Herne. Björn Linda spielt nach seiner Rückkehr seine erste komplette Saison beim Herner EV. Der Goalie über die Hauptrunde, die Playoffs und Statistik.
Die Hauptrunde liegt hinter dem Herner EV, 44 Spiele sind vorbei – 40 davon hat Björn Linda als Nummer eins des Eishockey-Oberligisten bestritten, ist bei 31 Siegen einmal ganz ohne Gegentreffer geblieben. Der 31-Jährige spielt nach seiner Rückkehr seine erste komplette Saison beim HEV, war im Laufe der vorigen Spielzeit im Dezember 2018 vom Zweitligisten Deggendorf zum Herner EV gewechselt.
Linda, der 2009 schon einmal von der Düsseldorfer EG II zum zum Herner EV gewechselt war, musste in seinen Spielen dieser Hauptrunde laut Gamepitch-Statistik 110-mal hinter sich greifen (im Schnitt 2,95 Gegentore pro Spiel).
Eine ordentliche Fangquote: 1177 von 1287 Schüssen abgewehrt
Der Herner hat aber von den Torhütern der Oberliga Nord mit seinem Team die meisten Siege gefeiert.
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Und Linda kommt auf eine ordentliche Fangquote von 91,5 – diese wird ermittelt, indem man die Zahl der gehaltenen Schüsse durch die Gesamtzahl der Schüsse aufs Tor dividiert. Im Falle von Björn Linda: Hernes Torhüter hat 1177 von 1287 erhaltenen Torschüssen abgewehrt.
Hernes Goalie nimmt zu diesen Zahlen Stellung – macht aber auch auf eine weitere, wichtige Statistik aufmerksam in seinen Antworten auf die Fragen unserer Redaktion.
Der Herner EV hat als Tabellenzweiter die Hauptrunde der Oberliga Nord erreicht. War aus Ihrer Sicht damit, nach der erfolgreichen Vorsaison mit der überraschenden Halbfinal-Teilnahme des Herner EV in den Playoffs, zu rechnen?
Björn Linda: Wir wussten um unsere Qualität und haben uns vor der Saison zum Ziel gesetzt, die Hauptrunde unter den Top vier zu beenden. Insgeheim wollten wir natürlich alle etwas mehr. Dass es nun etwas höher ging, ist natürlich umso schöner.
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Wie fällt ihr Fazit der Hauptrunde für die Mannschaft aus – und für Sie persönlich als Goalie des Herner EV? Gibt es Parallelen zur oder Unterschiede gegenüber der Vorsaison?
Wir sind überragend in die Saison gestartet. Ab Weihnachten steckten wir jedoch in einem Formtief, das fast bis Ende Januar anhielt, auch meine persönlichen Leistungen betreffend. Aus diesem Tief haben wir uns aber in den letzten Wochen herausgearbeitet. Vergangene Saison war es völlig anders gelaufen. Ich bin erst im Dezember zu einem Team gestoßen, das sich erst finden musste und erst auf den letzten Metern die Playoffs erreicht hat. Dort haben wir uns dann in einen Rausch gespielt.
In der Rangliste der Torhüter in der Eishockey-Oberliga Nord werden Sie nach dieser Hauptrunde auf Rang acht geführt. Wie aussagekräftig ist für Sie die Statistik – und was ist darüber hinaus für Sie als Torhüter entscheidend?
Mit meinem Gegentordurchschnitt bin ich tatsächlich nicht zufrieden. Diesen habe ich mir in der angesprochenen Schwächephase versaut. Aussagekräftiger finde ich aber die Fangquote, die über 40 Spiele hinweg gesehen ordentlich ist. Am wichtigsten ist mir jedoch eine Statistik, bei der ich auf Platz eins stehe, und die im Mannschaftssport wohl über allem steht: und zwar die Statistik der gewonnenen Spiele.
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In der vorigen Saison hat der Herner EV in den Playoffs das Halbfinale erreicht. Was ist diesmal drin? Und worauf wird es ankommen, wenn man möglichst weit in den Playoffs kommen will?
Es ist tatsächlich alles drin. Die beiden Ligen in Nord und Süd sind so ausgeglichen, da kann vom Erstrundenaus bis zum Finale alles passieren. Und da wir bis jetzt nicht einmal wissen, gegen wen es in der ersten Runde geht, lässt sich noch gar keine Prognose treffen. Entscheidend wird eine gute Vorbereitung auf den Gegner sein und eine stabile Defensive. Ein bisschen Glück gehört aber auch immer dazu.
Die Playoffs der Saison 2019/2020 stehen vor der Tür. Haben Sie weitere, generelle Ziele mit dem Herner EV?
Der Verein entwickelt sich langsam, aber solide weiter. Ich fühle mich hier einfach wohl und diese Entwicklung möchte ich gerne mitgehen, denn hier wird für Profisport-Verhältnisse langfristig und konstant gearbeitet. Der Fokus liegt jetzt jedoch ausschließlich auf den Playoffs!
>> Herner EV ist als Zweiter das beste deutsche Team in der Oberliga Nord
In der Abschlusstabelle der Oberliga Nord lag der Herner EV auf dem zweiten Rang – als beste deutsche Mannschaft, nur Tilburg holte mehr Punkte. Einsame Spitze waren dagegen die „Special Teams“ des Herner EV, also das Spiel in Über- und Unterzahl. In beiden Wertungen führt der Herner EV die Liga an.
192-mal stand der HEV in der Hauptrunde in Überzahl auf dem Eis, nutzte das zu 52 Toren – macht unterm Strich 27,1 Prozent genutzte Überzahlspiele. Zweitbestes Team waren die Hannover Scorpions (26,8). Noch deutlicher überragt der HEV die Liga im „Penalty killing“. 88,4 Prozent der Unterzahlsituationen überstanden die Herner unbeschadet, erzielten dabei zudem sechs Tore (16 Gegentore in 138 Versuchen). Es folgten: Die Crocodiles Hamburg und die Tilburg Trappers mit 81,9 Prozent. (Quelle: Gamepitch).