Herne. Gegen Schermbeck hatte Westfalia Herne nur noch einen Mini-Kader zur Verfügung. Die Spieler, die noch da sind, hatten aber einen Punkt verdient.
Wenige Sekunden, die ein Spiel entscheiden: Es lief die 81. Minute ziwschen Westfalia Herne und dem SV Schermbeck, als die Partie innerhalb weniger Sekunden gegen Herne lief.
Die Herner hatten sich gerade aus einer Schermbecker Drangphase befreit, hatten selbst einen Freistoß. Nico Pulvers Flanke wurde abgewehrt, ein paar Herner reklamierten Handspiel, Erhan Duyar bekam den zweiten Ball, verlor den Ball aber an den Gegner.
Zwei Pässe und nur wenige Sekunden später stand Dominik Milaszewski ganz frei vor Herne-Keeper Seifried und schob den Ball zum 1:2ein – dabei blieb es. Herne wurde eiskalt ausgekontert.
Nur zwölf Feldspieler standen Sonntag im Kader
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Es ist wenig, was Westfalia zurzeit bieten kann, nur zwölf Feldspieler standen im Kader, nachdem zahlreiche Stammkräfte den Verein aufgrund fehlender Gehaltszahlungen verlassen hatten. Gegen seinen wohl zukünftigen Verein stand auch Angreifer Smykacz nicht im Kader. „Ich konnte auf nichts reagieren“, ärgerte sich Christian Knappmann nachher über mangelnde Optionen, sonst wäre vielleicht mehr drin gewesen.
„Ich habe eine richtig gute Leistung gesehen“, so der Trainer, „aber es war natürlich klar, dass es gegen Schermbecks Wucht nicht einfach wird.“ Die Spieler, die auf dem Feld standen, hätten einen Punkt verdient gehabt.
Viele Zweikämpfe und viel Schreierei in der ersten Hälfte
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Das Spiel begann mit einer guten Chance für die Gäste: Langer Ball, Kopfballablage, Aldin Hodzic verzog aber frei aus achtzehn Metern. Auf der anderen Seite kam Temme vom Sechzehner zum Abschluss, das war die dritte Minute, danach verflachte das Spiel.
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Viele Zweikämpfe, viele lange Bälle, viel Schreierei prägten die erste Hälfte. Oft blieb ein Spieler liegen, meist auf dem Kunstrasen, manchmal auch auf dem Pflaster an der Außenlinie – beide Teams waren nicht zimperlich. Vor den Toren gab es immerhin drei gute Szenen, zwei davon für Herne.
Stawski und Haar vergeben die besten Chancen
Erst kam nach einer Kopfballablage Maurice Haar am zweiten Pfosten ganz frei zum Schuss – schwierig zu nehmen, aber aus drei Metern war mehr drin, als den Ball so weit übers Tor zu schießen (28.). Zehn Minuten später schaffte Westfalia einen ihrer wenigen guten Konter.
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Hatano auf Schick auf Pulver, dessen harten Schuss von halblinks ließ SVS-Keeper Drobe nach vorne abklatschen, wo Darius Stawski stand – dessen Nachschuss wurde aber auf der Torlinie geblockt.
„Da hätten wir zwei Tore machen müssen“, ärgerte sich Knappmann hinterher. Umso bitterer, da Schermbeck zwischenzeitlich die Führung erzielt hatte: Niewerth verwandelte einen Freistoß aus zentraler Position mit einem Schuss über die Mauer – Seifried sah nicht gut aus.
Ogrzall trifft in feiner Mittelstürmer-Manier
Nach der Pause stellte Knappmann um, in Ermangelung an Alternativen spielte Andreas Ogrzall mit Stawski in vorderster Linie – und der erzielte auch den verdienten Ausgleich, mit einer Bewegung, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
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Ogrzall bekam den Ball rechts im Strafraum, überlupfte einen Gegenspieler, den er mit einem Richtungswechsel aussteigen ließ und schoss dann hart und platziert mit links ins kurze Eck. Herne machte Alarm, die ganz klaren Chancen fehlten aber, am nächsten dran am 2:1 war Kerem Sengün, dessen scharfe Hereingabe von Steinrötter fast ins eigene Tor gelenkt wurde.
Herne versucht alles, aber es reicht nicht
Schermbeck wurde aber immer stärker, Seifried parierte zweimal gut. Auf der anderen kam Westfalia fast nur noch bei Standards vors Tor – und nach so einem konterte Schermbeck zum 1:2. Herne versuchte natürlich alles, blieb aber bei einer ganzen Reihe von Temme-Einwürfen ungefährlich. Und den magischen Moment aus dem Hinspiel konnten sie auch nicht wiederholen.
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Ricardo Seifried, der am ersten Spieltag zum 3:3 ausgeglichen hatte, ging zwar beim letzten Freistoß nach vorne – kam aber nicht an den Ball, danach war das Spiel aus.
Westfalia Herne will jetzt schnell Neuverpflichtungen bekanntgeben und hofft, dass das Insolvenzverfahren zum Jahreswechsel eröffnet wird – und dann müssen in der Rückrunde dringend wieder Siege her.
westfalia herne insolvent- das kommt auf den vorstand zu
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