Szekszard/Herne. Mit dem 61:85 in Szekszard hat der HTC die letzten Chancen auf die Playoffs verspielt. Mit den ersten Wechseln kommt ein Bruch ins Herner Spiel.

Sie sind nach Ungarn gefahren, um etwas von dort mitzunehmen. Doch hatten die Basketballerinnen des Herner TC auf dem Rückflug am Donnerstag noch etwas anderes im Gepäck als eine klare 61:85-Schlappe beim KSC Szekszard? Marek Piotrowski hofft es zumindest.

Wirklich sehen aber wird das auch Hernes Cheftrainer erst in den kommenden Wochen und Monaten, wenn sich der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger wieder mit Teams seiner Kragenweite messen kann. Anders ausgedrückt: Wenn er wieder auf nationaler Ebene spielt.

International weht ein ganz anderer Wind

Denn international weht doch ein ganz anderer Wind. Das wussten Piotrowski und Co. schon vor der Meldung zum Fiba-EuroCup, das bestätigte sich in bislang allen Vergleichen mit nicht-deutschen Mannschaften.

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„Das ist ein komplett anderes Level, in jeder Hinsicht“, lautete Piotrowskis Resümee nach dem Ungarn-Trip. „Ob Halle, Organisation oder Zuschauer -- andere sind uns da um viele Jahre voraus. Und auf dem Feld steht auch eine ganz andere Qualität. Uns wurden alle unsere Schwächen deutlich aufgezeigt.“

Größere Akzeptanz in anderen Ländern für den Frauensport

Das hängt seiner Ansicht nach mit der größeren gesellschaftlichen Akzeptanz des Frauensports in anderen Ländern zusammen.

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„In Ungarn zum Beispiel unterstützen Staat, Kommunen und Wirtschaft Frauenbasketball ganz anders als bei uns“, weiß der 60-Jährige. So komme ein Etat zusammen, der es den Vereinen erlaube, zehn, zwölf Topspielerinnen zu verpflichten.

Szekszard „auf jeder Position doppelt gut besetzt“

Und das habe letztlich auch den Unterschied ausgemacht. „Wir haben anfangs sehr gut mitgehalten und sogar mit sechs Punkten geführt“, hatte Piotrowski bis zum 14:8 (8.) aus Herner Sicht richtig Spaß am Auftritt von Jordan Frericks und Co..

Erst als er seinen Topspielerinnen Pausen geben musste, sei ein Bruch ins Spiel gekommen und Szekszard habe sich abgesetzt. „Der Gegner war auf jeder Position doppelt gut besetzt. Egal wer von der Bank kam, es gab kaum einen Qualitätsverlust. Bei uns sah das anders aus.“

Bis zum Ende gefighted

So habe Szekszard das Tempo 40 Minuten lang hoch halten und sich kontinuierlich absetzen können. Schon zur Halbzeit (41:23) sei die Partie entschieden gewesen. „Immerhin haben wir uns nicht abschlachten lassen, sondern bis zum Ende gefightet. Das muss man der Mannschaft hoch anrechnen“, sah Piotrowski in dem durchaus schmerzhaften Lernprozess auch Positives. Und noch etwas nahm er aus Ungarn mit.

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„Ich freue mich für unsere junge Frida Schmidt, dass sie internationale Luft schnuppern konnte und sogar gepunktet hat.“

Das Thema Playoffs ist mit der vierten Niederlage im fünften Spiel erledigt, das Thema EuroCup noch nicht ganz. Am nächsten Donnerstag geht es zum letzten Gruppenspiel nach Belgien, weitere Erfahrungen sammeln. Mal sehen, was der HTC dann im Gepäck hat.