Herne. Ein sechsstelliges Finanzloch musste Eishockey-Oberligist HEV nach der Playoff-Absage stopfen. Eine wichtige Marke auf diesem Weg ist erreicht.
Der Herner EV arbeitet weiterhin intensiv an der Bewältigung seiner Finanzkrise. Durch die Absage der Playoffs aufgrund der Coronavirus-Pandemie war beim Eishockey-Oberligisten nach eigenen Angaben ein Etatminus in sechsstelliger Höhe entstanden.
Über den aktuellen Stand informierte Jürgen Schubert Ende der vergangenen Woche in einer neuen Videobotschaft. Zumindest aus dem sechsstelligen Bereich sei man inzwischen definitiv heraus, teilte der Geschäftsführer der Gysenberghallen GmbH, die auch den Spielbetrieb der HEV-Oberligamannschaft organisiert, darin mit.
Corona: Herner EV stopft das Loch mit vielen bunten Aktionen
Dazu beigetragen hätten unter anderem der Verkauf sogenannter Geistertickets für die ausgefallenen Playoff-Spiele, Rabattaktionen diverser Gastronomen zugunsten des Vereins, Extrazahlungen von Sponsoren, das von Fans ins Leben gerufene Spendenkonto sowie sonstige private Zuwendungen.
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Auch die erste Versteigerungsaktion der Playoff-Trikots erbrachte eine vierstellige Summe. Demnächst kommt auch der weiße Auswärtssatz unter den Hammer.
Auch Ausrüstungsgegenstände aus der Vergangenheit will der Verein zu Geld machen. In Kürze geht zudem der HEV-Fanshop mit einer begrenzten Artikelanzahl online. Neu im Sortiment: Eine Gesichtsmaske in den Vereinsfarben grün-weiß-rot.
Die Personalplanung ruht derzeit nach Abmachung mit der Konkurrenz
Darüber hinaus sei man im Austausch mit Stadtverwaltung und Stadtspitze. „Da sind wir aber nicht die Einzigen. Und ich wünsche mir, dass alle Sportvereine in Herne diese schwere Zeit überstehen“, so Jürgen Schubert. Für die Gysenberghallen GmbH seien auch Mittel aus dem Corona-Hilfsprogramm beantragt worden.
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Personalien mit Blick auf die neue Saison gab der HEV-Geschäftsführer nicht bekannt. Kurz nach dem abrupten Saisonende hatten sich die Vereine beider deutscher Oberligen auf eine vorübergehende Aussetzung der Transfergespräche und Spielerverpflichtungen verständigt.
Zuvor hatte der HEV noch die Vertragsverlängerung mit Toptorjäger Patrick Asselin sowie den Abgang von fünf Akteuren vermeldet – darunter auch der zweite Kontingentspieler Anthony Calabrese.
Schubert will das Oberliga-System gerne beibehalten
Überlegungen über eine mögliche Wiedereinführung regionaler Oberligen erteilte Jürgen Schubert eine Absage: „Ich spreche da in erster Linie für mich, aber auch für die anderen Vereine der Oberliga Nord. Das ist nichts, was wir bevorzugen. Wir freuen uns über jeden Oberligisten, der dazu stößt, haben aber nicht vor, einen Rückschritt in diese alte Zeit zu machen – weil wir finden, dass sich diese Oberliga Nord zu einem tollen Produkt mit spannenden Spielen und hoher Qualität entwickelt hat.“
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Natürliche liefen auch die Planungen für die kommende Saison weiter, wenn auch nicht so konkret wie in den Vorjahren. Jürgen Schubert: „Zu gegebener Zeit werden wir da das Gaspedal durchdrücken. Ich arbeite mit einem Ziel hier: dass wir am 15. August wieder Eis in Herne haben werden.“