Herne. Nicht nur sportlich hat Corona die SpVgg Horsthausen ausgebremst. Der Abschied von Alexander Schmottlach verläuft auch nicht wie geplant.
Im Regelfall wäre der 24. Mai wahrscheinlich ein Tag des Triumphes und des Abschieds geworden. Das letzte Spiel der Saison und auch das letzte Spiel von Alexander Schmottlach als Trainer der Damen der SpVgg Horsthausen. Doch der Abschied liegt, wie so vieles im Sport, vorerst auf Eis.
Vier Jahre stand Schmottlach an der Seitenlinie der Sportvereinigung und führte deren Damen von der Bezirksliga in die Spitzengruppe der Landesliga und dabei immer ganz nah an die Aufstiegsplätze. Auch in dieser Saison schien es wieder in diese Richtung zu gehen.
Der Wunsch nach dem Aufstieg kam ganz nah an die Realität heran. Doch dann der harte Einschnitt. Vorerst kein Aufstieg, aber auch kein Abschied.
Die „Mädels“ fehlen Schmottlach jetzt schon
Nun heißt es warten, auf eine sportliche Entscheidung und ein persönliches Auf Wiedersehen. „Die Mannschaft fehlt mir sehr. Wir haben uns seit dem Abbruch auch kein einziges Mal gesehen. Mir fehlen die Mädels das Training und der ganze Spaß“, meint Schmottlach, der zur nächsten Saison den Trainerposten an Marcel Freienstein übergibt.
Gerade für ihn, der die direkte Ansprache und gutes Verhältnis zu seinen Spielerinnen pflegt, sicher keine einfache Situation. Die elektronische Kommunikation kann einiges ersetzen, vieles allerdings nicht. Doch ganz den Kopf in den Sand stecken mag er noch nicht. Von Wehmut noch keine Spur, er bleibt vorerst noch ganz Trainer, immer das Personal, immer den Sport und (normalerweise) das nächste Spiel im Blick.
„Ich hätte die Saison gerne regulär zu Ende gespielt“
„Ich hätte die Saison gerne regulär zu Ende gespielt. Gerade, da viele Verletzte wieder zurückgekommen wären und wir fast nur Heimspiele gehabt hätten. Die wären echt eine Bank gewesen“, erklärt er und sagt: „Ich bin fest überzeugt, dass wir aufgestiegen wären oder zumindest bis zum Schluss eine Riesenchance gehabt hätten.“
Als Vierter in der Landesliga mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellenersten SpVg Berghofen II und noch neun Spielen auf der Uhr wäre noch alles möglich gewesen, wie auch das Double. Im Kreispokal stehen die Horsthauserinnen im Halbfinale. Aber auch dort ruht bekanntermaßen der Ball.
Viele Erinnerungen an die gemeinsame Zeit
Sich mit Formalitäten auseinanderzusetzen stand mit Sicherheit nicht auf seiner Agenda für seine letzte Halbserie in Horsthausen. Der Abschiedsschmerz lässt sich dennoch nicht ganz verdrängen. „Ich bin wirklich sehr, sehr traurig. Die Mannschaft ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe wirklich jede einzelne Pappnase lieben gelernt“, lacht er. Die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit dürften den Corona-bedingt etwas misslungenen Abschied auf Dauer aber überdauern.
Aber auch ohne Spielbetrieb werden sich Schmottlach und seine „Mädels“ in dieser Saison mindestens noch einmal auf dem Platz sehen. Soviel ist jetzt schon sicher.
Noch einige Trainingseinheiten mitmachen
„Ich werde, wenn es wieder losgeht, sicher noch einige Trainingseinheiten mitmachen“, vermutet er. Ob diese dann so akribisch und durchgetaktet verlaufen werden, wie in der Vergangenheit, darf zumindest bezweifelt werden. Und die Nachbesprechung fällt dann vielleicht auch etwas feuchtfröhlicher aus als gewohnt.
Wenn sich die Zeit finden lässt, wird Schmottlach auch danach ab und zu bei seinen „Mädels“ vorbeischauen. Vielleicht dann irgendwann mal in der Verbandsliga.
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