Dortmund / Herne. Von Platz 15 will der SC Westfalia nur nach oben schauen. Enes Schick und Christian Knappmann erklären, was gut war – und was besser werden muss.
Christian Knappmann war stolz, als er auf dem Aplerbecker Kunstrasen stand, sein Statement zum Spiel abgab. Die Herner hatten dem ASC 09 ihr Spiel aufgedrückt. Viele Zweikämpfe, viel Hektik – kein spielerischer Schlagabtausch, bei dem die Dortmunder wohl besser ausgesehen hätten. Aber der SC Westfalia Herne kennt seine Stärken. „Volldruck“, nannte Mittelfeldmotor Enes Schick die Herner Spielweise nachher. Und mit „Volldruck“ wollen die Herner nach dem nicht erfolgreichen Start in der Tabelle klettern.
„Das soll auch kein Geschleime sein, aber der Sekic hat einen Plan. Der weiß, was er tut“, sagte Knappmann über ASC-Trainer Daniel Sekic und freute sich, diesen Plan ausgehebelt zu haben.
„Wir sind Westfalia Herne, wir können nur mit Volldruck spielen“
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Manndeckung, „Klaus-Augenthaler-Style“ waren die Stichworte nachher. Ein unfassbar intensives Spiel, in dem Enes Schick überragte. Er wusste, dass Knappmann damit viel von seiner Mannschaft verlangt hatte, aber die Mannschaft braucht offensichtlich genau das.
„Wir sind Westfalia Herne, wir können nur mit Volldruck spielen, das ist unser Spiel“, meinte Schick über den giftigen Herner Auftritt, der den Gastgebern die Freude am Fußball nahm.
Westfalia will nicht über Einzelspieler, sondern übers Kollektiv kommen
Schick: „Unsere größte Stärke ist die Mentalität. Klar haben wir auch vorne ein paar, die können richtig gut schnicken. Aber wir haben nicht unbedingt die besten Einzelspieler, sondern kommen über Einstellung und Mentalität, das zeichnet uns halt aus.“
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Der dritte Saisonsieg war einer, den die Herner ersehnt hatten, um nicht wieder die gesamte Hinrunde im Tabellenkeller zu kleben. „Die Situation, die wir zuletzt hatten, hat uns etwas an die vergangene Saison erinnert“, meinte Enes Schick, „als wir auch mit wenig Punkten gestartet sind. Dabei kann man das nicht vergleichen. Wir sind besser, wir sind besser drauf und wir haben uns vorgenommen, nur noch nach oben zu gucken, der Abstand ist nicht so groß“, meinte Schick.
In der Tabelle kletterten die Herner zwar nur einen Platz, Rang 15 von 18. Aber punktgleich, unter anderem mit dem ASC 09 auf Rang 12. Der Vorsprung auf den TuS Erndtebrück auf Platz 17 beträgt genauso acht Punkte wie der Rückstand auf den Tabellenzweiten Meinerzhagen.
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Das Heimspiel gegen den Tabellensechsten Gütersloh am Sonntag am Schloss wird ein richtungsweisendes für die Herner, die nicht nur um ihre Stärken wissen müssen, sondern auch um ihre Schwächen. „Wir müssen zu null spielen. Einfach bis zum Ende den Druck hochhalten, auch wenn es anstrengend ist“, ärgerte sich Schick über den Aplerbecker Anschluss am Ende der regulären Spielzeit, der Herne für drei Minuten zittern ließ.
Den Druck hochzuhalten gelang am Ende auch nicht mehr, weil Knappmanns Wechsel nicht funktionierten.
„Die hätten uns fast das Spiel kaputt gemacht“, meinte der Trainer. Kaniwar Uzun warf sich vorne gut rein, auch Nick Jünemann konnte mithalten. Niclas Grzelka (ab 70. Minute) und Xavery Lampka (ab 87. Minute) hatten als Joker aber Probleme, an den starken Auftritt der Teamkollegen anzuknüpfen.
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„Die wollen ja auch besser werden und spielen. Dann müssen sie aber mehr machen als mitschwimmen“, so Knappmann. Der das Lob von Daniel Sekic übrigens zurückbekam.
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„Der Knappi macht da sein Ding, ich habe kein Problem damit, wie er sich verhält. Das muss er selber für sich wissen und wenn er damit erfolgreich ist, ist das ja auch okay“, so Sekic im Reviersport-Interview über Knappmanns Auftritt an der Linie. „Dann entwickelt sich ein Spiel mit Emotionen und Hektik, die bewusst auch geschürt wird, was auch legitim ist. Aber wir nehmen zu viel davon an.“
Nach dem Spiel bot Sekic den ASC-Verantwortlichen seinen Rücktritt an. Dem entsprachen die Dortmunder nach etwas Bedenkzeit. Am Dienstagmorgen gab der Verein bekannt, dass Tim Schwarz, zuvor Spielertrainer des ASC II, die Mannschaft mindestens bis zur Winterpause trainieren wird.