Wanne-Eickel. Dieter Hanke wird am Donnerstag 80 Jahre jung. Er hat mit den Handballern des DSC Wanne-Eickel sportlich alles erlebt – bis in die 1. Bundesliga.

Er hat den Handballsport in Wanne-Eickel mitgeprägt. Wesentlich! Als Spieler im Trikot, als Obmann im Trainingsanzug, mit Hemd, Schlips und Sakko als Abteilungsleiter. An diesem Donnerstag wird er 80 Jahre jung: Dieter Hanke.

Die geplante große Sause mit vielen Weggefährten fällt in Coronazeiten aus, soll aber nachgeholt werden.

„Dann feiere ich eben meinen 80. plus 1. Geburtstag“, versprach der Jubilar dieser Redaktion am Telefon, „die Planungen laufen schon“.

Planen! Das gehörte schon immer zu den Hauptaufgaben des pensionierten Kriminalhauptkommissars.

​Wird am Donnerstag 80: Dieter Hanke, früherer Vorsitzender der DSC-Handballer.     
​Wird am Donnerstag 80: Dieter Hanke, früherer Vorsitzender der DSC-Handballer.      © JBH

Als Zehnjähriger nahm er beim TV Röhlinghausen erstmals einen Handball in die Hand, mit Beginn seiner Polizeilaufbahn wechselte er 1959 zum PSV Bochum.

Im Feldhandball geglänzt

Mit diesem Team glänzte Dieter Hanke vor allem im Feldhandball, „wir spielten in der zweithöchsten Liga“, ehe er in der Saison 1970/71 zu den Handballern des damals noch sehr jungen DSC Wanne-Eickel wechselte. Und dann begannen die Planungen.

Ziel: 1. Handball-Bundesliga, einmal auf Augenhöhe spielen mit dem VfL Gummersbach, mit TUSEM Essen, mit dem THW Kiel. „Ja, da wollten wir immer hin“, sagt Dieter Hanke.

Sporthalle Wanne-Süd restlos ausverkauft

Und es ging rasant nach oben: Drei Aufstiege, von der Kreis- in die Verbandsliga, feierte er als Spieler, vier weitere als Obmann und Abteilungsleiter. Die Krönung fand am 16. April 1989 statt.

Mit einem 23:16-Sieg über den LTV Wuppertal sicherte sich der DSC vorzeitig die Meisterschaft in der II. Handball-Bundesliga, Gruppe Nord.

Die restlos ausverkaufte Sporthalle Wanne-Süd, 2200 Zuschauer saßen auf der Tribüne, feierte die Mannschaft um Kapitän Bjarni Gudmundsson, trug Spieler wie Diethard von Boenigk, Gisbert Klinger, Thomas Springel, Frank Mazur, Torwart Hans-Joachim Kolodziej oder Trainer Siegbert Busch auf den Schultern, jeder wurde geherzt und geküsst.

„Das war schon mein schönstes sportliche Erlebnis“, erinnert sich Dieter Hanke.

„Wir holten oft fertige Spieler zu uns"

Was dann folgte, war „vor allem anstrengend“. Nach den Feiern und einer Ehrung durch den damaligen Herner Oberbürgermeister Willi Pohlmann begannen die Kader- und Finanzplanungen.

Hanke: „Wir hatten immer den Vorteil, dass wir dank der Unterstützung durch die Bauunternehmung Heitkamp oft fertige Spieler zu uns locken konnten. Die erhielten gleichzeitig einen Arbeitsplatz.“ In der 1. Liga wurde dies aber immer schwieriger, also ging der DSC das „Abenteuer Bundesliga“ nur mit einem leicht veränderten Kader an.

War der Schuh „Bundesliga“ zu groß für den DSC, für die Stadt? „Nein“, ist Hanke auch heute noch überzeugt, „wir haben uns immer als Verein gesehen, der auch Fans aus den Nachbarstädten anlockt. Und daher sind wir ja auch für die Heimspiele in die Gysenberghalle umgezogen. Diesen viel kritisierten Wechsel halte ich immer noch für richtig.“

Abschied nach 20 Jahren

Trotz Handball in der Eishalle – der DSC setzte im Handball-Oberhaus nur wenige sportliche Glanzlichter. Was folgte, war mehr ein Trauer- als ein Handballspiel.

Im Vorstand der Handball-Abteilung gab es Querelen, ebenso im Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft, die Fans blieben weg, und Mitte April 1990 kündigte auch die Bauunternehmung Heitkamp ihre Unterstützung auf.

Der DSC Wanne-Eickel war nicht mehr konkurrenzfähig. Die verfahrene Situation endete im sportlichen Abstieg und im freiwilligen Rückzug in die Regionalliga. Ohne Dieter Hanke, der nach „sieben Aufstiegen und einem Abstieg“ seine Konsequenzen zog und im Mai `90 sein Amt zur Verfügung stellte.

Geburtstagsfeier soll nachgeholt werden

Jetzt, fast exakt 30 Jahre später, hat er das abgehakt. Sportlich ist der mit seiner Partnerin in Holsterhausen lebende Wanne-Eickeler, der nicht nur Handball spielte, sondern auch für den SC Hellas schwamm und für den TC Parkhaus auf dem Tennisplatz stand, aber immer noch.

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Mit zwei Stöcken beim Nordic Walking oder auf dem Rad. Und auch den Kontakt zu Kämpen der Handballszene hält er weiterhin.

„Viele, ob Roland Winde, Werner Pachal, Hartmut Wenzel oder Conny Vietmeier, hatten schon zu meinem 80. Geburtstag zugesagt.“ Und dann kam die Coronakrise. Doch, siehe oben, „wir feiern nach!“