Herne/Wanne-Eickel. Laut Empfehlung soll der DSC Wanne-Eickel beim Saisonabbruch nicht zu den Aufsteigern gehören – für den Westfalenligisten nicht nachvollziehbar.
Freitagabend wollen sie sich beim DSC Wanne-Eickel mal kurzschließen, kündigt Sebastian Westerhoff, Trainer des Fußball-Westfalenlisten, an. Dabei soll es um „aktuelle Themen“ gehen, aber der Tagesordnungspunkt Nummer eins an diesem Abend dürfte seit diesem Mittwochmittag gesetzt sein.
Der FLVW hat sein Wertungsszenario für den bevorstehenden Saisonabbruch im westfälischen Amateurfußball vorgelegt. Es könne zu „Härtefällen“ kommen, hieß es im Vorfeld. Der DSC Wanne-Eickel scheint einer zu werden.
Noch ist es eine Empfehlung des Verbands-Fußballausschusses, der das Präsidium des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) aber am Dienstag schon mal zugestimmt hat.
Montag tagt die Ständige Konferenz
Darüber sprechen am kommenden Montag auch noch die Teilnehmer der Ständigen Konferenz mit allen Kreisvorsitzenden aus Westfalen, verabschiedet werden soll sie während eines außerordentlichen Verbandstages im Juni.
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Laut Empfehlung würde der DSC Wanne-Eickel Westfalenligist bleiben.
DSC-Trainer Sebastian Westerhoff sagt, dass er „enttäuscht“ sei, dass seine Mannschaft nicht zu den Aufsteigern im westfälischen Amateurfußball 2019/2020 gehören soll. Man hört heraus: er ist sehr enttäuscht.
Sebastian Westerhoff: „Es erschließt sich mir nicht“
Auch in diesen Worten: „Es ist ja klar, dass uns das als DSC Wanne-Eickel nicht gefällt. Aber es erschließt sich mir auch nicht“, so Westerhoff.
Denn aus der Westfalenliga 2 gibt es nur einen Aufsteiger, die SG Finnentrop-Bamenohl. Als Herbstmeister, Tabellenführer und auch nach dem Quotienten (Punktschnitt der ausgetragenen Spiele) vorn: mit 2,4 Punkten vor dem DSC Wanne-Eickel, der auf einen Quotienten von 2,3 kommt.
Zwei Aufsteiger aus der Westfalenliga 1
Die jetzt vorgeschlagene Regelung bezieht für den Aufstieg Hinrunde, die zuletzt gültige Tabelle und den Quotienten mit ein. In in der wegen enger Punktestände und unterschiedlicher Zahl an Spielen besonders kniffeligen Westfalenliga 1 gibt es deshalb zwei Aufsteiger.
Nach Quotienten gleichauf sind vorne Victoria Clarholz (3./18 Spiele/32 Punkte) und Borussia Emsdetten (4./18/32). Clarholz steigt mit dem besseren Torverhältnis auf. Weiterer Aufsteiger ist die SpVgg Vreden – aber nicht als aktueller Tabellenführer (1./19/33), sondern als Herbstmeister.
Für Sebastian Westerhoff ist das nur schwer nachvollziehbar: „Dann sollte man lieber klar sagen, nur der Erste steigt auf.“
Torsten Biermann: „Ich bin sehr, sehr enttäuscht“
So aber, rechnet der DSC-Trainer vor, soll mit Clarholz ein Tabellendritter aufsteigen, der 32 Punkte aus 18 Spielen geholt hat. Die Wanne-Eickeler würden mit 46 Punkten aus 20 Spielen Westfalenligist bleiben.
Torsten Biermann, Fußballchef des DSC Wanne-Eickel, ist über diese Empfehlung ebenfalls „sehr, sehr enttäuscht. Das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Vor allem nicht die Vermischung von Hinrunde und aktueller Tabelle.“
Biermann hatte sich für eine Wertung der Hinrundentabelle ausgesprochen, weil in beiden Westfalenliga-Staffeln bis dahin alle Spiele ausgetragen worden waren. Über diese Empfehlung zur Aufstiegsregelung will sich der DSC intern noch beraten.
Unverständnis auch in Meinerzhagen
Ebenfalls nicht nachvollziehen kann man den Vorschlag des Verbands-Fußballausschusses im Sauerland. Der RSV Meinerzhagen ist Tabellenzweiter der Oberliga Westfalen, zweiter Aufsteiger neben dem SC Wiedenbrück soll aber RW Ahlen sein. Möglich, dass die Sauerländer deswegen klagen wollen – der Verband jedenfalls sei darauf vorbereitet, war bei einer Video-Pressekonferenz des FLVW am Mittwoch herauszuhören.
Darin sagte Gundolf Walaschewski, Präsident des Verbandes: „Das ist eine Empfehlung, keine Entscheidung. Sie ist zwar noch nicht definitiv, aber definitiv wahrscheinlich.“ Es sei klar, dass es – wie im Falle des RSV Meinerzhagen und des DSC Wanne-Eickel – „Partikularinteressen“ gebe, die zu Differenzen und Ablehnung führten: „Aber es ist eine Empfehlung im Sinne der Gesamtheit der Vereine.“
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