Der neue Leserbeirat der WAZ-Redaktion für Herne und Wanne-Eickel hat seine Arbeit aufgenommen.

Der neue Leserbeirat hat seine Arbeit aufgenommen. Zehn Männer und Frauen wollen dabei helfen, dass die WAZ noch besser wird. In den kommenden beiden Jahren diskutieren sie bei regelmäßigen Treffen mit den Redakteuren über die WAZ, aber auch über wichtige Themen in der Stadt. Und das sind die Leserbeiräte:

Claudia Schneider

„Die WAZ gehört zu meinem Leben, seit ich denken kann“, sagt Claudia Schneider. Die ledige 45-Jährige, seit 1982 Büromitarbeiterin der Post beziehungsweise eines Nachfolgeunternehmens der Post, sucht als Leserbeirätin eine neue Herausforderung. „Ihre“ WAZ möchte die Holthausenerin zwar nicht missen, doch einige Entwicklungen sieht sie recht kritisch: „Ich finde mich und meine Altersgruppe in der Zeitung häufig nicht wieder“, beklagt sie.

Peter Windhäuser

Kommunalpolitik? Findet Peter Windhäuser gut. Bei Sitzungen der Bezirksvertretungen Sodingen und Herne-Mitte ist der 57-jährige gelernte Industrie-Mechaniker und ehemalige Opel-Mitarbeiter Stammgast. Und beim Kampf gegen die ursprünglich geplante Erschließung eines Neubaugebietes in Herne-Süd ist er gemeinsam mit anderen Anwohnern auch schon selbst aktiv geworden. Da ist es nur logisch, dass die politische Berichterstattung im Lokalteil das besondere Interesse des Hausmannes findet. Seine Lieblingsrubrik: das „Politgeflüster“ am Samstag. Doch nicht nur als politischer Beobachter, sondern auch als Ehrenamtler trat und tritt Windhäuser in Erscheinung: zum Beispiel als Organisator von Sponsorenläufen für die Brustkrebshilfe oder als Landschaftswächter für die Stadt.

Gerda Thierhoff

Die WAZ ist für Gerda Thierhoff (76) schon immer unverzichtbarer Bestandteil des Frühstücks. Die Auflagenrückgänge bei Tageszeitungen machen ihr große Sorgen. „Die Zeitung ist wichtig und darf nicht aussterben. Sie hat eine wichtige Funktion – auch für Kinder“, betont sie. Als Leserbeirätin wolle sie der WAZ neue Anregungen geben. Als fünffache Mutter – Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff ist ihre älteste Tochter – und fünffache Großmutter verfügt die 76-Jährige über viel Lebenserfahrung. Ein besonderes Faible hat sie für die Kunst. So wirkte sie u.a. bei der Erstellung eines Museumsführers für Senioren mit. Übrigens: Dank Gerda Thierhoff findet die Herner WAZ auch in den USA Beachtung. Sie schicke ihrem als Architekt in San Diego lebenden Sohn regelmäßig Berichte aus der Heimat, erzählt sie.

Werner Tobias

„Mich interessiert vor allem der Lokalteil“, sagt Werner Tobias. Als Leserbeirat will der 67-Jährige dazu beitragen, dass die Tageszeitung wieder mehr Beachtung und einen größeren Leserkreis findet. Aus seiner Sicht müsse die Berichterstattung aber mehr „in die Tiefe“ gehen. Die WAZ Herne biete ihm häufig nicht genug Information, beklagt er. Der Rentner ist mit einer Lehrerin verheiratet, hat einen Sohn, zwei Enkelkinder – und eine große Zahl von Hobbys wie z.B. die Organisation von „Ausfahrten für die Porsche-Therapiegruppe 924-944-968“. Tobias ist gelernter grafischer Zeichner, bildete sich aber im Abendstudium zum Werbeassistenten weiter und war bis zum Eintritt in den Ruhestand als PR- und Medienberater für Unternehmen tätig.

