Nach einem wechselhaften Spiel unterliegt Ruhrstadt Herne in Buschhausen mit 4:6. Arthur Schemp ist verärgert über den ausrastenden Uros Gordic.

SC Buschhausen - TTC Ruhrstadt Herne 6:4. Von einer „Achterbahn der Gefühle“ sprach der auch zwei Stunden nach dem Spiel noch sichtlich mitgenommene Ruhrstadt-Vorsitzende Arthur Schemp und sprach damit allen, die das wechselhafte Dreieinhalb-Stunden-Drama miterlebt hatten, aus dem Herzen.

Die Doppel verliefen erwartungsgemäß ausgeglichen. Ruhrstadts Spitzenduo Tauber/Tio hatte dabei genauso wenig Mühe mit Srvaty/Mykietyn wie auf der anderen Seite die Buschhausener Milchin/Strack mit Gordic/O´Connor. Sehr gut lief es für die Ruhrstädter anfangs in den Einzeln des oberen Paarkreuzes.

Tio und Tauber unterliegen jeweils nach 2:0-Führung

Nicholas Tio, der erst wenige Stunden vorher von einem Turnier in Weißrussland eingeflogen war, wirkte erstaunlich frisch und führte gegen Servaty schnell mit 2:0 Sätzen.

Ebenso gut machte es zunächst Michael Tauber, der gegen Milchin mit 2:1 vorne lag. Doch angetrieben von einem frenetischen Publikum kämpften sich die Gastgeber zurück und schafften es schließlich beide, die Spiele mit 3:2 noch für sich zu entscheiden.

Miikka O’Connor feiert endlich seine ersten Sieg für Herne

Die Kulisse wurde dann aber merklich ruhiger, als Miikka O´Connor mühelos Mykietyn mit 3:0 abfertigte und dabei endlich seinen ersten Sieg feiern konnte.

Und noch leiser als Uros Gordic nach 0:2-Satzrückstand den Spieß umdrehte und Strack im Entscheidungsdurchgang bezwang.

Es stand 3:3 und alles war wieder offen, als die vier Akteure des oberen Paarkreuzes zum zweiten Mal an die Tische gingen. Gegen Milchin zog Nicholas Tio diesmal sein Spiel bis zum Ende durch und gewann 3:1.

Tauber bringt sein zweites Einzel nicht nach Hause

Und weil am anderen Tisch Michael Tauber gegen Servaty auch mit 2:1 führte, sah alles nach einer Vorentscheidung zugunsten der Herner aus.

Warum Tauber dann erneut sein Spiel nicht nach Hause bringen konnte und wieder mit 2:3 unterlag, erklärte Arthur Schemp so: „Micha wusste um die Bedeutung des Spiels für uns und hatte auch seine eigene schlechte Bilanz von 1:7 im Kopf. Das konnte er offensichtlich nicht abschütteln und verkrampfte zusehends.“

Die immer noch vorhandenen Hoffnungen der Ruhrstädter auf einen Sieg oder zumindest ein Remis lösten sich in den beiden abschließenden Einzeln sehr schnell in Luft auf. O´Connor bekam gegen Strack bis auf den gewonnenen dritten Satz kein Bein auf die Erde und Uros Gordic rastete nach knapp verlorenem ersten Durchgang völlig aus.

Punktstrafe und Buhrufe für Gordic

Nach mehrfachem Schlägerwerfen wurde er nicht nur mit Punktstrafen vom Schiedsrichter bestraft, sondern am Ende auch vom Publikum ausgebuht.

Der Ärger über das Verhalten seiner Nummer drei überwog bei Arthur Schemp nach dem Spiel fast noch die Sorgen über den jetzt kaum noch zu schaffenden Verbleib in der 3. Bundesliga. Arthur Schemp sagte: „So etwas darf einfach nicht passieren. Jetzt stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Wenn wir die beiden nächsten Spiele nicht gewinnen, war’s das wohl mit dem Klassenerhalt.“

Spiele: Servaty/Mykietyn – Tauber/Tio 1:3 (7:11, 7:11, 11:8, 10:12), Milchin/Strack – Gordic/O´Connor 0:3 (11:3, 11:9, 15:13), Servaty – Tio 3:2 (11:13, 9:11, 11:6, 11:8, 11:7), Milchin – Tauber 3:2 (12:10, 9:11, 9:11, 11:5, 11:7), Mykietyn – O´Connor 0:3 (7:11, 7:11, 3:11), Strack – Gordic 2:3 (11:9, 11:8, 5:11, 5:11, 9:11), Servaty – Tauber 3:2 (11:9, 8:11, 4:11, 11:9, 11:7), Milchin – Tio 1:3 (5:11, 9:11, 11:4, 5:11), Mykietyn – Gordic 3:0 (13:11, 11:8, 11:2), Strack – O´Connor 3:1 (11:1, 11:3, 6:11, 11:9).