Herne/Wanne-Eickel. Strengere Regelauslegung beim Reklamieren? Aus Herner/Wanne-Eickeler Vereinen gibt es grundsätzlich positive Reaktionen auf die Änderungen.

In den heimischen Fußball-Mannschaften sind die lockereren Händchen der Schiedsrichter, was das Kartenziehen bei Reklamieren betrifft, bislang noch kaum ein Thema.

Man will eher die weitere Entwicklung abwarten, wie die Unparteiischen die neuen Anweisungen letztlich praktizieren.

Grundsätzlich positive Haltung gegenüber der Änderung

Grundsätzlich jedoch steht man der Änderung positiv gegenüber – sofern sie mit Fingerspitzengefühl angewandt wird.

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Die allermeisten Trainer wissen nach den ersten Pflichtspielen des Jahres bislang aus der Praxis noch nichts dazu zu berichten.

Andreas Meise (SV Holsterhausen) bleibt gelassen

Andreas Meise vom SV Holsterhausen etwa lässt es relativ gelassen auf sich zukommen.

Seine Mannschaft geht ohnehin vergleichsweise besonnen zur Sache. Die Fairnesstabelle der laufenden Spielzeit weist für den SVH weniger als zwei Verwarnungen pro Spiel aus sowie keinen einzigen Platzverweis.

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Einen treffenden Tipp vom Profi beherzigt er dabei längst mit seinem Team. „Thorsten Kinhöfer hat mir mal sinngemäß gesagt: Ihr spielt in der drittschlechtesten Liga Fußball. Und da kriegst du dann eben auch die drittschlechtesten Schiedsrichter“, erzählt Meise. Entsprechend seien Erwartungen in alle Richtungen anzupassen.

Marco Jedlicka (SF Wanne-Eickel) hat es schon einmal „erwischt“

Einmal „erwischt“ hat es unterdessen seinen Trainerkollegen von Bezirksligist Sportfreunde Wanne-Eickel. Marco Jedlicka kassierte den Gelben Karton, nachdem er im Heimspiel gegen Phönix Bochum den Schiedsrichter auf einen beabsichtigten Spielerwechsel („Wir wollen wechseln“) hat aufmerksam machen wollen.

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Mehrmals und mit zunehmend deutlichem Ton. Letztlich offenbar zu rau. „Ich habe ihm gesagt: Aber Sie hören mich doch sonst nicht“, erläutert Jedlicka den Vorfall.

Der Unparteiische ließ jedoch nicht mit sich reden und zeigte Gelb. „Über unser Empfinden denkt dabei keiner nach“, nahm Jedlicka diese für ihn überzogene Entscheidung zerknirscht zur Kenntnis.

Marc Schmidt (SG Herne 70): Respekt gegenüber den Unparteiischen zeigen

Es gilt tatsächlich für alle Beteiligten, die Balance zu finden. Emotionen zuzulassen und dabei niemals den Respekt zu verlieren.

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Marc Schmidt, spielender Co-Trainer von Bezirksligist SG Herne 70, begrüßt die Verschärfung durchaus. „Wir müssen wirklich froh sein, wenn wir noch Schiedsrichter für den Amateurbereich finden“, betont er. „Dementsprechend sollten wir den Unparteiischen auch mit Respekt gegenüber treten.“

Und Fehler seien, gerade ohne Linienrichter, ja wohl nicht zu vermeiden. Erfahrungen in einem Spiel mit der Neuauslegung haben die Siebziger bislang auch noch keine gemacht.

Marc Schmidt erwartet diese noch, nicht ganz ohne Sorgesfalte: „Ich hoffe sehr, dass alle Spieler damit umgehen können und dass das konsequentere Durchgreifen nicht in Aggressionen umschlägt. Leider liest man ja immer mal wieder von solchen Vorfällen im Amateurbereich.“