Susanne Skusa

Die 51-jährige Susanne Skusa hat selbst einige gesundheitliche Schicksalsschläge hinter sich und engagiert sich in einer Selbsthilfegruppe, in der Menschen mit Depressionen oder Burn-out-Syndrom durch Malen ihre Situation verbessern. „34 Jahre lang bin ich bei einem Arbeitgeber im Gesundheitswesen tätig gewesen“, erzählt Susanne Skusa und sei dann entlassen worden. So habe sie selbst die Nöte kennen gelernt, auf Sozialleistungen und Hartz IV angewiesen zu sein. „In dem Bereich kenne ich mich mittlerweile sehr gut aus und ich würde mich freuen, wenn die WAZ häufiger solchen Problemen nachgeht.“

Monika Träger

„Schreiben sie 50 plus“, sagt Monika Träger auf ihr Alter angesprochen. Immerhin gibt sie einen Anhaltspunkt: „Zu der Zeit, als ich meine Lehre machte, schloss ich noch als Industriekaufmann ab. Kauffrauen gab es damals offiziell noch nicht.“ Früher hat die gebürtige Berlinerin, die schon lange in Herne lebt, für die Beatles und die Lords geschwärmt, heute singt sie selbst in einem Chor, der sich Sister Act nennt. „Ich liebe Menschen und versuche, etwas zu bewegen“, sagt die Frau, die an der WAZ vor allem den Lokalteil schätzt. „Zusammen mit der WAZ habe ich mich auch erfolgreich für Lärmschutzwände an der A42 in Baukau eingesetzt.“ Die Zeitung, der Herner Lokalteil, solle sich weiter an die Seite von Menschen stellen, die Gutes im Schilde führen, so Monika Trägers Credo.

Bettina Pöhnert

Die gelernte Diplomverwaltungswirtin Bettina Pöhnert (55) bezeichnet sich selbst als „zugezogene Wanne-Eickelerin“. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Vorlesepatin in einem Bochumer Kindergarten. „Der Lokalteil ist zweifellos das Wichtigste an der WAZ. Über die anderen Nachrichten kann ich mich auch im Heute-Journal oder in der Tagesschau informieren“, sagt die zweifache Mutter. Von der Mitarbeit im Leserbeirat erhofft sie sich, den Journalisten die eine oder andere Anregung geben zu können.

Max Wiemers

Mit Abstand der Jüngste im neuen Leserbeirat ist mit seinen gerade einmal 16 Lenzen der Gymnasiast Max Wiemers. Zurzeit besucht er die Jahrgangsstufe 10 des Haranni-Gymnasiums. „Zwischendurch habe ich auch schon ein Semester Volkswirtschaftslehre studiert“, berichtet der bekennende Schalke-Fan über die Kooperation seiner Schule mit der Ruhr-Uni. Wenn ihn sein zwölfjähriger Bruder nicht gerade ärgere, liest Max Wiemers zum Frühstück die Tageszeitung. „So lange ich lesen kann, lese ich die WAZ“, verteilt der junge Mann Balsam auf Journalisten-Seelen. Im Posaunenchor musiziert er, Billard spielt er und frönt auch sonst zahlreichen Freizeitsport-Aktivitäten. Am liebsten liest er die WAZ auf Papier, Online-Zeitung ist nicht sein Ding. Deshalb sagt er: „Ich wünsche der WAZ viele Abos.“

Dieter Hanke

„Ich bin ein alter Wanne-Eickeler“, stellt Dieter Hanke (72) klar. Zwar sei er im Kloster von Trebnitz in Schlesien geboren, aber schon als Kind, „rechtzeitig zur Einschulung“ ins Herz des Ruhrgebietes gekommen. 1959 fing Hanke bei der Polizei an, 1966 wurde er Kriminalbeamter und im Jahr 2000 pensioniert. Sportlich war er immer – und ist es noch. „Zehnmal goldenes Sportabzeichen, Tennis, Schwimmen und Handball“, listet er seine Favoriten auf. Der Handball hat es ihm besonders angetan. In den goldenen 80er Jahren der DSC-Handballer führte Hanke sie als Abteilungsleiter durch zehn Jahre 2. Bundesliga und gar in die 1. Bundesliga. „Die WAZ kenne und schätze ich, seit ich denken und lesen kann. Der gesamte Bereich lokaler Berichterstattung interessiert mich.“ Als Leserbeirat möchte er Informationen einbringen.