Freiburg. Wie beim Pokalaus erzielen die Basketballerinnen des HTC in Freiburg 76 Punkte. Diesmal aber lassen sie nur 56 zu – auch dank einer Umstellung.

Hernes Basketballerinnen haben schnell gelernt. Nur eine Woche nach dem Pokal-K.O. in Freiburg trumpfte der Herner TC in derselben Halle viel entschlossener auf und brachte von den Eisvögeln USC Freiburg einen letztlich ungefährdeten 76:56 (31:32)-Erfolg mit.

„Wir haben den Anschluss nach oben gehalten und den Abstand nach unten vergrößert“, kommentierte Marek Piotrowski erleichtert. 85 Punkte hatte der HTC im Pokalspiel zugelassen, viel zu viel um ein Spiel zu gewinnen, hatte Hernes Headcoach vor Wochenfrist kritisiert. Sein Team hatte gut zugehört.

Dreißig Punkte in der Defense machen den Unterschied

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Das schon obligatorisch schwache zweite Viertel ausgenommen, verteidigte der HTC diesmal wesentlich aggressiver und engagierter, provozierte zahllose Freiburger Ballverluste oder zwang die Eisvögel, schwierige Würfe zu nehmen.

Als dann vorne auch die Dreier fielen, setzten sich die Gäste ab Mitte des dritten Viertels kontinuierlich ab und ließen Freiburg nie mehr am Sieg schnuppern. „Wir haben wie im Pokal 76 Punkte erzielt, aber fast dreißig weniger kassiert. Das war entscheidend“, sah sich Piotrowski bestätigt.

Der HTC startet schon mit starker Verteidigung

Obwohl sie zum vierten Auswärtsspiel in elf Tagen arg geschlaucht im Breisgau ankamen, waren die Hernerinnen von Beginn an hellwach und blieben fast fünf Minuten lang ohne Gegenpunkt.

Da sie aber selbst nicht nur von der Linie einiges liegen ließen, konnten sie sich nur auf 6:0 absetzen. Und kaum hatte Sam Fuehring den ersten Ball im Herner Korb untergebracht, war der schöne Vorsprung auch dahin. Freiburg glich zum 6:6 aus, ehe Kennedy Leonard, Laura Westerik und Katharina Fikiel per Dreipunktspiel binnen einer Minute einen 7:0-Run zum 13:6 (7.) folgen ließen.

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Piotrowskis Umstellung in der Halbzeit wirkt

Mit fünf Punkten Vorsprung (16:11) ging es ins zweite Viertel, wo der HTC zuletzt so häufig einbrach. Auch diesmal riss der Faden, häuften sich falsche Entscheidungen und unglückliche Abschlüsse, so dass Freiburg zehn Punkte in Folge markieren durfte (21:16/14.).

Symptomatisch war ein krasser Fehlpass, mit dem Adelina Abaiburova einen Drei-gegen-eins-Fastbreak verbaselte. Piotrowski holte die Russin sofort auf die Bank, schickte Laura Zolper und kurz darauf auch Sarah Polleros aufs Parkett.

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Polleros beendet mit einem Dreier die Durstrecke

Die 17-jährige Polleros war es dann auch, die mit einem feinen Dreier zum 21:19 die Durststrecke beendete. Von da blieb es bis zur Halbzeit bei wechselnder Führung eng.

„Wir haben dann etwas umgestellt, mehr von außen geschossen und Freiburg gezwungen, weiter draußen zu verteidigen“, verriet Piotrowski seine Vorgaben für die zweite Hälfte. Und dieser Plan ging auf.

Erst traf Fikiel für drei, dann Jordan Frericks, schließlich auch die überragende Leonard -- so zog Herne von 31:34 (21.) zunächst gleich und ab 39:39 (23.) stetig davon, bis Fikiel das dritte Viertel mit einem Buzzer-Beater zum 52:45 beendete.

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Für eine Freiburger Aufholjagd ist Herne einfach zu gut

Jetzt war der HTC im Flow, kam auch nach der Viertelpause sofort wieder in Fahrt und legte weitere zehn Punkte zum 62:45 (33.) nach. Damit waren die Eisvögel geschlagen, zumal Freiburgs Hart und Breen keinen guten Tag erwischt hatten und Fuehring vom HTC stark verteidigt wurde.

Auch die 43-jährige Mirna Paunovic konnte das Spiel nicht mehr aus dem Feuer reißen. Dafür war der Meister in dieser zweiten Halbzeit einfach zu gut.

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So haben sie gespielt:

Eisvögel USC Freiburg - Herner TC 56:76

Viertel: 11:16, 21:15, 13:21, 11:24.

USC: Fuehring (12, 9 Rebounds), Breen (10/2 Dreier), Hart (8), Paunovic (7), Rodefeld (6), Ouedraogo (6), Genco (5/1), Kranzhöfer (2), Mayer, Kapitza, Nufer, Wieczorek.

HTC: Leonard (18/2), Westerik (13), Fikiel (13/1, 8 Rebounds), Frericks (10/1, 9 Reb.), Claesson (7/1), Polleros (6/2), Brajkovic (4), Rupnik (3/1), Abaiburova (2), Zolper, Sannes.

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Statistik (USC - HTC)

Zweier: 37 % (20/53) - 39 % (17/43). Dreier: 23 % (3/13) - 40 % (8/20).
Freiwürfe: 87 % (7/8) - 72 % (18/25). Rebds: 38 (28 def., 10 off.) - 36 (27, 9). Turnovers: 22 - 15; Assists: 9 - 15; Steals: 9 - 10; Fouls: 25 - 17.