Wanne-Eickel. Nicht nur im Titelkampf hat der DSC Wanne-Eickel aufs Tempo gedrückt. Auf dem Platz ausgebremst, will der Verein insgesamt seinen Weg fortführen.
Der DSC Wanne-Eickel hat ja nicht nur auf dem Platz aufs Tempo gedrückt. In der Fußball-Westfalenliga 2 hatte der Tabellenzweite das Rennen mit der SG Finnentrop/Bamenohl aufgenommen, ist bis auf drei Punkte dran gewesen am Tabellenführer.
Bis Anfang März verging außerdem seit Jahresbeginn kaum eine Woche, in der nicht zwei Spieler aus der Facebook-Timeline des DSC in der Rubrik „Breaking News“ lächelten, weil die Wanne-Eickeler die nächsten Vertragsverlängerungen bekannt gaben.
Was dann folgte, dauert als Zwangspause noch auf unbestimmte Zeit an. Den Moment, in dem der Spielbetrieb wegen des Coronavirus aber ausgesetzt wurde, sieht Torsten Biermann, der Fußballchef des DSC Wanne, so: „Als hätte man den Stecker gezogen.“
„Wir wollten das Ding nach Hause bringen“
Und das gilt ja nicht nur, wie in allen anderen Sportarten auch, für die erste Mannschaft – im Falle des DSC Wanne-Eickel sind es drei Senioren- und 14 Jugendmannschaften mit Spielern, Trainern, Betreuern und Eltern.
Mit Blick auf die erste Mannschaft sagt Torsten Biermann: „Wir waren dran und wollten das Ding nach Hause bringen.“ Sechs Punkte und ein Spiel weniger als Tabellenführer Finnentrop/Bamenohl haben die Wanner in der Tabelle, die seit Mitte März Bestand hat.
Ob es überhaupt mit dieser Saison 2019/2020 weitergeht und wenn ja, wie – da bleibe nur der „Blick in die Glaskugel“, sagt Torsten Biermann.
Im ständigen Austausch
Auf dem Platz ist im übertragenen Sinne der Stecker gezogen, vernetzt aber bleiben die Fußballer des DSC Wanne-Eickel. Unter anderem mit einem mannschaftsübergreifend ausgeschriebenen E-Sportturnier, bei dem der Ball zumindest bei FIFA 20 virtuell übers Grün rollt. Via Facebook haben sich außerdem DSC-Spieler zu Wort gemeldet und „Danke“ gesagt an all jene, die sich in diesen Zeiten besonders für andere einsetzen.
Über verschiedene Kanäle ist Torsten Biermann auch mit den sportlich Verantwortlichen wie Senioren-Trainer Sebastian Westerhoff und dem Sportlichen Leiter Michele Di Bari „im ständigen Austausch“, sagt der DSC-Fußballvorsitzende.
Weiterhin auf die Jugend setzen
Einig sind sie sich vor allem in einer Sache: „Wir werden den Weg, den wir seit zwei Jahren gehen, noch weiter verstärken und weiterhin vor allem auf die Jugend setzen“, sagt Biermann.
Auch das ist für ihn wichtiger Punkt unter dem Stichwort „Hausaufgaben machen“ für die Zeit, wenn es nach der Zwangspause wieder weitergeht: „Wir werden auch im nächsten Jahr etliche Spieler aus der U19 in die erste Mannschaft aufnehmen.“
Die Hausaufgaben, betont Biermann, müssten aber alle Vereine erledigen, bevor es wieder weitergeht – auch, sich mit möglichen wirtschaftlichen Folgen für Vereine und Sponsoren auseinanderzusetzen. Für den DSC Wanne stellt er fest: „Wir sind gesund.“ Aber Biermann fügt auch die Frage an: „Wir müssen ja auch erst mal sehen: was bedeuten all die derzeitigen Entwicklungen für die Zeit nach Corona?“
Der Reiz der Nachbarschaftsduelle
Sportlich würden die Wanner gerne „das Ding nach Hause bringen“, wie Torsten Biermann es formuliert hat, also den Schritt in die nächsthöhere Spielklasse machen.
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Reizvoll wären schließlich auch wieder Derbys gegen den SC Westfalia Herne. Für Biermann ist klar: „Ich würde mich freuen, wenn es in naher Zukunft in der Oberliga wieder diese Nachbarschaftsduelle gäbe.“
Wann das wieder so weit sein wird, das ist zurzeit aber auch noch eine Frage für die Glaskugel.
Zusagen beim DSC Wanne-Eickel für die kommende Saison:
Niklas Simpson (Tor/bis 2022), Nick Ruppert, Lucas Füllgrabe, Dawid Ginczek, Alexander Schlüter, Damian Bartsch, Erik Schäfer, Sven Preissing, Bünyamin Karatas, Rohbar Derwish (beide bis 2022), Marco Kampmann, Luca Robert, Marvin Piechottka, Johannes Engel, Orkun Koymali, Rene Michen, Davide Basile, Josse Gerick.