Herne. Zweimal führt der SC Westfalia Herne gegen den SC Preußen Münster II. Am Ende aber muss sich das Team auf eigenem Platz mit 3:4 geschlagen geben.
Da sanken sie auf den Hosenboden, ließen die Köpfe hängen, guckten auf den Kunstrasen des Stadions am Schloss. Da hatten die Spieler des SC Westfalia Herne dreimal getroffen gegen den SC Preußen Münster II und gingen dennoch als Verlierer vom Platz.
Die Gäste nahmen mit 4:3 (2:1) die drei Punkte mit aus dem Ruhrgebiet.
Zwei schnelle Tore in jeder Halbzeit, zweimal geführt
Zwei schnelle Treffer zu Beginn beider Halbzeiten, zweimal geführt – es reichte trotzdem nicht an diesem Tag für die Westfalia, weil es die Münsteraner zu leicht hatten, zu ihren Toren zu kommen.
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Westfalia-Trainer Christian Knappmann hatte es schon vor dem Spiel gesagt: die Preußen-Reserve dürfe nicht Gelegenheit bekommen, ihren Fußball zu spielen.
Warum, zeigten die Gäste viermal.
Karten liegen vor der Partie offen auf dem Tisch
Dabei hatten die Karten zu dieser Partie offen auf dem Tisch gelegen: die Herner selbst wollten auf die zweiten Bälle gehen und die Gäste nicht ins Spiel kommen lassen.
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Schon nach drei Minuten machten die Gastgeber ihren ersten Stich. Nikolai Pakowski bekam den Ball auf der rechten Seite, legte flach hinein zu Darius Stawski, der zum 1:0 verwandelte (3.).
Gäste haben im Angriff zu viel Platz
Aber die Gäste hatten kurz darauf zweimal zu viel Platz. Aus der Distanz kam erst Ousman Touray frei zum Schuss, zum 1:1 (21.). Drei Minuten später traf der frühere Herner Erhan Duyar zur Gäste-Führung (1:2/24.).
Darius Stawski verpasste knapp mit einem Schuss das Gäste-Tor (39.), Nick Jünemann kam per Kof noch mal dem Ausgleich nahe (42.) – erst nach der Pause, dann aber schnell, meldeten sich die Herner im Spiel zurück.
Bas und Jesic drehen das Spiel zum Herner 3:2
Herne griff wieder über die rechte Seite an, diesmal war Darius Stawski der Flankengeber, und Suat Bas schraubte sich hoch und nickte zum 2:2 ein in der 51. Spielminute. Hernes Plan schien kurz darauf vollends aufzugehen. Nach einer Ecke von Nico Pulver kam der Ball zu Alexander Jesic, der flach zum 3:2 einschoss.
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Die erneute Führung für die Westfalia nach 66 Minuten. Aber es war gerade noch Zeit, „Spiel gedreht“ zu denken, da schnappte sich Ousman Touray den Ball, kam über Links und kurvte durch die Hälfte der Herner und deren gesamte Abwehr dem 3:3 entgegen (67.).
Zweimal Ousman Touray bringt Münster in Führung
Sechs Minuten später war wieder Touray zur Stelle und schloss zur Münsteraner 4:3-Führung ab – das „Spiel gedreht“ hatte in diesem Fall bis zum Abpfiff bestand.
Denn die Herner spielten auf den Ausgleich, mit vielen Möglichkeiten, trafen aber nicht mehr. Zweimal scheiterte Darius Stwaski aussichtsreich, und in einer weiteren Szene blieb ein Elfmeterpfiff, auf den die Gastgeber hofften, bei deiner Gäste-Aktion gegen Suat Bas im Strafraum aus.
Burinyuy Nyuydine gibt sein Debüt
In der Schlussphase suchte auch ein Spieler mit seinen neuen Herner Teamkollegen die Offensive, der sein Debüt bei der Westfalia gab. Burinyuy Nyuydine spielte zuletzt für die U19 des DSC Arminia Bielefeld, ist in der vergangenen Woche neu zur Westfalia gekommen.
Drei Tore gemacht und doch verloren: Trainer Christian Knappmann, das sagte er hinterher, habe in zu vielen Zweikämpfen die Spannung gefehlt.
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Und vor allem Ousman Touray hatte es aus Knappmanns Sicht zu einfach bei dessen drei Treffern: „Gegen ihn haben wir heute kollektiv und individuell nicht gut verteidigt.“
Die Westfalia habe einem guten Gegner ein Spiel auf Augenhöhe geboten, so Knappmann. Aber Details, so der Trainer, gebe es zu Wochenanfang noch genug aufzuarbeiten. „Zweikampf“ dürfte eines der zentralen Themen dabei sein.
Gedenkminute und Trauerflor für verstorbenen Klaus Wissing
Zu dieser Begegnung war die Westfalia mit Trauerflor angetreten und ehrte auch mit einer Gedenkminute vor dem Spiel Klaus Wissing. Wissing, langjähriges Mitglied und lange auch Stadionsprecher der Westfalia, verstarb am 22. Februar im Alter von 68 Jahren.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 (3.) Stawski, 1:1 (21.) Touray, 1:2 (24.) Duyar), 2:2 (51.) Bas, 3:2 (66.) Jesic, 3:3 (67.) Touray, 3:4 (73.) Touray.
Herne: Jacob; Baydemir (46. Seo), Jünemann (73. Nyuydine), Pulver - Temme (84. Berbatovic), Orgzall (77. Tamouh) - Yamashita, Jesic, Pakowski - Stawski, Bas.
Münster II: Prinz; Klann, Burchardt, Klauke, Frenkert, Duyar (85. Lackmann), Woitaschek, Touray (90.+3 Ibraim), Remberg (88. Özmen), Hölscher (66. Wald), Rüschenschmidt-Sickmann.
Schiedsrichter: Petereit (Iserlohn).
Zuschauer: 305.