum, Hackenberg, Heinze, Rakk (46. Arifi), Fiedler, Bösing, Garnier, Boesen, Müller (46. Uchino), Falaye.

Herne: Fauseweh - Aydin (75. Yoo), Klass, Baraza, Baydemir - Jünemann, Terzi (54. Seo) - El Mansoury, Stawski, Yamashita (65. Yilmaz) - Bas (70. Lampka).

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Von Elena Kurowski, Dana Pusch, Ralf Ritter, Philipp Ziser